Hustenstiller

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 6. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Husten ist ein häufiges Erkältungssymptom. Aus anfänglichem Reizhusten entwickelt sich dabei häufig verschleimter Husten. Wer unter trockenem Reizhusten leidet, kann jedoch mit Hustenstillern Abhilfe schaffen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Hustenstiller?

In der Umgangssprache häufig als Hustensaft bezeichnet, werden Hustenstiller vor allem bei trockenem Reizhusten angewendet.

Hustenstiller sind Medikamente, die dazu dienen, den Hustenreiz zu unterdrücken. Eingenommen werden sie meistens als Sirup oder als Lösung auf alkoholischer Basis.

In der Umgangssprache häufig als Hustensaft bezeichnet, werden Hustenstiller vor allem bei trockenem Reizhusten angewendet. Bei verschleimtem Husten sind Hustenlöser angebracht, die einen Abtransport des Schleims bewirken. Sinnvoll ist der Einsatz eines Hustenstillers in dieser Phase nur dann, wenn der Husten den Schlaf beeinträchtigt.

Hustenstiller und -löser sollten jedoch nie gleichzeitig eingenommen werden. Auf ausreichenden Zeitabstand zwischen beiden Mitteln sollte zudem geachtet werden. Hustenstiller sind auch in anderen Formen erhältlich, zum Beispiel als Hartkapseln, Lutschtabletten oder Tropfen.

Medizinische Anwendung, Wirkung & Gebrauch

Um Reizhusten effektiv zu bekämpfen, sollten Hustenstiller mehrmals pro Tag eingenommen werden. Produkte auf alkoholischer- oder Sirupbasis werden meistens unverdünnt angewendet. Dosierung, Häufigkeit und Art der Anwendung variieren jedoch nach Medikament, sodass der Beipackzettel beachtet werden sollte.

Die Wirkung ist dabei vom jeweiligen Wirkstoff abhängig. Durch chemisch-pharmazeutische Hustenstiller, die Codein oder Dihydrocodein beinhalten, wird das Hustenzentrum über das Zentralnervensystem gedämpft, der Hustenreiz wird unterdrückt. Durch eine gleichzeitige sedierende Wirkung kann jedoch eine relativ schnelle Abhängigkeit hervorgerufen werden. Sie sollten daher nicht länger als vorgeschrieben eingenommen werden.

Hustenstiller mit dem Wirkstoff Pentoxyverin wirken zwar ebenso über das Hustenzentrum, da jedoch kein zusätzlicher sedierender Effekt auftritt, besteht keine Abhängigkeitsgefahr. Entsprechende Medikamente hemmen die Hustenrezeptoren, die sich in der Bronchialschleimhaut befinden. Pflanzliche Mittel wirken nicht über das Hustenzentrum im Gehirn, sie legen sich auf die Hals- und Rachenschleimhaut.

Auch der chemische Wirkstoff Dropropizin entfaltet seine Wirkung an den Schleimhäuten. Für Asthmatiker werden neben pflanzlichen Mitteln Medikamente empfohlen, die an den Nervenbahnen zwischen Lunge und Hustenzentrum wirken. Dieser Effekt wird durch Benproperin hervorgerufen. Zudem ist eine gleichzeitige Anregung der Atmung zu verzeichnen. Nach Möglichkeit sollte der jeweilige Hustenstiller auch den gereizten Schleimhäuten Linderung verschaffen.

Pflanzliche, natürliche & pharmazeutische Hustenstiller

Es existieren verschiedene Arten von Hustenstillern. Neben chemisch-pharmazeutischen und pflanzlichen Mitteln sind auch homöopathische erhältlich. Natürliche Mittel und Hausmittel können ebenfalls dabei helfen, Husten zu bessern.

Für die Produktion pflanzlicher Hustenstiller werden Pflanzen verwendet, die Hustenreiz lindern. Darunter zählen Isländisches Moos, Spitzwegerich, Huflattich, Eibisch und Malve. Pflanzliche Mittel sind frei verkäuflich. Dasselbe gilt für natürliche Hustenstiller. Diese beruhen ebenso wie pflanzliche Produkte auf Stoffen, die von Natur aus hustenreizlindernd sind. Besonders positive Eigenschaften hat Honig. Er lindert nicht nur Reizhusten, sondern beruhigt zugleich die gereizten Schleimhäute.

Als altbewährtes Hausmittel gegen Husten kann auch Zwiebelsaft eingesetzt werden. In einigen Hustenstillern werden pflanzliche mit natürlichen Wirkstoffen, wie Honig, kombiniert. Homöopathische Hustenstiller sind apothekenpflichtig und bewirken vorrangig die Anregung der körpereigenen Heilungskräfte, wirken aber ebenso dem Hustenreiz entgegen. In der Homöopathie kommen bei Husten unter anderem Bryonia und Belladonna zum Einsatz.

Chemisch-pharmazeutische Hustenstiller (Antitussiva) mit den Wirkstoffen Codein, Noscapin, Dihydrocodein und Hydrocodon sind Opiatabkömmlinge und daher verschreibungspflichtig. Nicht unter die Verschreibungspflicht fallen Medikamente, die Pentoxyverin oder Dextromethorphan beinhalten. Chemisch-pharmazeutische Hustenstiller gelten als apothekenpflichtig.


Risiken & Nebenwirkungen

Viele Hustenstiller können mit Nebenwirkungen verbunden sein. Das gilt besonders für chemisch-pharmazeutische Medikamente. So treten in vielen Fällen Schwindel und Müdigkeit auf, vereinzelt wurden Halluzinationen beobachtet.

Hustenstiller können sich zudem negativ auf den Gastrointestinaltrakt auswirken. Häufige Nebenwirkungen sind in diesem Zusammenhang Übelkeit, Erbrechen sowie Magen-Darm-Probleme. Des Weiteren sind in einigen Fällen bereits Hautprobleme wie Juckreiz sowie Herzrhythmusstörungen, insbesondere bei zu hoher Dosierung, aufgetreten. Bei nicht sachgemäßer Anwendung können bestimmte Mittel zudem Abhängigkeit bewirken.

Asthmatiker sollten vor der Einnahme eines Hustenstillers ihren Arzt oder Apotheker zurate ziehen, da viele Mittel Atemnot auslösen können. Auch bei homöopathischen Mitteln wurden vereinzelte Unverträglichkeiten verzeichnet, zum Beispiel die Verschlechterung einer Schilddrüsenüberfunktion.

Natürliche und pflanzliche Hustenstiller können dagegen bedenkenlos eingenommen werden, sofern keine Unverträglichkeiten gegen einzelne Inhaltsstoffe vorliegt. Der Beipackzettel sollte jedoch stets beachtet werden und bei Fragen ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden.

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