Epithel
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bei Epithilien handelt es sich um Zellen aus dem Drüsen- und Bindegewebe. Der Name stellt einen Sammelbegriff dar, der auch unter der Bezeichnung "oberflächendeckende Zellschicht" bekannt ist. Dabei weist das Gewebe wichtige Funktionen auf, welche von unterschiedlichen Erkrankungen beeinflusst werden können.
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Was sind Epithilien?
Epithilien können aus einer oder mehreren Zellschichten bestehen. Es existieren unterschiedliche Zelltypen, die sich aufgrund verschiedener Merkmale differenzieren. So können zum Beispiel in Speiseröhre und Vagina mehrschichtige Epithelzellen gefunden werden, während im Bereich von Magen- und Darmschleimhaut einschichtige Epithilien lokalisiert werden.
Mehrreihige Epithelzellen befinden sich in den Atemwegen, Übergangsepithel in unterschiedlichen Elementen des Harnsystems. Alle Körperoberflächen sind auf der inneren und äußeren Seite bei Menschen von Epithilien umgeben. Lediglich die Gelenkkapseln sowie der Schleimbeutel sind von dieser Regel ausgenommen. Die Zellen stellen neben Muskel-, Nerven- und Bindegewebe einen weiteren Typ von Gewebe dar. In dem Epithelgewebe befindet sich normalerweise nur ein kleiner Anteil an Blutgefäßen. Es ist bei der allgemeinen Gesundheit der Haut von Bedeutung.
Anatomie & Aufbau
Ausschlaggebend für diese Eigenschaft ist ihre Lage: entweder werden Epithelzellen zwischen Körper und Luft lokalisiert oder innerhalb des Organismus zwischen Bindegewebe und Lumen. Prinzipiell sind sie dafür verantwortlich, immer zwei Bereiche voneinander zu separieren. Dabei wird die äußere Seite apikal genannt. Sie neigt zum äußeren Teil, wie zur Haut oder dem Lumen. Die basale Seite hingegen steht im Kontakt zum Gewebe, welches sich unterhalb des Epithelgewebes befindet. Dabei wird die Verbindung über eine weitere Membran hergestellt.
Funktion & Aufgaben
Die Funktionen und Aufgaben von Epithelzellen sind sehr unterschiedlich und von verschiedenen Faktoren abhängig. Epithelzellen innerhalb des Drüsengewebes weisen differenzierte Arbeitsschritte auf, als Zellen, die sich in Oberflächen befinden. Darüber hinaus bestimmt auch das umgebene Organ die Aufgaben des Gewebes. Dennoch kann das Aufgabenspektrum in Schutz-, Sinnes-, Sekretion-, sowie Transportfunktion eingeteilt werden. Die Schutzfunktion ist insbesondere bei der Hautoberfläche offensichtlich: damit es nicht zu Verletzungen und Rissen kommt, muss die Haut elastisch und fest sein.
Darüber hinaus sorgen die Epithelzellen dafür, dass sich das Bindegewebe nicht von der Haut löst, sondern fest in ihr verankert ist. Gleichzeitig werden Organe durch die Epithelzellen abgedichtet. Nur so ist es möglich, dass der Mageninhalt im Magen bleibt und der Speiserest im Darm. Aber auch bezüglich innerer Organe ist das Gewebe dafür verantwortlich, vor mechanischen Reizen zu schützen. Im Rahmen der Sinnesfunktion fällt auf, dass der Großteil der Zellen in Sinnesorganen innerhalb von Epithelgewebe lokalisiert werden können. Hier sind die Epithelzellen dahingehend nützlich, dass sie innere und äußere Elemente miteinander verbinden können.
Dementsprechend helfen Epithelzellen beim Sehen, Riechen und Schmecken. Sie befinden sich in der menschlichen Netzhaut, auf dem Zungenrücken sowie in der Riechschleimhaut. Darüber hinaus vermitteln sie mechanische Reize wie Temperatur- und Schmerzempfinden an das Gehirn weiter. Über sehr feine Haare, so genannte Flimmerhärchen, ist es den Epithelzellen zudem möglich, Fremdkörper zu entfernen. Die körpereigne Sekretion in Form von Schweiß oder anderen Substanzen erfolgt über Drüsenepithelzellen. Neben Sekreten wie Tränen werden hier auch Hormone ausgeschüttet, wie zum Beispiel Schilddrüsenhormone. Epithelzellen übernehmen somit zahlreiche und wichtige Aufgaben. Ist ihre Funktion eingeschränkt, so können unterschiedliche Symptome und Beschwerden auftreten. Deswegen empfiehlt sich ein zügiger Gang zum Arzt.
Krankheiten
Durch das Eindringen und Vermehren der Bakterien können Entzündungen entstehen. Auf diese Weise entwickeln sich zum Beispiel Wundrosen. Die Bakterien geraten auf unterschiedliche Art in das Epithelgewebe und lösen Schwellungen und Schmerzen aufgrund einer flächendeckenden Entzündung aus. Abhängig vom Zeitpunkt der Diagnose ist auch die folgende Behandlung. Selbst wenn diese erfolgreich abgeschlossen werden konnte, ist ein erneutes Auftreten der Erkrankung nicht einwandfrei ausschließbar. Abseits von Krankheitserregern können auch Tumoren die Epithelschicht betreffen. Bei diesen handelt es sich um gutartige oder bösartige Veränderungen des Gewebes. Es können Karzinome, aber auch Basaliome entstehen.
Während Basaliome zwar keine Metastasen bilden, weisen sie dennoch das Potenzial auf, sich in umliegendem Gewebe zu verbreiten und dort weiteren Schaden anzurichten. Das Epithel umgibt unterschiedliche Organe. Kommt es zu Erkrankungen der Gefäße, welche durch die Epithelzellen versorgt werden, so können gefäßbedingte Epithelerkrankungen erscheinen. So können Kapillarschlingen der Haut die Basalmembran schädigen und dafür verantwortlich sein, wenn Blut ins Epithelgewebe eindringt. Autoimmunerkrankungen können darüber hinaus eine Lösung der Epithelschichten verursachen. Dies kann zu Allergien, Juckreiz, Quaddeln oder Schwellungen führen. Immunologische Reaktionen sind unter Umständen für die Separation zwischen Epithel und dem unter der Schicht liegenden Gewebe verantwortlich.
Typische & häufige Hauterkrankungen
- Vitiligo (Weißfleckenkrankheit)
- Hautausschlag
- Hautpilz
- Rosacea (Rosazea)
- Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
- Hautkrebs
Quellen
- Arasteh, K., et. al.: Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
- Kugler, P.: Der Menschliche Körper. Anatomie, Physiologie, Pathologie. Urban & Fischer/ Elsevier, München 2017
- Schwegler, J., Lucius, R.: Der Mensch – Anatomie und Physiologie. Thieme, Stuttgart 2016