Hustentropfen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Oktober 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Hustentropfen werden gegen Erkrankungen der Atemwege eingesetzt, wobei bei der Therapie zwischen schleimlösenden Hustentropfen und klassischen Hustenstillern unterschieden wird. Pharmazeutische Hustentropfen sind in der Regel rezept- und apothekenpflichtig, während Hustentropfen auf natürlicher und homöopathischer Basis auch ohne ärztliche Verordnung angeboten werden.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Hustentropfen?

Schleimlösende Hustentropfen entfalten die Wirkung, dass zähflüssiges Sekret in den Atemwegen verdünnt wird und so besser abgehustet werden kann.

Hustentropfen sind flüssige Arzneimittel für die orale Einnahme. Die jeweiligen Wirkstoffe werden in der Regel in Alkohol gelöst und konserviert, wobei insbesondere für die Behandlung von Kindern auch alkoholfreie Hustentropfen angeboten werden.

Hustenarzneien können generell unterschiedliche Wirkungsweisen entfalten, die sich individuell nach der Erkrankung und den Symptomen richten. Beim eigentlichen Husten handelt es sich um einen natürlichen Schutzmechanismus des Organismus, der einer Befreiung der Atemwege dient. Die Reinigungsfunktion des Hustens tritt dann auf, wenn Lunge, Bronchien oder Hals erkrankt sind.

Wird mit dem Husten ein zäher Schleim aus den Atemwegen befördert, wird von einem Schleimhusten gesprochen. Diesem geht regelmäßig eine Infektion voraus, während ein trockener Husten auch als Reizhusten bekannt ist und Schleimhautentzündungen oder Allergien häufige Ursachen sind. Die jeweiligen Hustentropfen entfalten daher jeweils eine schleimlösende oder beruhigende und reizlindernde Wirkung.

Geschichte

Die Geschichte von Hustentropfen reicht bis in die Antike zurück, als Menschen begannen, natürliche Heilmittel gegen Husten und Atemwegserkrankungen zu entwickeln. Schon in der ägyptischen und griechischen Medizin wurden pflanzliche Extrakte verwendet, um Husten zu lindern. Pflanzen wie Eibisch, Thymian und Süßholzwurzel spielten eine zentrale Rolle in diesen frühen Hustentherapien. Diese Kräuter wurden entweder direkt gekaut oder in einfachen Zubereitungen wie Tees und Tinkturen genutzt.

Mit der Entwicklung der Alchemie im Mittelalter wurden erste destillierte Extrakte und Sirupe hergestellt. Apothekern gelang es, durch Destillation und Extraktion konzentrierte Wirkstoffe aus Pflanzen zu gewinnen. Im 19. Jahrhundert, mit dem Aufkommen der modernen Pharmazie, begann die industrielle Produktion von Hustentropfen. Wirkstoffe wie Codein und Opium, die aus Mohn gewonnen wurden, fanden in dieser Zeit breite Anwendung in Hustenmitteln, da sie eine stark hustenstillende Wirkung hatten. Diese Substanzen waren bis ins 20. Jahrhundert hinein gängig, bevor ihre suchterzeugenden Eigenschaften bekannter wurden und strengere Vorschriften folgten.

Parallel dazu wurden synthetische und pflanzliche Präparate weiterentwickelt, und viele der heute bekannten rezeptfreien Hustentropfen basieren auf alten, bewährten Kräuterrezepturen, kombiniert mit moderner Arzneimittelkunde.

Vorteile & Nutzen

Hustentropfen bieten gegenüber vergleichbaren Produkten wie Hustensäften oder Lutschpastillen mehrere Vorteile. Einer der Hauptvorteile ist ihre hohe Wirkstoffkonzentration, die eine präzise Dosierung ermöglicht. Da Hustentropfen in Tropfenform verabreicht werden, kann die Dosis individuell und genau angepasst werden, was besonders bei unterschiedlichen Schweregraden von Husten oder für verschiedene Altersgruppen nützlich ist.

Ein weiterer Vorteil von Hustentropfen ist ihre schnelle Resorption. Da sie meist in flüssiger Form eingenommen werden und oft in kleinen Mengen direkt unter die Zunge getropft oder mit Wasser vermischt werden, können die Wirkstoffe schneller in den Blutkreislauf gelangen als bei festen Darreichungsformen wie Tabletten oder Kapseln. Dies kann zu einer rascheren Linderung des Hustens führen.

Hustentropfen enthalten oft pflanzliche oder ätherische Öle, die eine schleimlösende, hustenstillende oder entzündungshemmende Wirkung haben. Sie sind in der Regel frei von Zucker, was sie für Diabetiker oder Menschen, die auf Zucker verzichten wollen, besonders geeignet macht. Zudem bieten sie eine diskrete und einfache Möglichkeit der Anwendung, da sie leicht transportierbar sind und ohne großen Aufwand eingenommen werden können, was sie praktisch für unterwegs macht.

Medizinische Anwendung, Wirkung & Gebrauch

Hustentropfen mit einer schleimlösenden Wirkungsweise werden in regelmäßigen Abständen nach vorgegebener Dosierung eingenommen. Die Therapiedauer richtet sich nach Schwere der Erkrankung und beträgt mindestens eine Woche, wobei bei Erkältungen und grippalen Infekten eine Behandlung bis etwa drei Tage nach Abklingen der Krankheitszeichen empfohlen wird.

Allesamt entfalten schleimlösende Hustentropfen die Wirkung, dass das zähflüssige Sekret in den Atemwegen verdünnt wird und so besser abgehustet werden kann. Hinzu kommt bei einigen Produkten eine antibakterielle, antivirale und entzündungshemmende Wirkung, die vor einer Neuansteckung bewahrt.

Hustentropfen gegen einen trockenen Husten und Reizhusten unterscheiden sich in ihrer Darreichungsform, Behandlungsdauer und Dosierung kaum von den schleimlösenden Varianten. Die chemisch hergestellten Hustentropfen gegen Reizhusten nutzen Antitussiva, um den Hustenreiz zu dämpfen und zu unterdrücken. Bei den aus der Natur stammenden Wirkstoffen kommt oft noch eine beruhigende, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkungsweise hinzu.

Der Einsatz von Hustenstillern gilt als umstritten. Einerseits kommt der erkrankte Organismus durch den gedämpften Husten zur Ruhe und Erholung; andererseits wird dadurch die natürliche Reinigungs- und Schutzfunktion des Körpers eingeschränkt. Bei der Ansammlung einer großen Menge Sekrets können sich Husten stillende Hustentropfen kontraproduktiv auf den Behandlungserfolg auswirken, da das Abhusten des bakteriell belasteten Schleims unterbunden wird.

Pflanzliche, natürliche & pharmazeutische Hustentropfen

Zu den in schleimlösenden Hustentropfen enthaltenen Wirkstoffen gehören bei pharmazeutisch hergestellten Produkten Ambroxolhydrochlorid, Acetylcystein und Bromhexin. Darüber hinaus nutzen viele homöopathische Hustentropfen wirksame Auszüge von Pflanzen wie Efeu, Thymian, Primel, Anis, Eukalyptus, bitterem Fenchel und Salbei.

Neben einer Verflüssigung des Sekrets zum besseren Abhusten werden von einigen Wirkstoffen die Flimmerhärchen zum Abtransport des Schleims aktiviert. Bromhexin regt darüber hinaus die Bronchiendrüsen an, mehr Flüssigkeit zu produzieren und Entzündungen einzudämmen.

Bei den pharmazeutisch produzierten Hustentropfen gegen Reizhusten und trockenen Husten werden häufig die Wirkstoffe Dextro­methor­phan­hydro­bromid-Mono­hydrat, Hydrocodon, Noscapin resinat und Codein verwandt. Der Großteil der chemisch hergestellten Hustenstiller nutzt Antitussiva, die zusätzlich auch Schmerzen lindern. Als Unterart der Morphine haben Antitussiva einen entscheidenden Einfluss auf Atmungsreflexe, Schmerzempfinden und die Psyche, weshalb sie sich nicht zur Behandlung von Kindern, Schwangeren und Vorerkrankten eignen.

Aber auch hier bietet die Homöopathie Alternativen mit wirksamen Natur- und Pflanzenauszügen aus Sonnentau, Efeu, Fenchel und Honig, denen eher eine beruhigende Wirkung auf den Hustenreiz zugesprochen wird. Eine Behandlung mit Husten stillenden Hustentropfen wird insbesondere in den Abendstunden empfohlen, damit sich der Organismus während des Schlafes regenerieren kann.

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Risiken & Nebenwirkungen

Generell bergen schleimlösende Hustentropfen das Risiko, dass deutlich mehr gehustet werden muss. Insbesondere in den Abend- und Nachtstunden kann dies als störend empfunden werden. Andersherum besteht bei Hustenstillern das Risiko, dass sich der Krankheitsverlauf wegen der Husteneindämmung verlängert und verändert.

Zu den bekannten Nebenwirkungen von pharmazeutisch hergestellten Hustentropfen gehören Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Schleimhautentzündungen, Fieber und Schwindel. Darüber hinaus sollten pharmazeutisch hergestellte Hustentropfen generell nicht ohne ärztlichen Rat mit Antibiotika, Schmerzmitteln oder Psychopharmaka kombiniert werden.

Auch Allergiker, Schwangere, stillende Mütter, Leber- und Nierenkranke sowie insbesondere Kinder sollten Hustentropfen immer nur nach vorheriger Absprache mit dem Arzt einnehmen.

Anwendung & Sicherheit

Die genaue Anwendung von Hustentropfen hängt von der jeweiligen Dosierungsempfehlung des Produkts ab, die auf der Packungsbeilage angegeben ist. In der Regel werden Hustentropfen tropfenweise auf einen Löffel oder in ein Glas Wasser gegeben und oral eingenommen. Die Dosis variiert je nach Alter, Schwere des Hustens und Wirkstoffgehalt. Viele Hustentropfen werden mehrmals täglich, häufig drei- bis viermal, eingenommen. Es ist wichtig, die empfohlene Dosis nicht zu überschreiten, um Nebenwirkungen zu vermeiden.

Was die Sicherheit betrifft, so sind Hustentropfen bei sachgemäßer Anwendung allgemein sicher. Einige Produkte enthalten jedoch starke Wirkstoffe wie Codein oder pflanzliche Inhaltsstoffe, die bei übermäßiger Anwendung Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, Magenbeschwerden oder allergische Reaktionen auslösen können. Daher sollten sie besonders bei Kindern, Schwangeren und älteren Menschen mit Vorsicht angewendet werden. Zudem sollten Hustentropfen, die Alkohol enthalten, von bestimmten Personengruppen wie Alkoholikern oder Menschen mit Lebererkrankungen vermieden werden.

Die Qualitätskontrolle bei der Herstellung von Hustentropfen unterliegt strengen gesetzlichen Vorschriften. Arzneimittelhersteller müssen sicherstellen, dass ihre Produkte unter hygienischen Bedingungen und gemäß den internationalen Standards der Guten Herstellungspraxis (GMP) produziert werden. Dies umfasst die Prüfung der Rohstoffe auf Reinheit, die Kontrolle der genauen Dosierung der Wirkstoffe und die Sicherstellung, dass das Endprodukt frei von Verunreinigungen ist. Regelmäßige Tests und Überprüfungen garantieren die gleichbleibende Qualität und Sicherheit des Produkts.

Alternativen

Es gibt verschiedene alternative Verfahren zu Hustentropfen, die bei der Behandlung von Husten eingesetzt werden können, insbesondere wenn die Verwendung von Hustentropfen aufgrund von Unverträglichkeiten oder anderen Einschränkungen nicht möglich ist.

Hustensäfte sind eine gängige Alternative, die eine ähnliche Wirkung wie Hustentropfen haben, jedoch oft besser für Kinder oder Personen mit empfindlichem Magen geeignet sind, da sie häufig milder dosiert sind und teilweise schleimhautberuhigende Zusätze wie Honig oder pflanzliche Extrakte enthalten.

Lutschpastillen sind eine weitere Option, die insbesondere bei Reizhusten Linderung verschaffen. Sie wirken lokal im Rachenraum, indem sie die Schleimhäute befeuchten und den Hustenreiz reduzieren. Pflanzliche Wirkstoffe wie Eibischwurzel oder Isländisch Moos werden häufig in diesen Präparaten verwendet.

Inhalationen mit Wasserdampf und ätherischen Ölen, wie Eukalyptus- oder Thymianöl, bieten eine natürliche Möglichkeit, die Atemwege zu befeuchten und den Schleim zu lösen. Besonders bei produktivem Husten helfen Inhalationen dabei, die Atemwege zu beruhigen und den Schleim leichter abzutransportieren.

Tees aus schleimlösenden und entzündungshemmenden Kräutern wie Thymian, Salbei oder Spitzwegerich können ebenfalls als schonende Alternative dienen. Diese Heilpflanzen sind bekannt für ihre hustenlindernde Wirkung und können helfen, den Hustenreiz zu mindern und den Schleim zu verflüssigen.

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