Lotus

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Kaum eine Pflanze ist so vielfältig wie die Lotusblume. In großen Weltreligionen wie dem Buddhismus und dem Hinduismus gilt sie als Symbol für Schönheit, Reinheit und Unberührtheit und ist damit seit jeher ein elementarer Bestandteil vieler asiatischer Kulturen. Hier ist sie jedoch nicht nur von mythologischer, sondern vor allem von medizinischer Bedeutung; die Heilkräfte des Lotus sind seit Jahrtausenden bekannt und faszinieren heute Pharmaindustrie und moderne Medizin.

Vorkommen & Anbau von Lotus

Ein aus der Blüte dieser Heilpflanze zubereiteter Tee hilft außerdem bei Sodbrennen und lindert die Beschwerden bei Magengeschwüren.
Die Lotuspflanze ist eine Wasserpflanze aus der Familie der Nelumbonaceae, die in zwei Arten unterschieden werden kann: den Amerikanischen Lotus und den Indischen Lotus.

Der Indische Lotus ist in weiten Gebieten Südostasiens, Indiens und Nordaustraliens beheimatet und zeichnet sich durch eine rosa bis weißliche Blütenfärbung aus. Der Amerikanische Lotus dagegen blüht gelblich und ist hauptsächlich an der Atlantikküste der USA bis hinunter nach Mexiko verbreitet.

Beide Arten bevorzugen schlammige Gewässer als Lebensraum, die ihren bis zu vier Meter langen Wurzeln, dem sogenannten Rhizom, eine ideale Nährstoffversorgung gewährleisten. Auf dem Rhizom befinden sich die 20-40cm großen schildartigen Laubblätter. Diese sind mit einer Wachsschicht überzogen, welche die Pflanze vor Schmutzpartikeln schützt und dem berühmten Lotus-Effekt seinen Namen verliehen hat.

Wirkund & Anwendung

Dieser Reinigungseffekt macht das nationale Gewächs Asiens nicht nur für die Naturheilkunde zum interessanten Forschungsobjekt, sondern verleiht ihm auch einen festen Platz in der Kosmetikindustrie. Lotusblütenextrakt ist heutzutage eine der Hauptzutaten vieler Anti-Aging-Produkte; es ist reich an Armepavin, Fettsäure, Eiweiß, Phosphor und Linolsäure und wirkt sich somit positiv auf das Hautbild aus.

Die mannigfaltigste Wirkung auf den menschlichen Körper hat jedoch die Wurzel der Lotuspflanze. Ihre Heilkräfte kommen auf zahlreichen Gebieten der Medizin zum Einsatz und werden zur Therapie unterschiedlichster Erkrankungen und Beschwerden verwendet. Die Lotuswurzel ist reich an Nähr-und Inhaltsstoffen, die sich positiv auf den menschlichen Körper auswirken; sie enthält neben Mineralstoffen, Ballaststoffen und zahlreichen Vitaminen wichtige Stoffe wie Eisen, Kupfer, Mangan, Zink und Kalium.

Sie ist daher nicht nur in verschiedensten Arzneien enthalten, sondern wird auch in der asiatischen Küche verwendet; roh, gekocht oder als Tee zubereitet. Sie kurbelt den Stoffwechsel an, fördert den Selbstheilungsprozess des Körpers, senkt den Cholesterinspiegel, stärkt das Immunsystem, wirkt sich positiv auf die Stimmung und den Gemütszustand aus, senkt den Blutdruck, stärkt das Herz, wirkt blutstillend und beruhigend und beugt zudem verschiedenen Formen von Krebs vor.

Sie wird daher vorzugsweise bei Nierenschwäche, Schlafstörungen, Verdauungsproblemen, Menstruationsbeschwerden und Erkrankungen des zentralen Nervensystems eingesetzt. Die Lotuspflanze gilt als Allrounder in der modernen Medizin, mit der sich ohne bekannte Nebenwirkungen große Therapieerfolge erzielen lassen.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Insbesondere bei Durchblutungsstörungen und erhöhtem Blutdruck kommt die Lotuspflanze immer wieder zum Einsatz. Der hohe Kaliumspiegel der Lotuswurzel weitet die Blutgefäße, erleichtert damit die Blutzirkulation im Körper und senkt den Blutdruck. Damit werden Verstopfungen durch Cholesterin abgebaut, der Cholesterinspiegel gesenkt und somit einem Herzinfarkt effektiv vorgebeugt.

Das Rhizom ist zudem reich an Eisen und Kupfer. Diese wertvollen Inhaltsstoffe regen die Neubildung der roten Blutkörperchen an und helfen damit, starken Blutverlust durch größere Blutungen in der Speiseröhre, dem Magen oder dem Darm aber auch menstruationsbedingte Blutarmut wieder auszugleichen. Hierzu wird der Saft der Lotuswurzel entweder pur getrunken oder als Suppe verzehrt.

Ein weiteres Anwendungsgebiet der Lotuspflanze ist die Verdauung. Die im Rhizom enthaltenen Ballaststoffe begünstigen die Aufnahme von Nährstoffen, helfen bei Verstopfung oder Durchfall. Insbesondere der weiße Lotus wird oftmals zur Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen verwendet, traditionell wurde er in Asien als Mittel gegen Gelbsucht benutzt.

In der europäischen Naturheilkunde setzt man heutzutage häufig ein Gemisch aus Lotoswurzelsaft und Ingwersaft ein – es kuriert Schwellungen oder Entzündungen im Darm und wirkt als Vorbeugung gegen Darmkrebs. Ein aus der Blüte dieser Heilpflanze zubereiteter Tee hilft außerdem bei Sodbrennen und lindert die Beschwerden bei Magengeschwüren. Die Lotuspflanze hat zudem eine schleimlösende Wirkung. Der Saft der Wurzel wird daher oftmals bei Schleimansammlungen in den Atemwegen angewendet und zur Therapie verschiedener Erkrankungen genutzt, darunter Asthma, Bronchitis, Nebenhöhlenentzündungen und Erkältungen. Die Blätter der Lotuspflanze haben ebenfalls eine fiebersenkende Wirkung und können roh, gedünstet oder als Tee verzehrt werden. Vor allem die jungen Blätter wirken zudem antibakteriell und entzündungshemmend und werden mit Vorliebe als Salbe gegen Hautentzündungen, Pilzinfektionen und Augenerkrankungen verwendet.

Der hohe Vitamin-C-Gehalt der Wurzel stärkt die Immunabwehr und schützt somit vor bakteriellen Infektionen und Erkältungskrankheiten, fängt zudem die freien Radikalen im Körper ein und wirkt damit vorbeugend gegen verschiedene Krebserkrankungen. Das in hohem Maße in der Pflanze enthaltene Vitamin A verbessert die Leistungsfähigkeit des Gehirns, wirkt sich positiv auf die Stimmung aus und lindert depressive Zustände, Abgeschlagenheit, Reizbarkeit, Stress und innere Unruhe.

Insbesondere die Blüten des weißen Lotus als Tee zubereitet wirken stressabbauend, euphorisierend und steigern zudem die sexuelle Aktivität. Bereits im alten Ägypten galt die Lotuspflanze als Quelle für Gesundheit und Wiedergeburt – und als Aphrodisiakum für Frauen und Männer. Somit ist der Lotus eine auf vielen Gebieten der modernen Medizin einsetzbare Heilpflanze, die nicht nur auf eine langjährige Tradition in der asiatischen Kultur zurückblicken kann, sondern mittlerweile auch in der europäischen Naturheilkunde ihren festen Platz einnimmt.


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