Elevation
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Elevation ist eine Bewegungsform der Schulter und entspricht einer Fortführung der Abduktion über einen 90-Grad-Winkel hinaus. Auch das Auge ist zur Elevation fähig, wobei es sich um ein Heben des Augapfels in der Adduktion handelt. Läsionen der je motorisch versorgenden Nerven können eine Einschränkung der jeweiligen Elevation zur Folge haben.
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Was ist die Elevation?
Gelenke sind bewegliche Verbindungen zwischen zwei oder mehreren Knochen. Abhängig von ihrer Form besitzen alle Gelenke bestimmte Bewegungsachsen. Auf jeder Bewegungsachse sind je zwei Bewegungen möglich. Die verbundenen Knochen können sich so in einem bestimmten Grad aus der Neutral-Null-Stellung herausbewegen oder wieder in sie zurückgeführt werden.
Eine Bewegungsachse ist die Achse der Abduktion und Adduktion. Abduktion ist eine Abspreizbewegung. Adduktion ist das Heranziehen. Der Mensch kann den Arm zum Beispiel in eine Abduktion bewegen und führt seine Extremität dabei von seinem Körper fort.
Die sogenannte Elevation ist eine Steigerung oder Fortführung der Abduktion. Nur die Arme können zur Elevation gebracht werden. Das ist dann der Fall, wenn eine Person bei der Abduktion des Armes den horizontalen Winkel von 90 Grad überschreitet.
Die Möglichkeit zur Elevation bietet ausschließlich das Schultergelenk. Zuweilen ist auch jedoch bei den Augenbewegungen von Elevation die Rede. Die Elevation der Augen entspricht in diesem Zusammenhang der nach oben gerichteten Bewegung des Augapfels.
Funktion & Aufgabe
Die Führung und Sicherung der Schultergelenke findet über die manschettenartige Muskulatur statt, die an das Gelenk anschließt. Diese sogenannte Rotatorenmanschette leistet einen wesentlichen Beitrag zur Gelenkstabilität. Auch die Sehne des Musculus biceps brachii und der Musculus deltoideus sowie pectoralis major sind zusammen mit anderen Muskeln an der Stabilisierung und Führung des Gelenks und seiner Bewegungsachsen beteiligt.
Die Elevationsbewegung benötigt der Mensch zum Beispiel zum Wurf "aus der Schulter". Diese Bewegung wird mit dem Zusammenspiel der genannten Muskeln ermöglicht und geht außerdem auf die hohe Bewegungsfreiheit des Gelenks selbst zurück.
In Zusammenhang mit der Augenbewegung ist die Elevation die Hebung des Augapfels in der Adduktion. Diese Hebung wird vom Musculus obliquus inferior ermöglicht. Die Elevationsfähigkeit der Augen spielt eine wichtige Rolle für den Blick nach oben, denn da es sich beim Menschen um ein augengesteuertes Wesen handelt, sind die einzelnen Teilbewegungen und Bewegungsachsen der Augen für die menschliche Evolution sehr relevant. So hat sich der Mensch dank der Beweglichkeit seiner Augen in Vorzeiten ein relativ zuverlässiges Bild von Gefahren in seiner unmittelbaren Umgebung gemacht. Die einzelnen Bewegungsachsen der Augen haben somit bedeutend zum Überlebensvorteil der menschlichen Art beigetragen.
Krankheiten & Beschwerden
Neben Muskelerkrankungen kann die Elevation außerdem durch eine Läsion des motorisch versorgenden Nervengewebes erschwert sein oder ausfallen. Die Schulter wird durch die Nerven des Plexus brachialis motorisch innerviert. Der relevante motorische Nerv der Augenelevation ist der Nervus oculomotorius.
Nervenschädigungen können traumatisch bedingt sein, auf Vergiftungen oder Mangelernährung zurückgehen, tumorbedingt eintreten oder, im Rahmen von Entzündungen, bakterieller oder autoimmunologischer Natur entstehen.
Während Einschränkungen der Schulterelevation auch durch einen Rückenmarksinfarkt hervorgerufen werden können, liegen für Störungen der Augenelevation ursächlich auch Schlaganfälle im Bereich des Möglichen.
Für Störungen der Schulterelevation kommen außerdem Gelenkerkrankungen in Frage. Eine mögliche Ursache der Einschränkung kann zum Beispiel Arthrose sein. Dabei handelt es sich um eine Abnutzung des Gelenkknorpels über das altersphysiologische Maß hinaus, die mit Schmerzen einhergeht und im Spätstadium zur Versteifung des Gelenks führen kann.
Auch Luxationen der Schulter sind ein häufiges Phänomen, das dem großen Bewegungsausmaß des Gelenks geschuldet ist. Bei der Luxation kugelt sich das Gelenk umgangssprachlich aus. Das heißt, der Gelenkkopf befindet sich nicht mehr in der Gelenkpfanne, sodass die gewohnten Bewegungen nicht mehr möglich sind. Luxationen können angeboren sein. Auch andere angeborene Fehlstellungen und Fehlbildungen der Schulter können mit einer gestörten Fähigkeit zur Elevation in Zusammenhang stehen.
Quellen
- Diemer, F., Sutor, V.: Praxis der medizinischen Trainingstherapie. Thieme, Stuttgart 2011
- Klinke, R. & Silbernagl, S.: Lehrbuch der Physiologie. Thieme, Stuttgart 2005
- Wirth, C.J. et al.: Praxis der Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme, Stuttgart 2013