Knochendichte

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer. nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 10. März 2025
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Unsere Knochen sind das tragende Gerüst unseres Körpers. Sie ermöglichen Bewegung, schützen lebenswichtige Organe und dienen als Speicher für Mineralstoffe wie Kalzium und Phosphor. Doch mit zunehmendem Alter oder durch bestimmte Lebensstilfaktoren kann die Knochendichte abnehmen, was das Risiko für Brüche und Erkrankungen wie Osteoporose erhöht.

Die Knochendichte ist ein entscheidender Faktor für die Stabilität und Belastbarkeit des Skeletts. Sie gibt Auskunft darüber, wie viel Mineralstoffe in den Knochen eingelagert sind und wie widerstandsfähig sie gegenüber äußeren Einflüssen bleiben. Während eine hohe Knochendichte mit starker Knochengesundheit assoziiert wird, kann eine verringerte Dichte zu Brüchen und langfristigen Mobilitätsproblemen führen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Frauen nach der Menopause sowie Personen mit bestimmten Erkrankungen oder ungesunden Lebensgewohnheiten.

Doch nicht nur das Alter bestimmt die Knochendichte – auch Ernährung, Bewegung und andere Faktoren spielen eine große Rolle. In diesem Artikel wird erläutert, was Knochendichte genau ist, wie sie gemessen wird und welche Faktoren ihren Abbau beschleunigen oder verlangsamen können. Zudem werden konkrete Maßnahmen vorgestellt, um die Knochengesundheit langfristig zu erhalten oder sogar zu verbessern.

Ob zur Vorbeugung oder zur Behandlung einer bereits reduzierten Knochendichte – wer die Mechanismen hinter starken Knochen versteht, kann gezielt handeln, um langfristig gesund und aktiv zu bleiben.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Knochendichte?

Das Knochengewebe verleiht dem Knochen Stabilität. Die Knochen wiederum sorgen für Stabilität im gesamten Körper. Auf den ersten Blick vermutet man bei diesem robusten Gewebe nicht, dass es sich ständig in Umbauprozessen befindet.
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Die Knochendichte ist ein Maß für die Menge an Mineralstoffen, insbesondere Kalzium und Phosphor, die in einer bestimmten Volumeneinheit des Knochens enthalten sind. Sie ist ein wichtiger Indikator für die Festigkeit und Stabilität des Skeletts und beeinflusst maßgeblich das Risiko für Knochenbrüche. Eine hohe Knochendichte bedeutet, dass die Knochen robust und widerstandsfähig sind, während eine niedrige Knochendichte auf eine verringerte Festigkeit und ein erhöhtes Frakturrisiko hindeutet.

Der Aufbau des Knochens

Der menschliche Knochen besteht aus zwei Haupttypen von Gewebe:

Kortikaler (kompakter) Knochen: Dieser bildet die äußere Schicht des Knochens und macht etwa 80 % der gesamten Knochenmasse aus. Er ist besonders dicht und fest, was ihm eine tragende Funktion verleiht.

Spongiöser (trabekulärer) Knochen: Dieser innere Bereich des Knochens hat eine schwammartige Struktur mit vielen Hohlräumen. Er ist weniger dicht als der kortikale Knochen, ermöglicht aber eine hohe Stoffwechselaktivität und spielt eine wichtige Rolle bei der Speicherung von Mineralstoffen.

Mineralisation und Knochendichte

Die Knochendichte wird durch einen Prozess der Mineralisation bestimmt, bei dem Kalzium und Phosphor in die Knochenmatrix eingelagert werden. Dieser Prozess wird von verschiedenen Hormonen, darunter Parathormon, Kalzitonin und Vitamin-D-Metaboliten, reguliert. Ein Gleichgewicht zwischen Knochenaufbau (Osteoblastenaktivität) und Knochenabbau (Osteoklastenaktivität) ist entscheidend, um eine stabile Knochendichte zu erhalten.

Natürliche Schwankungen der Knochendichte

Die Knochendichte verändert sich im Laufe des Lebens. In der Kindheit und Jugend steigt sie kontinuierlich an, bis sie zwischen dem 25. und 30. Lebensjahr ihren Höhepunkt erreicht. Danach beginnt ein langsamer Abbau, der durch hormonelle Veränderungen, Ernährung und körperliche Aktivität beeinflusst wird. Besonders nach der Menopause nimmt die Knochendichte bei Frauen aufgrund des sinkenden Östrogenspiegels schneller ab.

Individuelle Unterschiede und genetische Faktoren

Nicht jeder Mensch hat die gleiche Knochendichte. Neben Lebensstilfaktoren spielt auch die Genetik eine bedeutende Rolle. Manche Menschen haben von Natur aus eine höhere Knochenmasse, während andere aufgrund genetischer Veranlagung anfälliger für Osteoporose sind. Darüber hinaus gibt es ethnische Unterschiede – beispielsweise haben Menschen afrikanischer Herkunft im Durchschnitt eine höhere Knochendichte als Menschen europäischer oder asiatischer Abstammung.

Die Knochendichte ist somit ein dynamischer Wert, der von zahlreichen biologischen, genetischen und umweltbedingten Faktoren beeinflusst wird.

Wie wird die Knochendichte gemessen?

Die Knochendichte wird mithilfe verschiedener medizinischer Verfahren bestimmt, die den Mineralgehalt des Knochens analysieren. Diese Messungen sind entscheidend zur Diagnose von Osteoporose und zur Einschätzung des Frakturrisikos. Die am häufigsten verwendete Methode ist die Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA), doch es gibt auch alternative Verfahren mit unterschiedlichen Anwendungsbereichen und Genauigkeiten.

Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA)

Die DXA-Messung (auch DEXA genannt) ist die Standardmethode zur Bestimmung der Knochendichte. Sie basiert auf einer schwachen Röntgenstrahlung, die durch den Knochen geleitet wird. Zwei unterschiedliche Energieniveaus werden verwendet, um zwischen Knochengewebe und Weichteilgewebe zu unterscheiden und so die Knochenmineralisierung genau zu bestimmen.

Messorte: Die häufigsten Messpunkte sind die Lendenwirbelsäule, die Hüfte und der Oberschenkelhals, da dort das Frakturrisiko bei Osteoporose besonders hoch ist.

Dauer und Strahlenbelastung: Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten und ist mit einer sehr geringen Strahlenbelastung verbunden.

Das Ergebnis der DXA-Messung wird in Form des T-Werts und des Z-Werts dargestellt:

T-Wert: Gibt an, wie weit die Knochendichte einer Person vom Durchschnitt eines jungen, gesunden Erwachsenen abweicht.

  • Werte über -1,0 gelten als normal.
  • Werte zwischen -1,0 und -2,5 deuten auf eine niedrige Knochendichte (Osteopenie) hin.
  • Werte unter -2,5 weisen auf Osteoporose hin.

Z-Wert: Vergleicht die Knochendichte mit anderen Personen gleichen Alters, Geschlechts und ethnischer Herkunft. Ein auffällig niedriger Z-Wert kann auf eine sekundäre Ursache für Knochenschwund hinweisen, z. B. eine Erkrankung oder Medikamenteneinnahme.

Quantitative Computertomographie (QCT)

Die quantitative Computertomographie (QCT) ist eine dreidimensionale Röntgentechnik, die detaillierte Bilder der Knochenstruktur liefert. Sie kann sowohl die kortikale als auch die spongiöse Knochendichte getrennt messen, was bei speziellen Fragestellungen hilfreich sein kann.

Vorteile: Exakte Messung der Knochenstruktur, besonders für wissenschaftliche Studien oder zur Überwachung von Knochenveränderungen über längere Zeit.

Nachteile: Höhere Strahlenbelastung als DXA, höhere Kosten und geringere Verfügbarkeit.

Ultraschallmessung der Knochendichte

Die quantitative Ultraschallmessung (QUS) ist eine strahlungsfreie Alternative zur DXA. Dabei werden Schallwellen durch den Knochen geleitet, um dessen Dichte und Elastizität zu bestimmen.

Messorte: Häufig wird der Fersenbein-Knochen untersucht, da er besonders empfindlich auf Veränderungen der Knochendichte reagiert.

Vorteile: Keine Strahlenbelastung, kostengünstig, tragbare Geräte ermöglichen einfache Untersuchungen in Arztpraxen oder Apotheken.

Nachteile: Weniger präzise als DXA, keine direkte Diagnose von Osteoporose, eher als Screening-Tool geeignet.

Periphere DXA (pDXA) und periphere quantitative Computertomographie (pQCT)

Diese Methoden messen die Knochendichte an den Unterarmen oder der Ferse und sind insbesondere für Screenings und Verlaufskontrollen geeignet. Allerdings können sie keine verlässliche Diagnose für Osteoporose in der Wirbelsäule oder Hüfte liefern, weshalb sie meist nur ergänzend eingesetzt werden.

Die Wahl der geeigneten Methode zur Messung der Knochendichte hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der medizinischen Fragestellung, der Verfügbarkeit der Geräte und der Strahlenbelastung.

Ursachen für eine reduzierte Knochendichte

Bewegungsmangel schädigt die Knochendichte, da fehlende mechanische Belastung den Knochenaufbau hemmt und den Abbauprozess beschleunigt, wodurch die Stabilität des Skeletts abnimmt.

Die Knochendichte ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels aus genetischen, hormonellen und umweltbedingten Faktoren. Eine reduzierte Knochendichte entsteht, wenn der Abbau der Knochensubstanz schneller verläuft als deren Neubildung. Während dies ein natürlicher Prozess des Alterns ist, gibt es zahlreiche weitere Ursachen, die den Verlust der Knochendichte beschleunigen oder verstärken können.

Eine der häufigsten Ursachen für den Rückgang der Knochendichte ist das Alter. Ab dem 30. Lebensjahr nimmt die Knochenmasse langsam ab, da der Knochenstoffwechsel weniger effizient arbeitet. Besonders bei Frauen beschleunigt sich dieser Prozess nach der Menopause drastisch, da der Östrogenspiegel sinkt. Östrogen spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Knochenstoffwechsels, indem es den Abbau durch Osteoklasten hemmt. Fehlt dieses Hormon, wie es nach den Wechseljahren der Fall ist, werden Knochen schneller abgebaut als neu gebildet.

Neben hormonellen Faktoren trägt auch der Lebensstil erheblich zur Knochendichte bei. Eine unzureichende Aufnahme von Kalzium und Vitamin D kann den Knochenstoffwechsel negativ beeinflussen. Kalzium ist der wichtigste Baustoff für Knochen, während Vitamin D dessen Aufnahme im Darm fördert und gleichzeitig die Kalziumeinlagerung in den Knochen unterstützt. Ein Mangel an diesen Nährstoffen führt dazu, dass der Körper Kalzium aus den Knochen mobilisieren muss, was langfristig die Knochendichte verringert.

Bewegungsmangel verstärkt diesen Effekt zusätzlich. Knochen passen sich an die Belastungen des Alltags an, sodass körperliche Aktivität notwendig ist, um sie stabil und widerstandsfähig zu halten. Besonders Krafttraining und belastende Sportarten wie Laufen oder Wandern fördern den Knochenaufbau, während langes Sitzen oder fehlende Bewegung zu einem beschleunigten Abbau führen können.

Schädliche Gewohnheiten wie Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum sind ebenfalls bekannte Risikofaktoren für eine niedrige Knochendichte. Nikotin beeinträchtigt die Funktion der Osteoblasten, also der Zellen, die für den Knochenaufbau verantwortlich sind. Gleichzeitig stört Rauchen die Durchblutung des Knochengewebes und reduziert die Aufnahme wichtiger Nährstoffe. Alkohol hingegen greift direkt in den Knochenstoffwechsel ein, indem er die Aktivität der Osteoblasten hemmt und die Kalziumaufnahme aus der Nahrung verringert.

Auch bestimmte Erkrankungen und Medikamente können den Knochenabbau beschleunigen. Osteoporose ist die bekannteste Erkrankung, die mit einer verringerten Knochendichte einhergeht. Sie führt zu einer erhöhten Brüchigkeit der Knochen und steigert das Risiko für Frakturen. Chronische Krankheiten wie Diabetes, rheumatoide Arthritis und Schilddrüsenüberfunktionen beeinflussen ebenfalls den Knochenstoffwechsel negativ. Darüber hinaus können bestimmte Medikamente wie Kortikosteroide, die beispielsweise bei Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden, die Knochendichte verringern. Diese Medikamente hemmen die Osteoblasten und fördern gleichzeitig den Abbau von Knochenmasse.

Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle. Manche Menschen haben von Natur aus eine geringere Knochendichte und sind anfälliger für Osteoporose. Wenn in der Familie bereits Fälle von Osteoporose oder häufigen Knochenbrüchen aufgetreten sind, kann das eigene Risiko ebenfalls erhöht sein. Ethnische Unterschiede beeinflussen ebenfalls die Knochendichte, da Menschen europäischer und asiatischer Herkunft im Durchschnitt eine geringere Knochenmasse haben als Menschen afrikanischer Abstammung.

Die Kombination aus genetischer Veranlagung, hormonellen Veränderungen und ungünstigen Lebensstilfaktoren kann die Knochendichte erheblich reduzieren und das Risiko für Knochenbrüche steigern. Je nach individueller Veranlagung und äußeren Einflüssen schreitet der Knochenabbau unterschiedlich schnell voran.

Folgen einer niedrigen Knochendichte

Eine verringerte Knochendichte bleibt oft lange Zeit unbemerkt, da sie keine unmittelbaren Schmerzen oder Beschwerden verursacht. Erst wenn der Knochenschwund ein kritisches Maß erreicht, treten spürbare Folgen auf. Die bedeutendste Konsequenz ist ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche, da die Stabilität des Skeletts nachlässt. Besonders betroffen sind tragende Knochen wie die Hüfte, die Wirbelsäule und die Unterarme. Schon geringfügige Stürze oder alltägliche Belastungen, die für gesunde Knochen harmlos wären, können in fortgeschrittenen Stadien der Knochenschwächung zu Frakturen führen.

Brüche infolge einer niedrigen Knochendichte haben weitreichende Auswirkungen auf die Lebensqualität. Ein Oberschenkelhalsbruch beispielsweise kann erhebliche Mobilitätseinschränkungen nach sich ziehen und erfordert oft eine langwierige Rehabilitation. In vielen Fällen verlieren Betroffene durch solche Verletzungen einen Großteil ihrer Selbstständigkeit, was zu einer erhöhten Pflegebedürftigkeit führen kann. Besonders ältere Menschen erholen sich nach Knochenbrüchen häufig nur schwer, da der Heilungsprozess mit zunehmendem Alter langsamer verläuft. Dies kann wiederum zu Komplikationen wie Infektionen, Thrombosen oder einer generellen Schwächung des Körpers führen.

Neben der erhöhten Bruchgefahr hat eine niedrige Knochendichte auch Auswirkungen auf die Körperhaltung. Bei fortschreitendem Knochenschwund, insbesondere durch Osteoporose, kommt es zu Veränderungen der Wirbelsäule. Durch den Verlust an Knochensubstanz können die Wirbelkörper instabil werden und zusammensacken, was zu einer Verkrümmung der Wirbelsäule, dem sogenannten Witwenbuckel, führen kann. Dieser Rundrücken schränkt die Beweglichkeit ein, verursacht Rückenschmerzen und kann in schweren Fällen sogar die Lungenfunktion beeinträchtigen, indem er den Brustkorb einengt.

Die psychischen und sozialen Folgen einer niedrigen Knochendichte sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Viele Betroffene entwickeln eine zunehmende Angst vor Stürzen und Verletzungen, was zu einer reduzierten Aktivität und sozialem Rückzug führen kann. Aus Angst vor Frakturen meiden manche Menschen alltägliche Aktivitäten oder sportliche Betätigungen, obwohl gerade gezielte Bewegung den Knochenabbau verlangsamen könnte. Dieser Teufelskreis kann die allgemeine Fitness weiter verschlechtern und das Risiko für weitere gesundheitliche Probleme, wie Muskelschwund und Kreislaufstörungen, erhöhen.

Auch der Stoffwechsel des Körpers wird durch eine niedrige Knochendichte beeinflusst. Da die Knochen als Kalziumspeicher dienen, kann ein fortschreitender Knochenschwund zu einem gestörten Mineralstoffhaushalt führen. Dies kann sich negativ auf die Muskulatur, das Nervensystem und andere Organe auswirken. Ein Ungleichgewicht im Kalziumhaushalt kann beispielsweise Muskelkrämpfe, Herzrhythmusstörungen oder eine erhöhte Brüchigkeit der Zähne begünstigen.

Die Folgen einer verringerten Knochendichte sind also nicht nur auf das Skelettsystem beschränkt, sondern haben auch weitreichende Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit und Lebensqualität. Die Risiken steigen mit zunehmendem Alter und verstärken sich durch ungesunde Lebensgewohnheiten oder unbehandelte Erkrankungen, die den Knochenstoffwechsel zusätzlich belasten.

Möglichkeiten zur Erhaltung und Verbesserung der Knochendichte

Die Knochendichte wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst, doch es gibt verschiedene Möglichkeiten, um den Abbau zu verlangsamen und die Knochenstruktur zu stärken. Eine Kombination aus ausgewogener Ernährung, gezielter Bewegung und einem gesunden Lebensstil spielt dabei eine entscheidende Rolle. Je früher entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, desto besser lässt sich die Knochengesundheit langfristig erhalten.

Ernährung für starke Knochen

Eine ausreichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D ist essenziell für die Knochengesundheit. Kalzium bildet die strukturelle Grundlage des Knochens, während Vitamin D die Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung fördert und dessen Einlagerung in den Knochen steuert. Milchprodukte wie Joghurt und Käse sind besonders gute Kalziumquellen, ebenso wie grüne Blattgemüse, Mandeln und Sesamsamen. Wer nicht genug Kalzium über die Nahrung aufnimmt, kann unter ärztlicher Aufsicht Nahrungsergänzungsmittel in Erwägung ziehen.

Vitamin D wird größtenteils durch Sonnenlicht in der Haut gebildet. Gerade in den Wintermonaten kann jedoch ein Mangel entstehen, weshalb Vitamin-D-Supplemente oder der Verzehr von fettem Fisch, Eigelb und Pilzen hilfreich sein können. Neben Kalzium und Vitamin D sind auch Magnesium, Vitamin K und Zink wichtig für die Knochengesundheit. Magnesium unterstützt die Kalziumverwertung, während Vitamin K die Knochenmineralisation reguliert und Zink für die Zellbildung im Knochengewebe benötigt wird.

Auch eine proteinreiche Ernährung trägt zur Erhaltung der Knochendichte bei, da Eiweiß ein wesentlicher Bestandteil der Knochenmatrix ist. Gleichzeitig sollte übermäßiger Salzkonsum vermieden werden, da Salz die Kalziumausscheidung über die Nieren fördert. Ebenso können hohe Mengen an koffeinhaltigen Getränken wie Kaffee oder Cola langfristig einen negativen Einfluss auf die Knochenstruktur haben.

Bewegung und Sport zur Stärkung der Knochen

Körperliche Aktivität ist ein entscheidender Faktor für eine stabile Knochendichte. Belastende Bewegungen signalisieren dem Körper, mehr Knochenmasse aufzubauen, um den Belastungen standzuhalten. Besonders wirksam sind Sportarten mit hoher mechanischer Beanspruchung, wie Krafttraining, Joggen, Tanzen oder Wandern. Diese Aktivitäten fördern die Knochensubstanz und verbessern gleichzeitig die Muskelkraft, was das Sturzrisiko reduziert.

Auch gezieltes Krafttraining mit Gewichten oder Eigengewichtsübungen wie Kniebeugen und Liegestütze kann helfen, die Knochen zu kräftigen. Dabei kommt es darauf an, die Übungen regelmäßig auszuführen und die Belastung schrittweise zu steigern. Neben kraftintensiven Sportarten haben auch Gleichgewichts- und Koordinationstraining eine schützende Wirkung, da sie das Risiko für Stürze und Verletzungen verringern. Yoga und Tai-Chi sind Beispiele für sanfte Bewegungsformen, die nicht nur die Stabilität verbessern, sondern auch entspannend auf den Körper wirken.

Lebensstilfaktoren, die die Knochengesundheit beeinflussen

Neben Ernährung und Bewegung haben auch weitere Lebensstilfaktoren einen wesentlichen Einfluss auf die Knochendichte. Der Verzicht auf Rauchen ist eine der wichtigsten Maßnahmen, da Nikotin die Knochenbildung hemmt und gleichzeitig die Durchblutung des Knochens verschlechtert. Ebenso sollte übermäßiger Alkoholkonsum vermieden werden, da Alkohol die Kalziumaufnahme reduziert und den Hormonhaushalt negativ beeinflusst.

Ein gesunder Schlaf-Wach-Rhythmus unterstützt die körpereigenen Regenerationsprozesse, die auch den Knochenstoffwechsel betreffen. Schlafmangel oder chronischer Stress können zu einem erhöhten Cortisolspiegel führen, der wiederum den Knochenabbau beschleunigt. Stressmanagement-Techniken wie Meditation oder Atemübungen können dazu beitragen, den Hormonhaushalt im Gleichgewicht zu halten.

Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind besonders für Menschen mit erhöhtem Osteoporose-Risiko wichtig. Wer bereits eine niedrige Knochendichte hat oder familiär vorbelastet ist, sollte frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um den Knochenabbau zu verlangsamen. Dabei können auch individuell abgestimmte Nahrungsergänzungsmittel oder medizinische Therapien sinnvoll sein, um die Knochengesundheit zu stabilisieren.

Medizinische Behandlungsmöglichkeiten bei Osteoporose und niedriger Knochendichte

Wenn die Knochendichte stark abnimmt und ein erhöhtes Frakturrisiko besteht, kann eine medizinische Behandlung erforderlich sein. Je nach Ursache und Schweregrad der Knochenschwächung stehen verschiedene Therapieansätze zur Verfügung. Diese reichen von medikamentösen Behandlungen bis hin zu hormonellen Therapien und alternativen Methoden. Ziel ist es, den Knochenabbau zu verlangsamen, die Knochenstruktur zu stärken und das Risiko für Frakturen zu reduzieren.

Medikamentöse Therapie

Die häufigste medikamentöse Behandlung bei Osteoporose erfolgt mit Bisphosphonaten. Diese Wirkstoffe hemmen die Aktivität der Osteoklasten, also der Zellen, die für den Knochenabbau verantwortlich sind. Dadurch wird der Knochenabbau verlangsamt und die Knochenmasse kann stabilisiert oder sogar leicht erhöht werden. Zu den gängigen Bisphosphonaten gehören Alendronat, Risedronat, Ibandronat und Zoledronsäure. Sie werden entweder als Tabletten oder als Infusion verabreicht.

Ein weiteres wichtiges Medikament ist Denosumab, ein Antikörper, der gezielt den Knochenabbau hemmt. Er blockiert den sogenannten RANK-Liganden, ein Protein, das für die Aktivierung der Osteoklasten verantwortlich ist. Denosumab wird alle sechs Monate als Injektion verabreicht und eignet sich besonders für Patienten, die Bisphosphonate nicht vertragen oder bei denen diese nicht ausreichend wirken.

Für Patienten mit schwerer Osteoporose oder bereits bestehenden Frakturen kann Teriparatid zum Einsatz kommen. Dieser Wirkstoff ist ein künstlich hergestelltes Parathormon, das den Knochenaufbau aktiv stimuliert. Im Gegensatz zu den meisten anderen Medikamenten, die den Knochenabbau lediglich bremsen, fördert Teriparatid die Neubildung von Knochensubstanz. Es wird als tägliche Injektion über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren angewendet.

Auch das Medikament Romosozumab kann bei schwerer Osteoporose verschrieben werden. Es wirkt, indem es den Knochenaufbau stimuliert und gleichzeitig den Knochenabbau hemmt. Diese Kombination macht es besonders wirksam, allerdings ist die Anwendung zeitlich begrenzt.

Hormontherapie

Da Östrogen eine zentrale Rolle bei der Knochengesundheit spielt, kann eine Hormonersatztherapie bei Frauen nach der Menopause sinnvoll sein. Die Gabe von Östrogen kann den Knochenabbau verlangsamen und so das Osteoporoserisiko senken. Allerdings sind Hormontherapien nicht für alle Frauen geeignet, da sie mit einem erhöhten Risiko für Thrombosen, Brustkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sein können. Eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt ist daher notwendig.

Alternativ zu Östrogen kann auch Raloxifen, ein selektiver Östrogenrezeptormodulator (SERM), eingesetzt werden. Er wirkt ähnlich wie Östrogen auf die Knochen, hat jedoch ein geringeres Risiko für bestimmte Nebenwirkungen wie Brustkrebs. Raloxifen wird häufig Frauen verschrieben, die ein erhöhtes Osteoporoserisiko haben, aber keine klassische Hormonersatztherapie durchführen möchten.

Alternative und unterstützende Behandlungen

Neben Medikamenten können auch alternative Ansätze zur Stabilisierung der Knochendichte beitragen. Physiotherapie und gezieltes Krafttraining helfen, die Muskelkraft zu verbessern und das Sturzrisiko zu senken. Spezielle Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur können dazu beitragen, Wirbelbrüche zu vermeiden. Auch Gleichgewichtstraining ist wichtig, um Stürzen vorzubeugen.

Einige Studien legen nahe, dass hochdosiertes Vitamin D und Kalzium in Kombination mit Bewegung die Knochengesundheit positiv beeinflussen können. Während eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Kalzium und Vitamin D essenziell ist, sollten hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden, da ein Überschuss zu gesundheitlichen Problemen wie Nierensteinen oder Gefäßverkalkungen führen kann.

Akupunktur und pflanzliche Präparate, wie beispielsweise aus Soja gewonnene Isoflavone, werden gelegentlich als natürliche Alternativen diskutiert. Während einige Menschen positive Erfahrungen mit solchen Methoden machen, gibt es bisher keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege für deren Wirksamkeit zur signifikanten Verbesserung der Knochendichte.

Letztendlich hängt die Wahl der geeigneten Behandlung von der individuellen gesundheitlichen Situation und dem persönlichen Osteoporoserisiko ab. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Arzt ist entscheidend, um eine optimale Therapie zu finden, die sowohl die Knochenstabilität verbessert als auch mögliche Nebenwirkungen minimiert.

Fazit und Handlungsempfehlungen

Die Knochendichte ist ein entscheidender Faktor für die Stabilität und Gesundheit des Skeletts. Sie nimmt im Laufe des Lebens auf natürliche Weise ab, doch verschiedene Faktoren wie Ernährung, Bewegung und hormonelle Veränderungen können diesen Prozess beschleunigen oder verlangsamen. Eine niedrige Knochendichte erhöht das Risiko für Frakturen und kann langfristig zu ernsthaften gesundheitlichen Einschränkungen führen.

Um die Knochendichte zu erhalten oder zu verbessern, sind gezielte Maßnahmen erforderlich. Eine kalzium- und vitamin-D-reiche Ernährung bildet die Grundlage für starke Knochen. Milchprodukte, grünes Blattgemüse, Nüsse und Fisch liefern essenzielle Nährstoffe, während regelmäßige Sonnenexposition die körpereigene Vitamin-D-Produktion fördert. Zusätzlich sollten proteinreiche Lebensmittel in die Ernährung integriert werden, da sie zur Stabilität der Knochenstruktur beitragen.

Körperliche Aktivität ist ein weiterer wichtiger Baustein für die Knochengesundheit. Belastende Sportarten wie Krafttraining, Wandern oder Tanzen fördern die Knochenbildung, während gezieltes Gleichgewichtstraining hilft, Stürze zu vermeiden. Besonders Menschen mit bereits reduzierter Knochendichte profitieren von einem individuell angepassten Bewegungsprogramm.

Darüber hinaus spielen Lebensstilfaktoren eine große Rolle. Der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum trägt dazu bei, den Knochenabbau zu verlangsamen. Ebenso ist es ratsam, Stress zu reduzieren, da hohe Cortisolwerte den Knochenstoffwechsel negativ beeinflussen können. Ausreichender Schlaf und regelmäßige ärztliche Kontrollen helfen, mögliche Defizite frühzeitig zu erkennen und entgegenzusteuern.

Für Personen mit bereits diagnostizierter Osteoporose oder stark verringerter Knochendichte stehen verschiedene medizinische Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Medikamente wie Bisphosphonate oder Denosumab können den Knochenabbau verlangsamen, während Hormontherapien und spezifische Osteoporose-Medikamente bei bestimmten Patientengruppen sinnvoll sein können. Ergänzend dazu sind Physiotherapie und gezielte Bewegungstherapien empfehlenswert, um die Muskulatur zu stärken und das Sturzrisiko zu minimieren.

Die Prävention sollte möglichst früh beginnen, da die Knochengesundheit maßgeblich von den Lebensgewohnheiten in jungen Jahren beeinflusst wird. Wer bereits früh auf eine knochenfreundliche Ernährung, regelmäßige Bewegung und eine gesunde Lebensweise achtet, kann das Risiko für Osteoporose und Frakturen im Alter erheblich reduzieren. Auch für Menschen mit bereits bestehender Osteoporose gibt es viele Möglichkeiten, den Verlauf positiv zu beeinflussen und die Lebensqualität zu erhalten.

Quellen

  • Klinische Tests an Knochen, Gelenken und Muskeln von Johannes Buckup und Reinhard Hoffmann
  • Osteoporose in der Praxis: Vorsorge, Diagnostik und Therapie von Reiner Bartl
  • Kraft- und Vibrationstraining bei Osteoporose: Ein praxisorientiertes Handbuch zur Trainingsplanung von Riccarda Quattländer

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