Hypertensive Herzkrankheit

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Wenn das Herz erkrankt, kann dies zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen. Darüber hinaus sind Krankheiten einzelner Bestandteile des Herzens, welche durch eine hypertensive Herzkrankheit (HHK) geschädigt sind, der Auslöser für verschiedene Funktionsstörungen anderer Organe.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine hypertensive Herzkrankheit?

Bei der anatomischen Darstellung eines Herzens, bei dem eine hypertensive Herzkrankheit diagnostiziert wurde, zeigen sich deutliche Größenabweichungen zu einem normalen, gesunden Herzen.
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Die hypertensive Herzkrankheit betrifft den "Motor" unseres Körpers und bezieht sich auf den kompletten Herzmuskel. Das Herz ist ein einheitlicher Muskel, welcher durch spezielle Öffnungen seiner Funktion nachkommen kann.

Lässt die Fähigkeit des Herzmuskels des Zusammenziehens und des Entspannens durch eine hypertensive Herzkrankheit nach, kann ein Funktionsverlust dieses zentralen Organs die Folge sein.

Eine hypertensive Herzkrankheit kann in diesem Zusammenhang einer Herzinsuffizienz Vorschub leisten. Aus diesem Grund gehört die Erkrankung zu den organischen Auffälligkeiten, die mit hohen Risiken und einer umfangreichen Behandlung verbunden sind.

Ursachen

Die Ursachen für eine hypertensive Herzkrankheit ähneln derer, welche eine Arterielle Hypertonie begünstigen. Bei den meisten Patientinnen und Patienten, bei denen eine diese Form der Herzkrankheit diagnostiziert wurde, treten insbesondere Defizite in der hormonellen Steuerung des Blutdruckes sowie Schädigungen der Nieren im Vorfeld zutage.

Eine bereits bestehende Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems endet meist ebenfalls meist in einer hypertensiven Herzkrankheit. Trotz der enormen Muskelstärke und der erstaunlichen Belastbarkeit des Herzmuskels ist nach längeren ungünstigen Faktoren eine HHK nicht mehr abzuwenden.

Sind die Arterien durch Ablagerungen im Zusammenhang mit einer Arteriosklerose teilweise verschlossen, tritt ebenfalls eine hypertensive Herzkrankheit auf.

Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Die Symptome einer hypertensiven Herzkrankheit können je nach Ausmaß unterschiedlich sein. In allen Fällen leiden die Betroffenen unter deutlich erhöhtem Blutdruck. Zunächst nehmen sie Anzeichen wie Atemnot nach körperlicher Anstrengung oder bei seelischer Belastung wahr. Je weiter die Erkrankung fortschreitet, desto häufiger tritt Atemnot bereits bei leichter körperlicher Anstrengung auf.

Zudem kommt es zu vermehrtem nächtlichen Harndrang. Die überwiegende Harnmenge wird bei Betroffenen in der Regel nachts ausgeschieden. Da die Pumpfähigkeit des Herzens nachlässt, kann es zu einer Funktionsschwäche des Herzmuskels kommen. Bei den Betroffenen treten deshalb neben der Atemnot Symptome wie Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Schwindelgefühle, anhaltende Übelkeit und Müdigkeit auf.

Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Angina pectoris und schließlich zu Vorhofflimmern. Überdies kann es durch die dauerhafte Belastung zur Lungenstauung bis hin zum Lungenödem kommen, welches eine Bronchitis verursachen kann. Es kommt zu starken Husten mit Auswurf. Derartige Stauungen können auch im Magen und in den Nieren auftreten.

Oft weisen die Betroffenen auch Wasseransammlungen an den Beinen oder am Bauch (Bauchwassersucht) auf. Ist die hypertensive Herzkrankheit bereits stark fortgeschritten, kann es zu einem Verschluss der Herzkranzgefäße kommen, der ein Absterben des Herzmuskelgewebes verursachen kann. Dies führt in vielen Fällen zum Herzinfarkt.

Diagnose & Verlauf

Bei der anatomischen Darstellung eines Herzens, bei dem eine hypertensive Herzkrankheit diagnostiziert wurde, zeigen sich deutliche Größenabweichungen zu einem normalen, gesunden Herzen. Eine HHK bringt eine Verdickung und damit einen Elastizitätsverlust des Herzmuskels mit sich.

Die Pumpfähigkeit des Herzens lässt nach. Dies drückt sich in einer Funktionsschwäche des Muskels aus. Die Patientinnen und Patienten weisen messbare Störungen des gleichmäßigen Herzrhythmus, Herzstolpern und im fortgeschrittenen Stadium ein Vorhofflimmern auf. Kurzatmigkeit, anhaltende Übelkeit, Schwindelgefühle und Müdigkeit sowie ein zu hoher Blutdruck sind typisch für eine hypertensive Herzkrankheit.

Bevor das letzte Stadium der HHK erreicht ist, werden einzelne Stufen wie die sogenannten Relaxionsstörungen, die Pseudonormalisierung und die als Restriktion bezeichneten Verläufe festgestellt. Im Mittelpunkt der diagnostischen Erhebungen bei einem Verdacht auf eine hypertensive Herkrankheit stehen die klinischen Symptome, welche von den Betroffenen berichtet werden. Im Vordergrund der technischen Diagnostik der HHK steht die Echokardiografie des Herzens sowie die Messung des Blutdruckes.

Komplikationen

In der Regel stellen Beschwerden am Herzen immer eine starke Komplikation dar, die im schlimmsten Falle auch zum Tode des Patienten führen kann. Aus diesem Grund ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung bei diesen Krankheiten unerlässlich, damit es nicht zu Folgeschäden kommt, die in der Regel irreversibel sind und nicht behandelt werden können. Der Betroffene leidet dabei an einer Herzinsuffizienz und kann einen plötzlichen Herztod erleiden.

Ebenso kommt es zu Herzrhythmusstörungen und zu einer starken Verringerung der Belastbarkeit des Patienten. Gewöhnliche Tätigkeiten und sportliche Betätigungen sind für den Patienten in der Regel nicht mehr möglich, sodass der Alltag eingeschränkt wird. Durch die Herzkrankheiten werden die Lebensqualität und die Lebenserwartung des Patienten verringert. Es kann weiterhin zu Schmerzen in der Brust und ebenso zu einem Herzinfarkt kommen, welcher mit schwerwiegenden Komplikationen verbunden ist.

Weiterhin können sich die Beschwerden am Herzen auch auf andere Organe negativ auswirken. In der Regel können Herzbeschwerden mit Hilfe von Medikamenten oder operativen Eingriffen behandelt werden. Ebenso muss sich der Betroffene um eine gesunde Lebensweise bemühen, um das Risiko von Herzerkrankungen zu minimieren. Weiterhin kann auch ein Bypass gelegt oder ein Herzschrittmacher installiert werden, um Notfällen zu vermeiden.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Probleme der Herztätigkeit können einen tödlichen Verlauf nehmen. Daher ist bei Unregelmäßigkeiten grundsätzlich ein Arzt aufzusuchen. Kommt es zu einem Druckgefühl im Brustkorb, treten Schmerzen im Oberkörper auf oder fühlt sich der Betroffene über eine längere Zeit unwohl, wird ein Arzt benötigt. Bei Problemen der Atmung, Luftnot oder Luftknappheit im Organismus, ist schnellstmöglich ein Arzt zu konsultieren. Es droht ein multiples Organversagen und damit eine Verkürzung der Lebenserwartung. Kommt es zu Unterbrechungen des Sprechens, Schluckbeschwerden oder einer Abnahme der Leistungsfähigkeit, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Bei Müdigkeit, Erbrechen, Übelkeit oder Schwindelgefühlen ist ein Arztbesuch zu empfehlen. Setzen zusätzlich emotionale Auffälligkeiten ein, ist eine Abklärung der Symptome notwendig. Stimmungsschwankungen, melancholische oder depressive Phasen, Teilnahmslosigkeit oder Apathie sind untersuchen zu lassen und mit einem Arzt zu besprechen. Bei Schlafstörungen, Abgeschlagenheit oder einem verminderten Wohlbefinden sollte eine Untersuchung der Beschwerden erfolgen. Breiten sich vorhandene Unstimmigkeiten aus oder nehmen sie an Intensität zu, ist ein Arztbesuch notwendig. Können die täglichen Verpflichtungen nicht mehr wie gewohnt erfüllt werden, benötigt der Betroffene Hilfe. Zur Ermittlung der Ursache ist daher ein Arzt zu konsultieren. Herzrasen, Unterbrechungen der Herztätigkeit oder andere Störungen des Herz-Rhythmus sind schnellstmöglich von einem Arzt untersuchen zu lassen.

Behandlung & Therapie

Mit den gegenwärtig gegebenen medizinischen Möglichkeiten ist bei einer hypertensiven Herzkrankheit eine gute Behandlungschance in Sicht.

Bei einer HHK wird zunächst ein normaler Blutdruck angestrebt. Eine sinnvolle Änderung der Lebensgewohnheiten der Betroffenen kann für das Erreichen dieser Zielsetzung unumgänglich sein. Eine medikamentengestützte Therapie ist bei einer hypertensiven Herzkrankheit angezeigt. Die Arzneistoffe, welche bei der HHK verordnet werden, entstammen den Gruppen der ACE-Hemmer, der Kalziumantagonisten oder der Betablocker. Diese pharmazeutischen Präparate führen nicht in jedem Fall als Einzeldosierungen zum Erfolg.

Vielfach erfolgt eine sinnvolle Kombination aller Wirkstoffe. In diese Therapie gegen eine HHK werden zudem sogenannte entwässernde, die Urinausscheidung erhöhende Medikamente einbezogen. Das Einpflanzen eines Herzschrittmachers gegen ein Vorhofflimmern, das Integrieren eines Stents oder das Implantieren eines Herz-Bypasses sind bei einer fortgeschrittenen hypertensiven Herzkrankheit ebenfalls relevant.

Durch diese Methoden kann die Lebensdauer bei einer HHK verlängert und die Lebensqualität auf einem bestimmten Niveau gehalten werden.


Aussicht & Prognose

Die hypertensive Herzkrankheit ist bei einer rechtzeitigen und guten Behandlung therapierbar. Wenngleich es bei den meisten Patienten zu keiner vollständigen Genesung oder Beschwerdefreiheit kommt, können die aufgetretenen Symptome und Auslöser bei einer umfassenden medizinischen Versorgung deutlich gelindert werden.

Von der Nutzung eines Herzschrittmachers, einer medikamentösen Behandlung bis hin zu einer mentalen Unterstützung bieten Ärzte ein breites Spektrum, damit eine gute Prognose ermöglicht wird. Voraussetzung dafür sind eine rechtzeitige ärztliche Behandlung, die Einhaltung von erarbeiteten Vorgaben sowie eine gute Fähigkeit zur Erkennung von Frühwarnsignalen des Körpers. In den meisten Fällen verbessern sich die Heilungschancen zusätzlich, sobald die aktuellen Lebensbedingungen umgestaltet und optimiert werden. Die natürlichen Bedürfnisse des Organismus sind dabei zu berücksichtigen und der Lebenswandel ist ihnen anzupassen. Für eine weitere Verbesserung der Prognose trägt das Angebot einer psychotherapeutischen Begleitung bei. Stressoren werden dadurch schneller erkannt und die Möglichkeiten eines besseren Umgangs mit ihnen gefördert.

Werden eine medizinische Behandlung sowie eine therapeutische Versorgung vom Patienten abgelehnt, steigt das Risiko eines vorzeitigen Ablebens. Vielen Betroffenen ist es in bestimmten Situationen nicht möglich, ausreichend auf die individuellen Vorgaben des Organismus zu reagieren. Es kommt zu einer mentalen wie körperlichen Überforderung und ein akuter sowie lebensbedrohlicher Zustand entwickelt sich.

Vorbeugung

Die Prophylaxe gegen eine hypertensive Herzkrankheit basiert auf einem gleichmäßigen Wechsel zwischen Stress- und Erholungsphasen, regelmäßiger körperlicher Bewegung, einer Senkung der Cholesterin- und Blutzuckerwerte sowie einem Aufgeben des Rauchens.

Eine fettreduzierte Ernährungsweise, Nahrungsmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, und vitaminhaltige Produkte können einer HHK vorbeugen. Im Zusammenhang mit der Verarbeitung von negativem Stress können spezielle Methoden und Entspannungstechniken hilfreich sein, um gegen eine hypertensive Herzkrankheit bewusst vorzugehen.

Besondere Risikofaktoren wie körperliches Übergewicht, Medikamente, welche einen hohen Blutdruck bedingen, und ein ausgeglichener Schlaf sind ebenfalls als Vorbeugung gegen eine HHK zu erwähnen.

Nachsorge

Die Gefahr einer hypertensiven Herzkrankheit lässt sich mit einer gesundheitsbewussten Lebensweise verringern. Daher konzentriert sich auch die Nachsorge auf die Reduzierung der Risikofaktoren. Übergewicht und die übermäßige Einnahme von Medikamenten sind deshalb zu vermeiden. Ein ausgewogener Wechsel aus Aktivität und Erholung hilft den Patienten dabei, wieder fit zu werden.

Dazu gehören regelmäßige Bewegung, die Senkung von Blutzucker- und Cholesterinwerten und der Verzicht auf Nikotin und Alkohol. Durch fettarme, vitaminreiche Nahrungsmittel und eine ausreichende Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren verbessert sich die Immunabwehr. Zudem stehen den Betroffenen spezielle Entspannungsmethoden zur Verfügung, mit denen sie die üblichen Beschwerden der Herzkrankheit verhindern oder zumindest einschränken können.

Bewusste, sanfte Sportarten wie Wandern, Yoga und Schwimmen belasten den Körper nicht zu stark und sorgen dennoch für ausreichend Bewegung. Mit einer Umstellung der Lebensgewohnheiten verbessert sich die Aussicht auf eine stärkere Gesundheit. Auch wenn die Patienten oft nicht vollständig genesen, gehen die Beschwerden drastisch zurück.

Mit einer ärztlichen Betreuung und auch mit einer Physiotherapie lernen die Patienten, bewusster zu leben und auf ihre Körpersignale zu achten. Die vorbeugenden Maßnahmen haben auch auf das Selbstwertgefühl einen positiven Einfluss und verbessern die Lebensqualität in mehrfacher Hinsicht.

Das können Sie selbst tun

Wer an der hypertensiven Herzkrankheit erkrankt ist, sollte wichtige Selbsthilfe-Maßnahmen in Betracht ziehen. Schließlich ist das Herz der Motor des Körpers und die hypertensive Herzkrankheit betrifft den gesamten Herzmuskel.

Da das Symptom auch den Funktionsverlauf anderer Organe beeinträchtigt, ist es für den Betroffenen ratsam auf Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum sowie fettreiches Essen zu verzichten. All diese Komponenten belasten das Herz-Kreislauf-System unnötig. Zudem werden dem Druck- und Engegefühl in Brust und Hals, Zustände des Frierens, der Erschöpfung sowie dem Gefühl schwerer Glieder entgegengewirkt. Für den Alltag bedeutet es Stress und extrem körperlicher Belastung aus dem Wege zu gehen und sich ausreichend Erholungsphasen zu gönnen. Selbsthilfegruppen und Therapeuten wirken unterstützend den Alltag mit hypertensiver Herzkrankheit zu meistern, insbesondere wenn gleichzeitig diätetische Maßnahmen eingeleitet wurden.

Des Weiteren können Betroffene ihre Cholesterin- und Blutzuckerwerte selbst regelmäßig prüfen und auf eine vitaminreiche sowie Omega-3-Fettsäure haltige Kost umsteigen. Sanfter Sport wie Yoga, Schwimmen oder Wandern hält den Körper fit. Wer von dem Symptom oder einer Herzinsuffizienz betroffen ist, sollte seine Lebensgewohnheiten sinnvoll anpassen, sonst drohen Angina Pectoris oder plötzlicher Herztod.

Treten dennoch unerwartet Kreislauf- und Herzrhythmus-Störungen sowie unerklärbare Unruhezustände auf, muss als Selbsthilfe-Maßnahme eine Ruheposition eingenommen und die unverzügliche Abklärung durch den ärztlichen Notdienst erfolgen.

Quellen

  • Erdmann, E.: Klinische Kardiologie. Springer, Heidelberg 2011
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Roskamm, H., et al.: Herzkrankheiten. Springer, Heidelberg 2004

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