Olive

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Olive wird die Frucht des Olivenbaums bezeichnet, der bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. als Nutzpflanze angebaut wurde. Sie findet einerseits Bedeutung in der Wirtschaft, wird andererseits aber auch in Küche und Medizin genutzt.

Vorkommen & Anbau der Olive

Der Baum kann zwischen zehn und zwanzig Metern hoch werden und überlebt ohne starken Schädlingsbefall mehrere Jahrhunderte.
Der Olivenbaum, der auch als Echter Ölbaum oder botanisch als Olea europaea bezeichnet wird, gehört zur Gattung der Ölbäume, die wiederum zur Familie der Ölbaumgewächse gehören. Die Olive selbst ist eine mediterrane Steinfrucht. Sie ist einsamig und hat eine runde bis ovale Form. Ihr Fruchtfleisch umfasst einen harten Kern, welche ihr die Zuordnung zu den Steinfrüchten einbrachte. Im Schnitt wird eine Olive bis zu vier Zentimeter lang und bis zu zwei Zentimeter breit.

Unreife Oliven weisen eine grüne Farbe auf, reife eine schwarze bis bräunliche Färbung. Ihr Wassergehalt ist äußerst hoch und sie enthalten eine große Menge an Fett. Rohe Oliven sind kaum genießbar, da sie äußerst bitter sind. Erst nach mehrmaliger Bearbeitung und ihrer Einlage in Wasser werden sie essbar. 90 Prozent der geernteten Oliven werden zu Olivenöl verarbeitet, der Rest in verarbeiteter und aufbereiteter Form im Handel verkauft.

Das natürliche Vorkommen der Olive beschränkt sich nicht nur auf den Mittelmeerraum. Auch in Südafrika und dem Nahen Osten wächst der Olivenbaum in natürlicher Form. Der Baum kann zwischen zehn und zwanzig Metern hoch werden und überlebt ohne starken Schädlingsbefall mehrere Jahrhunderte. Bei dem Echten Ölbaum handelt es sich um eine immergrüne Pflanze, die zu keiner Jahreszeit ihre Blätter abwirft. Im Alter wird die Rinde des Baumes knorrig und hat eine graugrüne Farbe.

Wirkung & Anwendung

Die Olive findet in verschieden Bereichen Anwendung. Besonders in der Küche ist sie sehr beliebt, was auch mit ihrer langen Haltbarkeit in eingelegter Form zusammenhängt. In der mediterranen Küche wird sie gerne von Köchen genutzt, ebenso wie das aus der Frucht gepresste Olivenöl. Es hat einerseits eine wirtschaftliche Bedeutung, da das Öl weltweit gehandelt wird und andererseits eine Rolle beim Kochen, Braten und Verfeinern von Salaten sowie kalten Speisen.

Die Früchte selbst werden bei ihrer Verarbeitung in Salzlake eingelegt, welche den Oliven die Bitterkeit nimmt. In der Küche wird sie beispielsweise in Broten verarbeitet, findet aber auch Anwendung in Salaten, Soßen oder Ragouts. Zudem wird sie gerne als Beilage gereicht. Im Handel finden sich grüne und schwarze, gereifte Oliven, aber auch solche, die mit Eisengluconat gefärbt sind. Der Preisunterschied zwischen echten schwarzen Oliven und den grünen beziehungsweise eingefärbten ist beachtlich. Echte schwarze Oliven kosten im Schnitt das Dreifache.

Allerdings kann der Olivenbaum noch mehr. Häufig wird sein Holz für die Herstellung von Möbeln, Musikinstrumenten und verschiedenen Gebrauchsgegenständen verarbeitet. Abgesehen davon finden bei der Ölproduktion angefallene Reste zudem Anwendung als Brennstoff. Die Kerne bilden eine Alternative zu Holzpellets, die auch in Kraftwerken eingesetzt werden. Der größte Olivenproduzent weltweit ist Spanien mit einem Anteil von rund 22 Prozent. Kurz dahinter liegt Italien mit etwa 18 Prozent. Die Vermarktung findet, auch bei nicht-italienischem Öl vorwiegend in italienischen Firmen statt. Im Bereich der Speiseölproduktion nimmt Olivenöl allerdings einen eher geringeren Anteil ein, da es verhältnismäßig teuer ist.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Die Olive findet auch in der Medizin ihren Nutzen. So ist Olivenöl wegen seiner hohen Anzahl an ungesättigten Fettsäuren besonders gesund und hat einen positiven Effekt auf den Fettstoffwechsel und das Herzkreislaufsystem. Außerdem wird nativem Olivenöl eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Dafür verantwortlich ist der Wirkstoff Oleocanthal. Aber auch Olivenblätter und -extrakte haben eine gesundheitsfördernde Wirkung und finden immer wieder medizinische Anwendung.

Bereits im Mittelalter wurden Beschwerden des Verdauungssystems mit Tee aus Olivenblättern behandelt. Der gleiche Tee fand zudem auch Anwendung gegen Malaria. Zudem wurden im 20. Jahrhundert die Blätter auf verschiedene Wirkstoffe untersucht und so ihre blutdrucksenkende Wirkung herausgefunden. Zudem weiten sie die Blutgefäße und verbessern den Fluss des Blutes. Damit haben die Blätter einen positiven Effekt auf das Herz- und Kreislaufsystem des menschlichen Körpers.

Inzwischen werden auch Herzrhythmusstörungen und Arteriosklerose mit Olivenblätterextrakten und verschiedenen Präparaten behandelt. Das Extrakt erscheint als gute Alternative zu Antibiotika. Es bekämpft Infektionen und verbessert die Immunabwehr des Körpers. Im Gegensatz zu Antibiotika hat Olivenextrakt jedoch keinerlei nennenswerte Risiken oder Nebenwirkungen, die den Körper angreifen und auslaugen.

Ein anderer Anwendungsbereich ist die Nutzung von Olivenblättern zur Hautstraffung. Das enthaltene Oleuropein hilft gegen Bindegewebsschwäche und mindert Falten. Damit spielt die Olive auch eine entscheidende Rolle bei Verlangsamung des Altersprozesses. Schuppende und juckende Haut kann zudem alternativ mit Olivenöl oder Extrakten behandelt werden. Die gesundheitsfördernden Wirkstoffe sind in bis zu dreitausendfacher Konzentration in den Blättern enthalten, was ihnen medizinisch ein größeres Interesse zukommen lässt als der Frucht oder dem Öl.

Zur Steigerung des Wohlgefühls werden Olivenextrakte auch in Cremes, Gesichtsmasken oder Salben verarbeitet. Sie helfen gegen Schuppenflechte, finden Anwendung in Shampoos und Badezusätzen. Hinzu kommt die leichte Verdaulichkeit von schwarzen Oliven, die viele Vitamine und Beta-Carotin enthalten. Die enthaltene Linolsäure hilft außerdem gegen Gallensteine und Verstopfung.


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