Zwölffingerdarm

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. Oktober 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Magen-Darm-Trakt des Menschen besteht aus verschiedenen Abschnitten. Der erste Teil des Dünndarms, der an dem Magen anschließt, wird Zwölffingerdarm genannt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Zwölffingerdarm?

Infogramm zur Anatomie und Lage eines Zwölffingerdarmgeschwürs. Bild anklicken, um zu vergrößern.

Jeder erwachsene Mensch hat einen Darmtrakt von einer durchschnittlichen Länge von ungefähr sieben bis acht Metern, wobei der größte Anteil mit sechs Metern auf den Dünndarm entfällt. Der erste Abschnitt des Dünndarms wird als Zwölffingerdarm bezeichnet.

Der Grund liegt in seiner durchschnittlichen Länge von etwa 30 cm, was der Länge von zwölf, aneinandergelegten Fingern entspricht. Ferner handelt es sich beim Zwölffingerdarm um den am weitesten proximal gelegenen Teil des Dünndarms, das heißt dem Teil, der am ehesten an der Körpermitte gelegen ist.

Anatomie & Aufbau

Aus anatomischer Sicht beginnt der Zwölffingerdarm ab dem Pylorus, auch Pförtner des Magens genannt. An seinem anderen Ende beginnt wiederum der zweite Abschnitt des Dünndarms, der sogenannte Jejunum oder auch Leerdarm genannt.

Dieser führt weiter zu dem dritten Abschnitt des Dünndarms, dem Krummdarm. Anders als beim Beginn des Zwölffingerdarms sind die anderen Übergänge zu den sonstigen Darmteilen fließend, das heißt, es gibt keine scharfen Abgrenzungen. Der Zwölffingerdarm des Menschen ist in der Form eines "C" ausgestaltet. Bei pflanzenfressenden Tieren ist dies anders. Hier hat der Zwölffingerdarm die Form eines Hufeisens.

Der Grund liegt darin, dass die für gewöhnlich von Menschen gegessene Lebensmittel in ihrer Konsistenz deutlich stabiler sind, als die der pflanzenfressenden Tiere. Beispielsweise gekochte Fleischstücke werden nicht etwa schon im Magen komplett zersetzt, sodass noch gröbere Bestandteile den Zwölffingerdarm auf dem Weg in den Dünn- und Dickdarm passieren müssen.

Deshalb ist der Zwölffingerdarm des Menschen für gröbere Lebensmittel ausgelegt. Der Zwölffingerdarm ist ferner mit seiner Rückwand an der Bauchhöhle verwachsen, damit er im Rahmen der natürlichen Darmbewegungen nicht seine Position verändert. Dies ist insoweit wichtig, als dass die C-Form unter Umständen nicht mehr gehalten werden könnte. Innerlich ist die Oberfläche des Zwölffingerdarms stark vergrößert. Dies dient dem Zweck möglichst viele Vitamine und Nährstoffe aufzunehmen.

Funktionen & Aufgaben

Damit der im Magen vorverdaute Speisebrei im Dünn- und Dickdarm verwertet werden kann, ist der Zwölffingerdarm von entscheidender Bedeutung. Denn ihre Hauptaufgabe ist, die in der Bauchspeicheldrüse und in der Gallenblase produzierten Enzyme in den Darm weiterzuleiten.

Ohne Enzyme wären die weiteren Abschnitte des Dünndarms nicht in der Lage, den Speisebrei weiter zu verdauen und die notwendigen Mineral- und Nährstoffe herauszufiltern. Zu diesem Zweck ist der Zwölffingerdarm mit der Gallenblase sowie mit der Bauchspeicheldrüse verbunden. Um den sauren PH-Wert der einfließenden Enzyme die Darminnenwand nicht zu stark zu verletzten, wird der PH-Wert noch im Zwölffingerdarm durch diverse basische Sekrete weitgehend neutralisiert.

Damit sich die Enzyme mit dem Speisebrei auch vermischen können, verfügt der Zwölffingerdarm, wenn auch weniger ausgeprägt als die Möglichkeiten der anderen Darmabschnitte, über einen natürlichen Beweglichkeitsmechanismus. Während der Beweglichkeitsmechanismus des Zwölffingerdarms zur Vermischung der Enzyme mit dem Speisebrei förderlich ist, dient der Beweglichkeitsmechanismus der übrigen Darmabschnitte dem Zweck, dass sich der Speisebrei weiter nach vorne bewegt und keine Verstopfung einsetzt.

Im Übrigen verfügt der Zwölffingerdarm über dieselbe Schleimhaut der übrigen Darmabschnitte. Das heißt, er ist ebenso in der Lage, Vitamine und Mineralien aus dem Nahrungsbrei zu entziehen. Nur Mineralstoffe und Wasser kann er nicht absorbieren; diese Aufgabe obliegt ausschließlich dem vorletzten Abschnitt des Darmes: dem Dickdarm.

Krankheiten

Gerade wegen der Tatsache, dass über die Nahrung eingedrungenen Krankheitserreger auch den Zwölffingerdarm passieren, ist die Gefahr einer möglichen Erkrankung dieses Darmabschnittes besonders hoch. Am häufigsten kommt dabei das Zwölffingerdarmgeschwür vor.

Regelmäßiger Auslöser dieser Erkrankung, an der etwa zwei Prozent aller Deutschen einmal im Laufe ihres Lebens leiden werden, ist das Bakterium Helicobacter pylori. Zu den typischen Symptomen zählen plötzlicher Gewichtsverlust, Völlegefühl, Abdominalschmerzen sowie unregelmäßiger Stuhlgang.

Relativ häufig kommen auch akute und chronische Entzündungen im Zwölffingerdarm vor, deren Ursache auch hier häufig die Infektion mit diversen Bakterien, wie Salmonellen und Shigellen, ist. Seltener ist dagegen die Häufigkeit des Zwölffingerdarmkarzinoms. Diese Krebsart tritt mehrheitlich bei Betroffenen der Morbus Crohn Krankheit auf. Weil deren Dünndarm chronisch entzündlich verändert ist, ist die Gefahr, dass die Zwölffingerdarmschleimhaut irgendwann Tumorzellen bildet, höher als bei gesunden Menschen.


Typische & häufige Darmerkrankungen

10 Dinge, die Sie über den Zwölffingerdarm wissen sollten

1. Was ist der Zwölffingerdarm und welche Rolle spielt er im Verdauungssystem?

Der Zwölffingerdarm (Duodenum) ist der erste Abschnitt des Dünndarms und schließt sich direkt an den Magen an. Er spielt eine Schlüsselrolle bei der Verdauung, indem er Nahrung aus dem Magen aufnimmt und mit Verdauungssäften aus Leber, Bauchspeicheldrüse und Gallenblase vermischt, um Nährstoffe weiter aufzuspalten.

2. Wie lang ist der Zwölffingerdarm?

Der Zwölffingerdarm ist etwa 25-30 cm lang, was ungefähr der Länge von zwölf Fingern entspricht, daher sein Name.

3. Welche Funktion haben die Verdauungssäfte im Zwölffingerdarm?

Im Zwölffingerdarm werden die Verdauungssäfte der Bauchspeicheldrüse (Enzyme wie Amylase und Lipase) und der Galle (zur Fettverdauung) zugeführt. Diese Säfte neutralisieren die Magensäure und helfen, Kohlenhydrate, Fette und Proteine aufzuspalten, damit sie weiter im Dünndarm absorbiert werden können.

4. Was passiert bei einer Entzündung des Zwölffingerdarms?

Eine Entzündung des Zwölffingerdarms, auch Duodenitis genannt, kann durch Infektionen wie Helicobacter pylori, übermäßigen Alkoholkonsum oder die Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) verursacht werden. Symptome können Bauchschmerzen, Übelkeit und Verdauungsstörungen sein.

5. Welche Erkrankungen können den Zwölffingerdarm betreffen?

Zu den häufigsten Erkrankungen des Zwölffingerdarms zählen Geschwüre (Duodenalulzera), die oft durch Helicobacter pylori oder übermäßige Magensäureproduktion verursacht werden. Auch Zöliakie, eine Unverträglichkeit gegen Gluten, betrifft diesen Bereich, da sie zur Schädigung der Dünndarmschleimhaut führen kann.

6. Wie erkennt man ein Zwölffingerdarmgeschwür?

Ein Zwölffingerdarmgeschwür äußert sich typischerweise durch Schmerzen im Oberbauch, die sich vor allem nach dem Essen oder nachts verstärken können. Weitere Symptome können Übelkeit, Blähungen und Verdauungsprobleme sein.

7. Welche Risikofaktoren gibt es für Zwölffingerdarmgeschwüre?

Risikofaktoren umfassen Infektionen mit Helicobacter pylori, übermäßigen Konsum von NSAR, Rauchen, Stress und eine ungesunde Ernährung.

8. Kann eine ungesunde Ernährung den Zwölffingerdarm belasten?

Ja, eine Ernährung, die reich an fettigen, scharfen und säurehaltigen Lebensmitteln ist, kann die Magensäureproduktion erhöhen und die Schleimhaut des Zwölffingerdarms reizen.

9. Wie kann man den Zwölffingerdarm gesund halten?

Eine ausgewogene Ernährung mit viel Ballaststoffen, die Vermeidung von übermäßigem Alkoholkonsum und die Einschränkung von NSAR helfen, den Zwölffingerdarm gesund zu halten. Zudem ist es wichtig, Stress zu reduzieren.

10. Was passiert, wenn der Zwölffingerdarm blockiert ist?

Eine Blockade im Zwölffingerdarm, beispielsweise durch einen Tumor oder Narbengewebe, kann zu schwerwiegenden Verdauungsproblemen führen. Dies kann Erbrechen, starke Schmerzen und eine Beeinträchtigung der Nährstoffaufnahme zur Folge haben.

10 Tipps für einen gesunden Zwölffingerdarm

1. Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung

Eine Ernährung, die reich an Ballaststoffen ist, unterstützt die Verdauung und fördert die Darmgesundheit. Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte sind ideal, um den Verdauungstrakt gesund zu halten und den Zwölffingerdarm vor Reizungen zu schützen.

2. Fett- und säurehaltige Lebensmittel reduzieren

Fettreiche und säurehaltige Lebensmittel, wie frittierte Speisen, scharf gewürzte Gerichte und Zitrusfrüchte, können die Magensäureproduktion steigern und den Zwölffingerdarm belasten. Durch den Verzicht auf solche Nahrungsmittel kann man das Risiko von Reizungen und Geschwüren im Zwölffingerdarm verringern.

3. Langsam und gründlich kauen

Gründliches Kauen unterstützt die Verdauung, indem es die Nahrung besser zerkleinert und die Verdauungssäfte im Mund aktiviert. Dadurch wird der Magen weniger belastet und der Zwölffingerdarm kann seine Funktion leichter erfüllen.

4. Stressbewältigung

Stress kann die Verdauung erheblich beeinträchtigen und die Magensäureproduktion erhöhen, was den Zwölffingerdarm belasten kann. Regelmäßige Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder tiefe Atemübungen helfen, Stress zu reduzieren und damit die Verdauung zu entlasten.

5. Ausreichend trinken

Wasser fördert die Verdauung und hilft, Nährstoffe besser aufzunehmen. Ausreichend Flüssigkeit hält auch die Schleimhäute im Magen-Darm-Trakt feucht und unterstützt die gesunde Funktion des Zwölffingerdarms.

6. Alkohol und Koffein einschränken

Alkohol und koffeinhaltige Getränke können die Magenschleimhaut reizen und die Säureproduktion im Magen erhöhen, was negative Auswirkungen auf den Zwölffingerdarm haben kann. Der moderate Konsum oder der Verzicht auf diese Getränke kann das Risiko von Entzündungen und Geschwüren reduzieren.

7. Verzicht auf Rauchen

Rauchen schädigt nicht nur die Lunge, sondern auch den Verdauungstrakt. Es fördert die Säureproduktion im Magen und schwächt die Schutzmechanismen des Zwölffingerdarms, was das Risiko von Geschwüren erhöht.

8. Vorsicht bei der Einnahme von Medikamenten

Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Aspirin können die Schleimhäute im Zwölffingerdarm schädigen und das Risiko für Geschwüre erhöhen. Wer regelmäßig solche Medikamente einnimmt, sollte dies nur nach ärztlichem Rat tun und auf magenschonende Alternativen achten.

9. Regelmäßige Bewegung

Bewegung regt die Verdauung an und kann das Risiko für Verdauungsstörungen verringern. Schon moderate, tägliche Bewegung wie Spazierengehen oder Radfahren unterstützt die Gesundheit des gesamten Verdauungssystems, einschließlich des Zwölffingerdarms.

10. Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen

Regelmäßige medizinische Untersuchungen, insbesondere bei Symptomen wie anhaltenden Bauchschmerzen oder Verdauungsbeschwerden, sind wichtig, um frühzeitig Probleme im Zwölffingerdarm zu erkennen und zu behandeln.

Zwölffingerdarmgeschwüre: Ursachen und Behandlung

Zwölffingerdarmgeschwüre, auch Duodenalulzera genannt, sind eine häufige Erkrankung des oberen Verdauungstrakts, bei der sich offene Wunden an der Schleimhaut des Zwölffingerdarms bilden. Sie treten auf, wenn das Gleichgewicht zwischen Magensäure und den schützenden Schleimschichten im Zwölffingerdarm gestört ist, was zu Reizungen und Schäden der Schleimhaut führt. Diese Geschwüre können erhebliche Beschwerden verursachen und unbehandelt zu schwerwiegenden Komplikationen wie Blutungen oder Durchbrüchen der Darmwand führen.

Hauptursachen von Zwölffingerdarmgeschwüren

Eine der häufigsten Ursachen für Zwölffingerdarmgeschwüre ist die Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori. Dieses Bakterium kann die Schleimhaut des Magens und Zwölffingerdarms schwächen, was die Säureangriffe auf die Schleimhaut verstärkt und zur Bildung von Geschwüren führt. Bis zu 90 % der Zwölffingerdarmgeschwüre sind mit einer Helicobacter pylori-Infektion verbunden.

Ein weiterer bedeutender Risikofaktor ist die übermäßige Verwendung von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), wie Aspirin, Ibuprofen und Naproxen. Diese Medikamente können die Schleimhaut schädigen, indem sie die Produktion von schützenden Substanzen wie Prostaglandinen hemmen, die die Schleimhäute des Verdauungstrakts vor Säure schützen.

Andere Ursachen und Risikofaktoren umfassen Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum, chronischen Stress und eine genetische Veranlagung, die die Anfälligkeit für Geschwüre erhöhen können. Eine ungesunde, fett- und säurehaltige Ernährung kann ebenfalls eine Rolle spielen, da sie die Produktion von Magensäure anregt und so den Zwölffingerdarm belastet.

Symptome und Diagnose von Zwölffingerdarmgeschwüren

Die häufigsten Symptome eines Zwölffingerdarmgeschwürs sind brennende oder stechende Schmerzen im Oberbauch, die oft zwischen den Mahlzeiten oder nachts auftreten. Diese Schmerzen können durch Essen vorübergehend gelindert werden, kehren jedoch oft zurück. Weitere Symptome umfassen Blähungen, Übelkeit, Appetitverlust und in schwereren Fällen Blutungen, die sich durch Erbrechen von Blut oder schwarzen Stuhlgang bemerkbar machen.

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine Magenspiegelung (Endoskopie), bei der der Arzt den Zwölffingerdarm direkt betrachtet und gegebenenfalls eine Biopsie entnimmt, um das Vorhandensein von Helicobacter pylori zu überprüfen.

Behandlung von Zwölffingerdarmgeschwüren

Die Behandlung konzentriert sich darauf, die Magensäureproduktion zu reduzieren und die schützenden Mechanismen des Zwölffingerdarms wiederherzustellen. Bei einer Helicobacter pylori-Infektion wird in der Regel eine Antibiotikatherapie in Kombination mit säurehemmenden Medikamenten verschrieben. Protonenpumpenhemmer (PPI) oder H2-Rezeptorblocker werden eingesetzt, um die Säureproduktion zu verringern und die Heilung der Geschwüre zu fördern.

Zusätzlich wird Patienten empfohlen, NSAR zu vermeiden, eine ausgewogene Ernährung zu pflegen und Risikofaktoren wie Rauchen und Alkohol zu reduzieren, um eine langfristige Heilung und Vorbeugung von Rückfällen zu gewährleisten.

Zöliakie: Auswirkungen auf den Zwölffingerdarm

Zöliakie ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die auf eine Unverträglichkeit gegenüber Gluten – ein Protein, das in Weizen, Gerste und Roggen vorkommt – zurückzuführen ist. Bei Betroffenen führt der Verzehr von Gluten zu einer Fehlreaktion des Immunsystems, die vor allem den Dünndarm, insbesondere den Zwölffingerdarm, schädigt. Dies hat gravierende Folgen für die Verdauung und die Aufnahme von Nährstoffen und kann eine Vielzahl gesundheitlicher Probleme nach sich ziehen.

Was passiert im Zwölffingerdarm bei Zöliakie?

Im gesunden Zustand ist die Schleimhaut des Zwölffingerdarms von fingerartigen Ausstülpungen, sogenannten Zotten, überzogen, die eine entscheidende Rolle bei der Nährstoffaufnahme spielen. Bei Menschen mit Zöliakie greifen die Immunzellen, sobald Gluten in den Zwölffingerdarm gelangt, fälschlicherweise die eigenen Darmzellen an. Dies führt zu einer Entzündung und der Zerstörung der Zotten. Durch diese Schädigung der Schleimhautoberfläche wird die Aufnahme von Nährstoffen erheblich reduziert, was zu einer Mangelernährung führen kann.

Symptome und gesundheitliche Folgen

Die Symptome von Zöliakie sind vielfältig und reichen von Verdauungsbeschwerden bis hin zu systemischen Beschwerden. Zu den häufigsten Symptomen gehören Durchfall, Blähungen, Bauchschmerzen und Gewichtsverlust. Da die Nährstoffaufnahme im Zwölffingerdarm eingeschränkt ist, können auch Anzeichen von Nährstoffmangel auftreten, wie Eisenmangelanämie, Müdigkeit und Knochenschwäche durch Kalziummangel.

Zöliakie kann zudem nicht-verdauungsbedingte Symptome verursachen, darunter Kopfschmerzen, Hautausschläge (Dermatitis herpetiformis), Gelenkschmerzen und neurologische Probleme wie Taubheitsgefühle in den Extremitäten. Besonders gefährlich ist die Krankheit bei Kindern, da sie die normale körperliche und geistige Entwicklung beeinträchtigen kann, wenn die Zöliakie unbehandelt bleibt.

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose von Zöliakie erfolgt durch eine Kombination aus Bluttests und einer Biopsie des Zwölffingerdarms, bei der eine Probe der Darmschleimhaut entnommen wird. Ein spezifischer Bluttest sucht nach Antikörpern, die auf eine Glutenunverträglichkeit hinweisen, während die Biopsie zeigt, ob die Zotten im Zwölffingerdarm geschädigt sind.

Die einzige wirksame Behandlung der Zöliakie besteht in einer lebenslangen, strikten glutenfreien Diät. Durch den vollständigen Verzicht auf Gluten heilen die geschädigten Zotten in der Regel wieder, und die Symptome verschwinden. Wenn Betroffene die Diät konsequent einhalten, können sie ein weitgehend beschwerdefreies Leben führen und das Risiko für Langzeitfolgen, wie Darmkrebs oder Osteoporose, deutlich reduzieren.

Die Überwachung der Krankheit durch regelmäßige ärztliche Kontrollen ist ebenfalls wichtig, um sicherzustellen, dass keine versteckten Glutenquellen die Heilung behindern und die Darmschleimhaut erneut schädigen.

Quellen

  • Lang, F., et al.: Basiswissen Physiologie. Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2007
  • Lohr, M., Keppler, B. (Hrsg.): Innere Medizin – Kompendium für Studium und Klinik. Urban & Fischer, München 2005
  • Schünke, M., et al.: PROMETHEUS Innere Organe. LernAtlas Anatomie. Thieme, Stuttgart 2018

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