Pregnenolon

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Mit Pregnenolon, dem Vorläufer diverser Steroidhormone, wurden schon 1940 rheumatische Erkrankungen erfolgreich behandelt. Es ist eines der Hormone, die die Gehirnleistung effektiv steigern und gilt als Anti-Aging-Mittel schlechthin. Seit den 1980-er Jahren wurde es mehr und mehr durch das Kortison ersetzt, das im Gegensatz zu Pregnenolon viele schädliche Nebenwirkungen hat.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Pregnenolon?

Pregnenolon kommt in der Natur in der wild wachsenden Yamswurzel vor, aus der es halbsynthetisch hergestellt wird. Genutzt wird dabei das pflanzeneigene Saponin Diosgenin.
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Pregnenolon (Summenformel: C21H32O2) ist die Vorläufer-Substanz von mehr als 150 Steroidhormonen, die diverse Körpervorgänge steuern. Über die Vorstufe Progesteron stellt es das männliche Geschlechtshormon Testosteron und aus diesem wiederum das weibliche Geschlechtshormon Östrogen her.

Außerdem bildet es Glukokortikoide, Mineralkortikoide, Stresshormone und DHEA. Die Substanz wurde erstmals 1934 synthetisch hergestellt. Im Gehirn wirkt sie als Neurotransmitter. Der menschliche Körper stellt Pregnenolon in den Zellmitochondrien aus Cholesterol her. Bei Männern und Frauen ist der Pregnenolon-Spiegel in etwa gleich hoch. Bei Kindern steigt er ab dem 9. Lebensjahr deutlich an und ist zwischen dem 25. und 30. Lebensjahr am höchsten. Danach verringert er sich stetig.

Das zeigt sich in abnehmender Vitalität, verringerter Gehirnfunktion und nachlassender Libido. Da die Substanz vorrangig als Neurosteroid wirkt, ist ihre Konzentration im Gehirn wesentlich größer als im Blut. Pregnenolon ist als Nahrungsergänzungsmittel in Kapsel und Pulverform sowie zur äußeren Anwendung als Salbe in Apotheken und über Internet erhältlich.

Funktion, Wirkung & Aufgaben

Pregnenolon hat viele positive direkte und indirekte Wirkungen. Es verbessert die mit steigendem Lebensalter abnehmende Gehirnleistung, indem es Gedächtnisfunktion, Lernfähigkeit, Konzentration, Aufmerksamkeit, Sprachleistung und Sehvermögen fördert.

Es wirkt stimmungsaufhellend und angstabbauend und kann daher als Mittel gegen Depressionen und Ängste eingesetzt werden. Da es den allgemeinen Energielevel hebt, kann der Patient es auch gegen Burnout und generelle Leistungsschwächen verwenden. In dieser Anwendung kann er es auch zusammen mit Melatonin und/oder DHEA einnehmen. Auch bei jüngeren Menschen, die an durch zu viel Stress bedingten Gedächtnisschwächen leiden, verbessert es die Gehirnfunktion. Wie aktuelle klinische Studien zeigen, beeinflusst die tägliche Verabreichung von 500 mg Pregnenolon sogar unerwünschte Symptome einer Schizophrenie positiv.

Die Patienten waren aufmerksamer und hatten eine verbesserte Merk- und Aufnahmefähigkeit. Da der Wirkstoff entzündungshemmende Eigenschaften und ein ähnliches Wirkungsprofil wie Kortison hat, kann er außerdem zur Behandlung von rheumatischer Arthritis, multipler Sklerose und anderen Autoimmunerkrankungen effizient eingesetzt werden. Pregnenolon schützt die die Gehirnnervenzellen umgebenden Myelinscheiden und hemmt so die Entstehung von Alzheimer und Demenz. Es repariert durch Verbrennungen oder Unfall entstandene Nervenschäden. Pregnenolon wirkt Krebs vorbeugend und verringert das Risiko, an Parkinson zu erkranken.

Das Steroid verbessert die Herzfunktion, reduziert zu hohe Cholesterin-Werte und wird Diabetikern über 40 verschrieben, da es die Betazellen in der Bauchspeicheldrüse regeneriert. Bei jungen Frauen stabilisiert es über die Bildung von Progesteron den unregelmäßigen Monatszyklus, steigert die Libido und lindert Menstruationsschmerzen. Bei älteren Frauen mindert es Wechseljahrsbeschwerden und unterstützt die Gesundheit der weiblichen Geschlechtsorgane. Da es die Aktivität der GABA Rezeptoren im Gehirn erhöht, fördert Pregnenolon außerdem erholsamen Schlaf. Äußerlich aufgetragen, regeneriert es Hautgewebe und wirkt verjüngend.

Bildung, Vorkommen, Eigenschaften & optimale Werte

Pregnenolon kommt in der Natur in der wild wachsenden Yamswurzel vor, aus der es halbsynthetisch hergestellt wird. Genutzt wird dabei das pflanzeneigene Saponin Diosgenin. Der menschliche Körper stellt Pregnenolon größtenteils in der Nebennierenrinde, aber auch in Leber, Haut, Gehirn und Sexualorganen her.

Da der Pregnenolon Spiegel im Körper als Indiz für den fortschreitenden Alterungsprozess angesehen werden kann, wird er als Basis für die Berechnung der Tageshöchstdosis verwendet. Zur Bestimmung der im Körper vorhandenen Menge des Hormons führt der Arzt den ACTH-Test durch. Anhand des Testergebnisses setzt er die täglich zuzuführende Dosis fest. Um herauszufinden, welche die beste Dosis ist, entnimmt er dem 3 bis 5 Tage zuvor mit der Substanz behandelten Patienten Blut und überprüft den Hormonstatus.

Jüngere Patienten, die an leichteren Gedächtnisproblemen leiden, sollten mit der niedrigen Dosis von 10 mg pro Tag beginnen. Männern und Frauen ab 40 Jahren wird eine Tagesdosis von 15 mg, solchen ab 50 Jahren von 30 mg empfohlen (Durchschnittsdosis). Patienten mit stärker ausgeprägter Symptomatik und ältere Patienten ab 60 erhalten 50 mg täglich. Patienten mit bestehenden Autoimmunerkrankungen sollten 300 bis 500 mg Pregnenolon täglich einnehmen.

Der Wirkstoff wird meist als Kapsel morgens mit viel Flüssigkeit auf nüchternen Magen konsumiert und gleichmäßig über den Tag verteilt abgegeben.


Krankheiten & Störungen

Das Steroid hat bei vorschriftsmäßiger Einnahme keine Nebenwirkungen. Epileptiker sollten es in nur sehr geringer Dosis einsetzen (wenn überhaupt!). Jungen Menschen unter 25 Jahren wird es grundsätzlich nicht verordnet. Schwangere und Stillende sollten zuvor ihren Arzt konsultieren.

Bei gleichzeitiger Einnahme von DHEA erhöht sich die Wirksamkeit beider Substanzen. Pregnenolon wird zur allgemeinen Erhöhung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit als Nahrungsergänzungsmittel und therapeutisch zur Behandlung von Pregnenolon-Mangel eingesetzt.

Bei Mangelerscheinungen - erkennbar beispielsweise an chronischer Müdigkeit (Fatigue), Burnout-Syndrom, reduzierter Stressresistenz, nachlassender Gedächtnisleistung und Konzentrationsfähigkeit, Seh- und Hörstörungen, Depressionen, Ängsten, einem generell reduzierten visuellen und akustischen Aufnahmevermögen - sollte der Betroffene beim Arzt einen Hormonstatus machen und sich Pregnenolon verschreiben lassen. Bei vorhandenen chronischen Erkrankungen, die medikamentös therapiert werden, empfiehlt es sich, den behandelnden Arzt zuvor zu konsultieren. Sonst könnte es eventuell zu nicht vorhersehbaren Wechselwirkungen kommen.

Quellen

  • Braun, J., Dormann, A .J.: Klinikleitfaden Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2013
  • Kleine, B., Rossmanith, W.: Hormone und Hormonsystem. Lehrbuch der Endokrinologie. Springer Verlag, Berlin 2013
  • Vieten, M.: Laborwerte verstehen leicht gemacht, Trias, Stuttgart 2009

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