Badezusatz
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Badezusätze werden dem Wasser bei Voll- und Sitzbädern zugefügt. Sie können anregend, muskelentspannend, entkrampfend oder pflegend wirken.
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Was sind Badezusätze?
Viele Menschen nehmen nicht nur zur Reinigung ein Bad, sondern liegen auch zur Entspannung in der Badewanne. Das Baden im warmen Wasser dient aber nicht nur der Stressreduktion. Die Balneotherapie macht sich die therapeutische Wirkung von Bädern und den darin enthaltenen Wirkstoffen zunutze.
Die ursprünglichste Form dieser Badetherapie ist das Baden in warmem Salz- oder Heilwasser. Häufig werden dem Badewasser aber auch Badezusätze zugefügt, die die Wirkung des Wassers und der Wärme unterstützen sollen. Badezusätze können Sitz- oder Vollbädern zugefügt werden. Sitzbäder werden vor allem bei Erkrankungen des Anal- und Genitalbereichs eingesetzt.
Es lässt sich zwischen kalten, ansteigenden und warmen Sitzbädern unterscheiden. Bekannt ist auch das Kaliumpermanganat-Sitzbad. Der Badezusatz Kaliumpermanganat wird vor allem bei der Behandlung der Windeldermatitis genutzt.
Formen, Arten & Typen
Badeöl ist ein flüssiger Badezusatz. Badeöle beinhalten verschiedene Öle wie beispielsweise Mandelöl, Jojobaöl, Traubenkernöl, Aprikosenkernöl oder Nachtkerzenöl. In der Regel sind Badeöle sehr ergiebig. Ebenso wie Badesalz kann auch Badeöl mit Aromaölen oder mit Parfumstoffen versetzt werden. Im Gegensatz zum Badesalz löst sich das Badeöl im Wasser nicht komplett auf.
Auch Cremebäder sind in der Regel flüssige Badezusätze. Sie enthalten nicht so viel Öl wie die Badeöle und vermischen sich aufgrund der beigefügten Emulgatoren besser mit dem Wasser. Auch hier sind verschiedene Farb- und Duftvariationen möglich.
Ein Trend sind derzeit die sogenannten Badebomben. Es handelt sich dabei um feste Badezusätze, die meistens in Form von faustgroßen Kugeln erhältlich sind. Werden diese Badekugeln ins Badewasser gegeben, lösen sie sich auf und haben durch die Bildung von kleinen Blasen einen prickelnden Effekt. Badebomben enthalten neben Salz Bicarbonat. Dieses ist für die sprudelnde Wirkung verantwortlich.
Aufbau & Funktionsweise
Die meisten Badezusätze werden ins einlaufende Badewasser gegeben. Dabei sollte auf die richtige Wassertemperatur geachtet werden. Kalte Bäder haben eine Temperatur zwischen 15 und 18 Grad Celsius. Einige Badezusätze lösen sich in kaltem Wasser nicht auf. Häufiger werden jedoch warme Bäder eingenommen. Hier sollte die Badetemperatur zwischen 37 und 39 Grad Celsius liegen. Temperaturansteigende Bäder sollten nur unter der Aufsicht von sachkundigem Bäderpersonal durchgeführt werden.
Je nach Badezusatz sollte das therapeutische Bad nicht länger als fünfzehn Minuten dauern. Die normale Badedauer liegt zwischen zehn und fünfzehn Minuten. Bei einigen Indikationen darf das Bad nicht länger als zwei bis drei Minuten dauern.
Welcher Badezusatz gewählt werden sollte, ist von der Intention und der Indikation abhängig. Ein Badezusatz zur Entspannung sollte beruhigende Inhaltsstoffe wie Lavendel oder Hopfen enthalten. Erkältungsbäder wirken gut mit ätherischen Ölen aus Eukalyptus oder Thymian. Bei trockener oder empfindlicher Haut sollten Öl- oder Cremebäder bevorzugt werden. Badebomben haben häufig keinen gesundheitlichen Effekt sondern dienen allein dem Badevergnügen.
Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen
Haupteinsatzgebiete für Badezusätze sind Hauterkrankungen, Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis wie Fibromyalgie oder rheumatoide Arthritis, Regenerierung und psychosomatische Erkrankungen. Auch nach Sportverletzungen, bei Erkältungen oder bei Verspannungen können Badezusätze hilfreich sein.
Bei Hauterkrankungen wie der Neurodermitis hat sich insbesondere Sole als Badezusatz bewährt. Während normale Bäder der Haut häufig Feuchtigkeit entziehen, sorgt die Sole dafür, dass sich das Wasser in die äußere Hornschicht der Haut einlagert. Dadurch bleibt die natürliche Schutzschicht der Haut erhalten. Zudem gelangen mit der Sole essenzielle Mineralstoffe in den Körperkreislauf. Diese können den Stoffwechsel anregen und zu einer Aktivierung der Selbstheilungskräfte beitragen.
Für Erkältungsbäder eignen sich Badezusätze mit Eukalyptus, Thymian oder Latschenkiefer. Die ätherischen Öle dieser Pflanzen wirken antiviral und antibakteriell. Sie stärken das Immunsystem und können die Gliederschmerzen, die zu Beginn einer Erkältung häufig auftreten, lindern. Ein Bad mit einem erkältungslindernden Badezusatz sollte allerdings nur bei den ersten Anzeichen einer Erkältungskrankheit genommen werden. Wenn bereits Symptome wie Husten, Schnupfen oder Fieber vorliegen, ist ein heißes Bad mit einem solchen Badezusatz nicht empfehlenswert. Die Belastung für den kranken Körper wäre zu hoch.
Bei Muskel- und Gelenkbeschwerden eignen sich Badezusätze mit Beinwell, Arnika oder Rosmarin. Beinwell hilft die Beschwerden des Bewegungsapparats zu lindern. Arnika wirkt sowohl entzündungshemmend als auch schmerzstillend. Rosmarin verbessert die Durchblutung des Gewebes und der Muskulatur und löst somit Verspannungen. Auch zur Behandlung von Gelenkschmerzen werden Badezusätze mit Rosmarin genutzt.