Gynäkologe (Frauenarzt)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Frauenarzt ist die umgangssprachliche Bezeichnung für einen Gynäkologen. Dieser befasst sich mit der Frauenheilkunde, also mit der Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des weiblichen Fortpflanzungs- und Sexualtraktes.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Gynäkologe (Frauenarzt)?

Der/die Gynäkologe/in befasst sich mit der Frauenheilkunde, also mit der Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des weiblichen Fortpflanzungs- und Sexualtraktes.

Frauenärzte bzw. Gynäkologen widmen sich der Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit der weiblichen Fortpflanzungsorgane. Aus diesem Grund werden die Fachärzte der Gynäkologie meist auch verallgemeinernd als „Frauenarzt“ bezeichnet.

Die offizielle Bezeichnung lautet „Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe“. Grundvoraussetzung für eine Tätigkeit als Gynäkologe ist ein Medizinstudium an einer Hochschule. Anschließend müssen angehende Frauenärzte noch eine fünfjährige fachspezifische Weiterbildung absolvieren. Davon müssen mindestens drei Jahre im Stationsdienst abgeleistet werden.

Das Aufgabengebiet des ausgebildeten Frauenarztes umfasst unter anderem das Durchführen operative Eingriffe wie der Sterilisation, aber auch die Beratung der Patientinnen bezüglich unerfüllter Kinderwünsche oder unterschiedlicher Verhütungsmethoden.

Behandlungen

Frauenärzte haben in ihrem Arbeitsalltag vornehmlich mit Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane und mit Fragen rund um die Empfängnis zu tun. Dazu zählt die Diagnose und Behandlung von Geschlechtskrankheiten und gutartigen bzw. bösartigen Veränderungen ebenso wie die Verordnung eines zur Patientin passenden Verhütungsmittels.

Operative Eingriffe, wie das Entfernen von Zysten und Geschwülsten sowie die Sterilisation werden vom Gynäkologen bei Notwendigkeit durchgeführt. Kinderlose Paare können sich vom Facharzt bezüglich unterstützender Methoden wie zum Beispiel Hormonbehandlungen beraten lassen.

Im Falle einer Schwangerschaft überwacht der Frauenarzt die Entwicklung des ungeborenen Embryos und kann so eventuell auftretende Probleme frühzeitig erkennen.

Neben diesen grundlegenden Behandlungsgebieten der Gynäkologie kann sich der Frauenarzt auf Wunsch auch auf ein weiteres Fachgebiet spezialisieren. Die sogenannte Pränatalmedizin befasst sich schwerpunktmäßig mit der Überwachung des ungeborenen Kindes. In der Kindergynäkologie werden unter anderem Fehlbildungen der kindlichen Geschlechtsorgane behandelt. Hier sind noch einmal besondere Kenntnisse der Kinderheilkunde und auch der Psychologie notwendig.

Spezialisiert sich ein Frauenarzt auf die Senologie, die Lehre von der weiblichen Brust, ist er besonders dafür qualifiziert, Erkrankungen und Veränderungen der Brust (z.B. Brustkrebs) zu diagnostizieren und zu behandeln.

Diagnose- & Untersuchungsmethoden

Frauenärzten stehen unterschiedliche Untersuchungsmethoden zur Verfügung, die sie je nach Einzelfall zur Diagnose einsetzen können. Eine Routineuntersuchung beinhaltet meist eine Untersuchung der Scheide, der Gebärmutter und der Eierstöcke.

Zu diesem Zweck liegt die Patientin in einem speziellen gynäkologischen Stuhl, der es dem Frauenarzt ermöglicht, die entsprechenden Organe besonders gut zu erreichen. Zunächst wird eine Ultraschallaufnahme der Gebärmutter und der umliegenden Organe angefertigt. Auf diese Weise können eventuelle Veränderungen entdeckt werden. Mittels einer Tastuntersuchung werden anschließend die Eierstöcke überprüft. Mithilfe eines Spekulums, das in die Scheide eingeführt wird, kann der Frauenarzt unter anderem den Muttermund und das Innere der Scheide untersuchen.

Gleichzeitig kann ein Abstrich gemacht werden, bei dem eine Probe der Schleimhaut genommen wird. Diese wird später im Labor untersucht und kann Auskunft über mögliche krankhafte Veränderungen geben. Je nach körperlicher Beschaffenheit der Patientin stehen die Instrumente in unterschiedlichen Größen bereit. Vor dem Abtasten und Einführen des Spekulums verwendet der Frauenarzt ein Gleitgel, um zu verhindern, dass die Untersuchung unangenehm oder gar schmerzhaft für die Patientin ist.

Besteht der Verdacht auf eine Erkrankung, können weitere Untersuchungen in der Praxis oder gegebenenfalls im Krankenhaus durchgeführt werden. Soll eine Schwangerschaft überwacht werden, wird die Entwicklung des Fötus mithilfe des Ultraschallgeräts durchgeführt. Außerdem werden die Herztöne des Ungeborenen gemessen.

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Worauf sollte man als Patientin achten?

Frauenärzte gibt es im gesamten Bundesgebiet, in Österreich und in der Schweiz. Insgesamt sind bei der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe knapp 20000 ausgebildete Gynäkologen registriert.

Bei der Wahl ihres Frauenarztes sollten Patientinnen zunächst natürlich auf die fachliche Kompetenz achten. Wird ein Gynäkologe mit speziellen Fachkenntnissen gewünscht, sollten seine Qualifikationen geprüft werden. Da im Rahmen der frauenärztlichen Untersuchung sehr intime Körperstellen untersucht werden, kommt es bei der Wahl des richtigen Gynäkologen auch darauf an, dass die Patientin sich in den Händen des Arztes wohlfühlt und ihm vertraut.

Daher sollten sich Patientinnen nicht schämen, ihren Frauenarzt zu wechseln, wenn sie zu ihm kein Vertrauensverhältnis aufbauen können. Erfahrungsaustausch mit anderen Frauen ist weiterhin sinnvoll, um den geeigneten Gynäkologen zu finden.

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