Schulter
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Mai 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
Sie sind hier: Startseite Anatomie Schulter
Im Gegensatz zur unteren Extremität muss die Schulter nicht die gesamte Last des menschlichen Körpers tragen. Sie ist auch von der Fortbewegung freigestellt. Aus diesem Grund hat sie einen großen Bewegungsspielraum. Sie ist jedoch auch öfter von Erkrankungen betroffen als andere Gelenke.
Was ist die Schulter?
Definiert wird die Schulter als großer Bereich um die vier Schultergelenke. Schlüsselbein und Schulterblatt stellen die knöcherne Grundlage der Schulter dar.
Im weiteren Sinne zählt man auch das sogenannte "Caput humeri", den Kopf des Oberarmknochens, zur Schulter. Der Schultergürtel setzt sich aus mehreren Knochen zusammen. Zu diesen gehören Schlüsselbein und Schulterblatt.
Anatomie & Aufbau
Neben dem Gelenk, welches Oberarm und Schlüsselbein miteinander verbindet, finden sich in der Schulter noch drei weitere Gelenke.
Gelenke sind bewegliche Verbindungen von mindestens zwei Knochen. Das mittlere Schlüsselbeingelenk verbindet Brustbein und Schlüsselbein. Es ist das einzige Gelenk, welches Rumpf und Schultergürtel miteinander verbindet. Dadurch sorgt das Gelenk wesentlich für die Bewegung des Schulterblattes gegenüber dem Rumpf. Das seitliche Schlüsselbeingelenk (sogenanntes Schultereckgelenk) verbindet das Schlüsselbein mit dem sogenannten Akromion, einem Knochenvorsprung des Schulterblatts.
Oftmals ist dieses Gelenk verantwortlich für Schulterschmerzen, da es relativ rasch zu Verschleiß neigt. Das "Schulterblatt-Brustkorb-Gelenk", was per definitionem kein echtes Gelenk darstellt, ermöglicht das Gleiten des Schulterblatts auf dem Brustkorb.
Die Gelenke sind durch Bänder gesichert. Dadurch soll verhindert werden, dass der Knochen aus seiner Gelenkpfanne herausrutscht. Allerdings ist die Bandsicherung nur ungenügend.
Deshalb sind die Muskeln der Schulterregion von besonderer Bedeutung. Sie sichern das Schultergelenk weitestgehend. Aber auch die Bewegungen werden erst durch die Muskeln ermöglicht. Außerdem kommt den Muskeln eine wichtige Funktion bei der Unterstützung der Atmung zu.
Funktionen & Aufgaben
Im Laufe der Entwicklung erweiterten sich die Funktionen der Schulter. Die Handmotorik spezialisierte sich immer mehr, sodass Greifbewegungen immer feiner wurden.
Durch die Schulter ist der Mensch in der Lage, Bewegungen in großem Umfang durchzuführen. Die Bewegungen sind dabei nicht nur auf das Schulterblatt oder den Schultergürtel beschränkt. Die Schulter ist auch maßgeblich an der Bewegung der beiden Oberarme beteiligt. Man kann den Oberarm im Schultergelenk in alle Richtungen bewegen, da das Schultergelenk ein sogenanntes Kugelgelenk darstellt.
Durch die Schultergelenke werden viele verschiedene Bewegungsarten ermöglicht. Die Schulter kann bis zu 40 Grad hochgezogen werden. Diese Bewegung wird im Volksmund auch gerne als "Schulterzucken" bezeichnet. Bis zu 10 Grad kann die Schulter abgesenkt werden. Außerdem kann man die Schulter bis zu 30 Grad nach vorn bewegen, wodurch ein "Buckel" entsteht. Nach hinten kann der Mensch die Schulter bis zu 25 Grad ziehen. Man macht sozusagen eine "stolze Brust". Eine weitere Funktion der Schulter ist es, beim Heben des Arms mitzuwirken. Dies wird durch eine Rotation im Schulterblatt erreicht.
Krankheiten & Beschwerden
Durch den überaus großen Bewegungsspielraum, den die Schulter ermöglicht, ist die Schulter vermehrt von Erkrankungen betroffen. Diese sind jedoch anders als typische Erkrankungen von Knie- und Hüftgelenk. Knie- und Hüftgelenk, nämlich, tragen die gesamte Rumpflast. Aus diesem Grund ist die häufigste Erkrankung der Gelenkverschleiß: die Arthrose.
Die Schulter dagegen ist aufgrund der vergleichsweise schwachen Gelenksicherung häufig von sogenannten Luxationen betroffen. Unter einer Luxation versteht man den Kontaktverlust zweier Knochen, der im Volksmund auch als "ausgekugeltes" oder "ausgerenktes" Gelenk bezeichnet wird. Außerdem kommt es bei Stürzen oder Unfällen leicht zu Brüchen im Bereich der Schulter. Am häufigsten tritt hierbei ein Bruch des Schlüsselbeins auf.
Ein weiteres typisches Beschwerdebild sind Schulterschmerzen aufgrund von Weichteilveränderungen. In Muskeln oder Sehnen kann es zu Kalkeinlagerungen oder kleinen Rissen kommen, wodurch Schmerzen, zum Beispiel bei der Bewegung des Armes, entstehen. Ursachen für Schulterschmerzen findet man allerdings häufig auch außerhalb der Schulterregion.
So können auch Erkrankungen von Bauch- oder Brustkorborganen oder Veränderungen der Halswirbelsäule Schulterschmerzen auslösen. Aus diesem Grund sollte man bei lang anhaltenden Beschwerden im Bereich der Schulter unbedingt einen Facharzt (z.B. Orthopäde) aufsuchen.
10 Dinge, die Sie über die Schulter wissen sollten
1. Was ist die Schulter und welche Funktion hat sie?
Die Schulter ist ein komplexes Gelenk, das den Arm mit dem Rumpf verbindet. Sie besteht aus drei Knochen: dem Oberarmknochen (Humerus), dem Schulterblatt (Scapula) und dem Schlüsselbein (Clavicula). Die Schulter ermöglicht eine große Bewegungsfreiheit des Arms in verschiedenen Richtungen und ist entscheidend für viele alltägliche Aktivitäten.
2. Welche Muskeln sind an der Schulterbewegung beteiligt?
Die Schulterbewegung wird hauptsächlich von der Rotatorenmanschette gesteuert, die aus vier Muskeln besteht: Supraspinatus, Infraspinatus, Teres Minor und Subscapularis. Diese Muskeln stabilisieren das Schultergelenk und ermöglichen Rotations- und Hebebewegungen. Weitere wichtige Muskeln sind der Deltamuskel, der den Arm hebt, und der Trapezmuskel, der das Schulterblatt bewegt.
3. Was sind häufige Schulterverletzungen?
Häufige Schulterverletzungen umfassen Rotatorenmanschettenrisse, Schulterluxationen, Schultersteife (Adhäsive Kapsulitis) und Bursitis. Diese Verletzungen können durch Überbeanspruchung, plötzliche Traumata oder degenerative Veränderungen im Alter verursacht werden.
4. Wie kann man Schulterverletzungen vorbeugen?
Schulterverletzungen können durch regelmäßiges Training zur Stärkung der Schultermuskulatur, richtiges Aufwärmen vor sportlichen Aktivitäten und die Vermeidung von übermäßiger Belastung oder plötzlichen Bewegungen verhindert werden. Eine gute Körperhaltung und ergonomische Arbeitsbedingungen können ebenfalls dazu beitragen, Schulterprobleme zu vermeiden.
5. Warum ist die Schulter so anfällig für Verletzungen?
Die Schulter ist anfällig für Verletzungen, weil sie das beweglichste Gelenk im menschlichen Körper ist. Diese Beweglichkeit geht jedoch auf Kosten der Stabilität, wodurch das Gelenk leicht verletzbar wird. Die komplexe Struktur der Muskeln, Sehnen und Bänder in der Schulter erhöht das Risiko von Überlastungs- und Verschleißverletzungen.
6. Wie wird eine Schulterverletzung diagnostiziert?
Die Diagnose einer Schulterverletzung beginnt mit einer gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung. Bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall und MRT können verwendet werden, um die genaue Ursache und das Ausmaß der Verletzung zu bestimmen. Manchmal werden auch arthroskopische Untersuchungen durchgeführt.
7. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Schulterprobleme?
Die Behandlung von Schulterproblemen variiert je nach Art und Schwere der Verletzung. Konservative Maßnahmen umfassen Physiotherapie, entzündungshemmende Medikamente, Kortisoninjektionen und das Vermeiden belastender Aktivitäten. In schwereren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um gerissene Sehnen zu reparieren oder das Gelenk zu stabilisieren.
8. Wie kann Physiotherapie bei Schulterproblemen helfen?
Physiotherapie kann die Beweglichkeit und Stärke der Schulter verbessern, Schmerzen lindern und die Heilung fördern. Übungen zur Kräftigung der Rotatorenmanschette, Dehnübungen und manuelle Therapietechniken sind häufige Bestandteile eines physiotherapeutischen Behandlungsplans.
9. Welche Rolle spielt die Schulter bei der Körperhaltung?
Die Schulter spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung einer guten Körperhaltung. Eine schwache oder verspannte Schultermuskulatur kann zu Fehlhaltungen wie Rundrücken oder Vorverlagerung der Schultern führen. Eine korrekte Haltung hilft, die Belastung der Schultern zu reduzieren und Verletzungen vorzubeugen.
10. Wie erkennt man die Symptome einer Rotatorenmanschettenverletzung?
Symptome einer Rotatorenmanschettenverletzung können Schulterschmerzen, besonders bei Bewegungen über Kopf oder hinter dem Rücken, Schwäche im Arm, eingeschränkte Beweglichkeit und nächtliche Schmerzen sein. Bei Verdacht auf eine solche Verletzung sollte ein Arzt konsultiert werden, um eine genaue Diagnose und geeignete Behandlung zu erhalten.
Diese Fragen und Antworten bieten einen umfassenden Überblick über die Schulter und ihre Bedeutung für die Gesundheit. Die Pflege und Stärkung der Schulter kann helfen, Verletzungen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern.
10 Tipps für eine gesunde Schulter
1. Regelmäßiges Kräftigungstraining
Eine starke Muskulatur rund um die Schulter ist entscheidend für die Stabilität und Gesundheit des Schultergelenks. Führen Sie regelmäßig Übungen zur Stärkung der Rotatorenmanschette und der Schulterblattmuskulatur durch. Dazu gehören Übungen wie Schulterdrücken, seitliche und frontale Armheben sowie Innen- und Außenrotationen mit Widerstandsbändern.
2. Aufwärmen vor körperlicher Aktivität
Vor jeder sportlichen Betätigung oder körperlich anstrengenden Tätigkeit ist ein gründliches Aufwärmen wichtig. Wärmen Sie die Schultern mit leichten Bewegungen wie Armkreisen oder dynamischen Dehnübungen auf. Dies erhöht die Durchblutung und bereitet die Muskeln und Gelenke auf die bevorstehende Belastung vor.
3. Korrekte Haltung beibehalten
Eine gute Körperhaltung entlastet die Schultern und kann langfristige Schäden verhindern. Achten Sie darauf, Ihre Schultern entspannt und zurückgezogen zu halten, den Kopf gerade und die Wirbelsäule in einer neutralen Position. Vermeiden Sie es, Schultern und Kopf nach vorne zu schieben, insbesondere bei sitzenden Tätigkeiten.
4. Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung
Stellen Sie sicher, dass Ihr Arbeitsplatz ergonomisch eingerichtet ist. Der Bildschirm sollte auf Augenhöhe sein, die Tastatur und Maus leicht erreichbar und die Arme sollten im rechten Winkel ruhen. Ein gut gestalteter Arbeitsplatz reduziert die Belastung der Schultern und kann Verspannungen und Schmerzen vorbeugen.
5. Regelmäßige Pausen einlegen
Bei langem Sitzen oder wiederholenden Tätigkeiten ist es wichtig, regelmäßige Pausen einzulegen. Stehen Sie alle 30-60 Minuten auf, strecken Sie sich und bewegen Sie Ihre Schultern, um Verspannungen zu lösen und die Durchblutung zu fördern.
6. Dehnübungen in die Routine integrieren
Regelmäßiges Dehnen der Schultermuskulatur kann die Beweglichkeit verbessern und Verspannungen vorbeugen. Führen Sie Dehnübungen für den Brustmuskel, die hintere Schulter und den Nacken durch, um die Flexibilität zu erhalten und die Muskulatur geschmeidig zu halten.
7. Überkopfarbeiten vermeiden
Vermeiden Sie wiederholte Überkopfbewegungen, die die Schultern stark belasten können. Wenn solche Bewegungen unvermeidbar sind, achten Sie auf die richtige Technik und nehmen Sie Pausen, um die Schultern zu entlasten.
8. Gewichte richtig heben
Beim Heben schwerer Gegenstände ist die richtige Technik entscheidend. Heben Sie Gewichte mit gebeugten Knien und einem geraden Rücken, und verwenden Sie die Kraft Ihrer Beine anstelle Ihrer Schultern. Halten Sie die Last nahe am Körper, um die Belastung der Schultern zu minimieren.
9. Auf Warnsignale des Körpers achten
Achten Sie auf Schmerzen oder Unwohlsein in den Schultern. Schmerzen können ein Zeichen für Überlastung oder Verletzungen sein. Ignorieren Sie solche Warnsignale nicht und ruhen Sie sich aus oder suchen Sie gegebenenfalls einen Arzt auf, um die Ursache abzuklären und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
10. Physiotherapie bei Bedarf in Anspruch nehmen
Wenn Sie bereits Schulterprobleme haben oder sich unsicher über die richtige Übungstechnik sind, kann die Konsultation eines Physiotherapeuten hilfreich sein. Ein Physiotherapeut kann individuelle Übungen zur Stärkung und Stabilisierung der Schulter empfehlen und Sie bei der richtigen Durchführung anleiten.
Diese Tipps helfen, die Gesundheit der Schulter zu erhalten und Verletzungen vorzubeugen. Durch regelmäßiges Training, eine gute Haltung und ergonomische Maßnahmen können Sie Ihre Schultern stark und flexibel halten, was sowohl im Alltag als auch bei sportlichen Aktivitäten von Vorteil ist.
Schulterimpingement-Syndrom: Ursachen und Behandlung
Das Schulterimpingement-Syndrom, auch als Engpasssyndrom der Schulter bekannt, ist eine häufige Ursache für Schulterschmerzen und -bewegungseinschränkungen. Es tritt auf, wenn die Sehnen der Rotatorenmanschette und der Schleimbeutel (Bursa) im Schultergelenk zwischen dem Schulterdach (Acromion) und dem Oberarmknochen (Humerus) eingeklemmt werden.
Ursachen des Schulterimpingements
Mehrere Faktoren können zu einem Schulterimpingement führen. Eine der Hauptursachen ist die wiederholte Überkopfbewegung, die die Sehnen und Schleimbeutel im Schultergelenk belastet. Dies tritt häufig bei Sportarten wie Schwimmen, Tennis und Gewichtheben sowie bei Berufen mit wiederholten Überkopfbewegungen auf.
Anatomische Anomalien, wie ein hakenförmiges Acromion oder Knochensporne, können ebenfalls den Raum im Schultergelenk verengen und zu einem Impingement führen. Altersbedingte Verschleißerscheinungen, wie die Degeneration der Sehnen und die Bildung von Knochenspornen, erhöhen ebenfalls das Risiko für ein Schulterimpingement.
Symptome des Schulterimpingements
Typische Symptome eines Schulterimpingements sind Schmerzen an der Vorder- und Außenseite der Schulter, die sich bei Überkopfbewegungen oder beim Anheben des Arms verschlimmern. Patienten berichten häufig über einen stechenden oder ziehenden Schmerz, der sich nachts verschlimmern kann und das Schlafen auf der betroffenen Schulter erschwert. Die Beweglichkeit der Schulter kann eingeschränkt sein, und es kann zu einer Schwäche des Arms kommen.
Diagnose des Schulterimpingements
Die Diagnose eines Schulterimpingements beginnt mit einer gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung durch einen Arzt. Der Arzt prüft die Beweglichkeit der Schulter und führt spezifische Tests durch, um den Schmerz zu reproduzieren und die Diagnose zu bestätigen. Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder MRT können verwendet werden, um die Struktur der Schulter zu beurteilen und andere Ursachen auszuschließen.
Behandlungsmöglichkeiten des Schulterimpingements
Die Behandlung des Schulterimpingements zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern, Entzündungen zu reduzieren und die Beweglichkeit der Schulter wiederherzustellen. Konservative Behandlungsmethoden umfassen:
Ruhe und Aktivitätsmodifikation: Vermeiden Sie schmerzhafte Überkopfbewegungen und belasten Sie die Schulter nicht übermäßig.
Physiotherapie: Übungen zur Kräftigung und Dehnung der Schultermuskulatur können helfen, das Gleichgewicht und die Stabilität der Schulter zu verbessern. Manuelle Therapie kann helfen, die Beweglichkeit zu erhöhen und Schmerzen zu lindern.
Medikamente: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen können helfen, Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren.
Kortisoninjektionen: Bei schweren Schmerzen kann eine Injektion von Kortison in den betroffenen Bereich Entzündungen und Schmerzen vorübergehend lindern.
Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine Operation erforderlich sein. Eine arthroskopische Subakromial-Dekompression ist ein minimalinvasiver Eingriff, bei dem der Chirurg Knochensporne und entzündetes Gewebe entfernt, um mehr Platz im Schultergelenk zu schaffen.
Prävention des Schulterimpingements
Um einem Schulterimpingement vorzubeugen, ist es wichtig, die Schultermuskulatur durch regelmäßiges Training zu stärken und die Beweglichkeit zu erhalten. Vermeiden Sie wiederholte Überkopfbewegungen und achten Sie auf eine korrekte Technik bei sportlichen Aktivitäten und beruflichen Tätigkeiten. Eine gute Körperhaltung und ergonomische Arbeitsplatzgestaltung können ebenfalls dazu beitragen, das Risiko eines Schulterimpingements zu verringern.
Schulterarthrose: Ursachen, Symptome und Therapie
Schulterarthrose, auch als Glenohumeralarthrose bekannt, ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die den Knorpel im Schultergelenk betrifft. Diese Erkrankung führt zu Schmerzen, Steifheit und einer eingeschränkten Beweglichkeit der Schulter. Sie tritt häufig bei älteren Menschen auf, kann aber auch jüngere Personen betreffen, insbesondere nach einer Verletzung oder aufgrund genetischer Veranlagung.
Ursachen der Schulterarthrose
Die Hauptursache der Schulterarthrose ist der Verschleiß des Gelenkknorpels, der die Gelenkflächen des Oberarmknochens und des Schulterblatts bedeckt. Mit zunehmendem Alter verliert der Knorpel an Elastizität und Festigkeit, was zu seiner Abnutzung führt. Weitere Risikofaktoren sind frühere Schulterverletzungen wie Frakturen oder Luxationen, chronische Überlastung des Schultergelenks durch sportliche oder berufliche Aktivitäten und entzündliche Gelenkerkrankungen wie rheumatoide Arthritis.
Symptome der Schulterarthrose
Typische Symptome der Schulterarthrose sind Schulterschmerzen, die sich bei Bewegung und Belastung verschlimmern. Die Schmerzen können auch in Ruhe auftreten und nachts störend sein. Steifheit und ein eingeschränkter Bewegungsumfang der Schulter sind ebenfalls häufig, was alltägliche Aktivitäten wie Anziehen, Heben von Gegenständen oder das Greifen über Kopf erschwert. In fortgeschrittenen Stadien kann es zu einer merklichen Schwäche der Schulter und einem hörbaren Knirschen oder Knacken bei Bewegungen kommen.
Diagnose der Schulterarthrose
Die Diagnose beginnt mit einer gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung durch einen Arzt. Der Arzt prüft die Beweglichkeit der Schulter und tastet sie auf Schmerzempfindlichkeit und Schwellungen ab. Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen können helfen, den Grad der Knorpelabnutzung, Knochenveränderungen und Gelenkspaltverengungen zu beurteilen. In einigen Fällen können auch MRT oder CT-Scans erforderlich sein, um detailliertere Informationen über den Zustand des Schultergelenks zu erhalten.
Therapie der Schulterarthrose
Die Behandlung der Schulterarthrose zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen. Zu den konservativen Therapieansätzen gehören:
Medikamente: Schmerzmittel wie Paracetamol oder nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) können zur Schmerzlinderung beitragen. In einigen Fällen können auch Injektionen von Kortikosteroiden oder Hyaluronsäure in das Schultergelenk hilfreich sein.
Physiotherapie: Spezifische Übungen zur Stärkung der Schultermuskulatur und zur Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit sind essenziell. Manuelle Therapie und Techniken wie Ultraschall- oder Elektrotherapie können ebenfalls zur Schmerzlinderung beitragen.
Ergotherapie: Ergotherapeuten können Techniken und Hilfsmittel empfehlen, um den Alltag trotz eingeschränkter Schulterfunktion zu bewältigen.
In fortgeschrittenen Fällen, wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine operative Behandlung notwendig sein. Zu den chirurgischen Optionen gehören die Arthroskopie zur Entfernung von losem Knorpel und Gewebe, die Gelenkflächenkorrektur oder der vollständige Gelenkersatz (Schulterprothese). Prävention der Schulterarthrose
Präventive Maßnahmen können dazu beitragen, das Risiko einer Schulterarthrose zu reduzieren. Dazu gehören regelmäßige körperliche Aktivität zur Stärkung der Schultermuskulatur, die Vermeidung von Überlastungen und Verletzungen sowie eine gesunde Ernährung zur Unterstützung der Gelenkgesundheit. Eine frühzeitige Behandlung von Schulterverletzungen und Entzündungen kann ebenfalls helfen, die Entwicklung einer Arthrose zu verhindern oder zu verlangsamen.
Quellen
- Arasteh, K., et. al.: Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
- Kugler, P.: Der Menschliche Körper. Anatomie, Physiologie, Pathologie. Urban & Fischer/ Elsevier, München 2017
- Schwegler, J., Lucius, R.: Der Mensch – Anatomie und Physiologie. Thieme, Stuttgart 2016