Rote Bete
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Rote Bete ist in einigen Teilen Deutschlands und Österreichs auch als Rote Rübe oder Rahner bekannt. Die Pflanze stammt aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse.
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Das sollten Sie über die Rote Bete wissen
Die Rote Bete ist eine Verwandte der Zuckerrübe und des Mangolds. Genau wie Mangold und Zuckerrübe stammt die Rote Rübe von der wilden Rübe oder von der Wildbete ab. Ihren Ursprung hat die Pflanze im Mittelmeerraum. Vermutlich wuchs sie zunächst in Nordafrika und kam dann mit den Römern nach Mitteleuropa. Ursprünglich war die Rote Bete nicht so kräftig rot, wie sie es heute ist. Die schöne rote Färbung entstand durch eine ständige Weiterveredelung in den Jahren 1800 bis 1900.
Die Rote Bete ist eine zweijährige Pflanze mit krautigem Wuchs. Im ersten Jahr bildet sich die fleischige Rübe. Sie entsteht größtenteils durch eine Verdickung des Abschnitts zwischen der Sprossachse und den Keimblättern. Ein Teil der Rübe wächst unterirdisch, der andere Teil ragt über die Erde empor. Die Form der Rübe kann rund sein oder der Birne ähneln. Die Früchte können sehr klein sein oder bis zu 600 Gramm wiegen. Unter der dünnen bräunlichen Schale verbirgt sich ein saftiges rotes Fleisch. Es gibt aber mittlerweile auch Sorten mit farblosem oder hellgelbem Fleisch.
Diese Sorten werden allerdings nicht als Rote, sondern als Weiße oder Gelbe Bete angeboten.
Unmittelbar an der Knolle entspringen auch die länglichen eiförmigen Laubblätter. Diese haben eine sehr lange Blattspreite und sind am Rand leicht gekräuselt. Die Blätter sind grün gefärbt, haben aber einen roten Stiel und rote Blattadern.
Im zweiten Lebensjahr der Pflanze bildet sich ein anderthalb Meter hoher Stängel, der einen Blütenstand trägt. Die Blüten stehen in Quirlen und sind von rötlich-grüner Farbe. Die Rote Bete ist ein Wintergemüse. Sie wird von September bis März in Deutschland geerntet.
Bedeutung für die Gesundheit
Hauptwirkstoff der Roten Bete ist das Anthocyan Betain. Der sekundäre Pflanzenstoff hat vielfältige Wirkungen. Er stimuliert und stärkt die Leberzellen und regt damit die Entgiftung an. Auch die Gallenblase wird gekräftigt. Die Gallengänge werden frei gehalten, sodass keine Steine entstehen. Eine gute Funktion von Leber und Galle gewährleistet auch eine gesunde Verdauung. Nur wenn die Leber gut arbeitet, können Stoffwechselendprodukte und Toxine vollständig und schnell ausgeschieden werden.
Betain kann zudem den Homocysteinspiegel senken. Homocystein ist ein Zwischenprodukt des menschlichen Eiweißstoffwechsels. Es entsteht beim Abbau der Aminosäure Methionin. Homocystein soll für zahlreiche Gesundheitsprobleme verantwortlich sein. Nicht abgebautes Homocystein beschleunigt den Zelluntergang im Gehirn und kann so Krankheiten wie Alzheimer oder Demenz begünstigen. Mit erhöhten Homocysteinwerten steigt auch das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Osteoporose und diverse Augenleiden.
Ebenso wie Betain kann auch Folsäure das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko senken. Da die Rote Bete sowohl reich an Betain als auch an Folsäure ist, eignet sich der Saft aus der Rübe gut als Präventionsmaßnahme gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Rote Bete kann auch den Blutdruck regulieren. Diese Wirkung geht vermutlich auf den Nitratgehalt zurück. Nitrat wird im Körper zu Nitrit umgebaut. Dieses regt die Produktion von Stickstoffmonoxid im Blut an. Stickstoffmonoxid sorgt für eine Erweiterung der Blutgefäße. Dadurch sinkt der Blutdruck.
Studien zeigen, dass die Senkung des Blutdrucks nach der Einnahme von Rote-Bete-Saft noch bis zu 24 Stunden erhalten bleibt. Die Rote Bete ist zudem Teil der Rübentherapie. Diese Therapie wird von Alternativmedizinern als präventive Maßnahme gegen Leukämie oder Darmkrebs eingesetzt. Dabei werden sowohl die Rüben als auch die nahrhaften Blätter verwendet.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Nährwertangaben | Menge pro 100 Gramm |
Kalorien 43 | Fettgehalt 0,2 g |
Cholesterin 0 mg | Natrium 78 mg |
Kalium 325 mg | Kohlenhydrate 10 g |
Eiweiß 1,6 g | Vitamin C 4,9 mg |
Die kräftige rote Farbe der Roten Bete beruht überwiegend auf dem hohen Gehalt an Betanin. Betanin ist ein Glykosid aus der Gruppe der Betalaine. Diese wiederum gehören zu den Anthocyanen. In der Roten Rübe stecken zudem viele Bioaktivstoffe wie Kupfer, Eisen, Chrom, Mangan, Zink und Selen. Die Rübe ist auch reich an Folsäure. Wie die meisten Gemüsesorten ist auch die Rote Bete eher kalorienarm. Auf 100 Gramm enthält die Rübe nur 42 Kalorien. In 100 Gramm der Rübe sind 8,4 Gramm Kohlenhydrate und 1,5 Gramm Eiweiß enthalten. Zu mehr als 80 Prozent besteht die Rote Bete aus Wasser.
Nicht nur die rote Rübe selber, sondern auch die Rote-Bete-Blätter haben wertvolle Inhaltsstoffe. Die Blätter sind reich an Kalzium, Magnesium, Vitamin C und Vitamin K. Beim Nährstoffgehalt übertreffen die Blätter sogar die Rübe. Einzig das Betain ist in der Rübe in höherer Konzentration enthalten.
Unverträglichkeiten & Allergien
Nahrungsmittelallergien gegen Rote Bete sind sehr selten. Bei empfindlichen Personen kann der übermäßige Verzehr von Roter Bete aber zu Oxalat-Nierensteinen führen. Die Rüben und die Blätter haben einen relativ hohen Oxalsäuregehalt. Die Säure verbindet sich im Darm mit Kalzium, sodass eine unlösliche Substanz entsteht.
Die gebildeten Kalziumoxalate können die Nieren schädigen, indem sie die Nierenkanälchen verstopfen. Rund zwei Drittel aller Nierensteine bestehen aus Kalziumoxalat. Bei empfindlichen Menschen kann die Aufnahme größerer Mengen aufgrund dieses Mechanismus auch zu heftigen Magen-Darm-Beschwerden führen. Bei der Bildung der Kalziumoxalate kann auch Kalzium aus den Knochen genutzt werden. Durch den entstehenden Kalziummangel wird Osteoporose begünstigt. Damit solche drastischen gesundheitlichen Folgen entstehen, müssen aber wirklich sehr große Mengen Rote Bete verzehrt werden.
Einkaufs- & Küchentipps
Die frischen tischtennisballgroßen Knollen sind besonders zart, aromatisch und knackig. Allerdings welkt die Bundware schnell. Sie sollte möglichst schnell verarbeitet werden. Alternativ können die Knollen eingepackt in Papier im Gemüsefach des Kühlschranks oder im Keller gelagert werden. Soll die Rote Bete gekocht werden, bietet sich der Kauf der vorgegarten vakuumierten Roten Rüben an.
Zubereitungstipps
Die Zubereitung der Roten Bete kann sich aufgrund des färbenden Betains etwas schwierig gestalten. Bei der Zubereitung sollten deshalb immer Handschuhe getragen werden. Die rote Farbe lässt sich von den Händen nur schwer wieder abwaschen. Schneidunterlagen aus Glas oder Porzellan sind zu empfehlen. Plastik und Holz können sich dauerhaft verfärben.
Die Rote Bete sollte ungeschält am Stück gegart werden. So wird ein Ausbluten verhindert und das Aroma bleibt erhalten.
Der aromatische Geschmack der roten Rüben harmoniert mit kräftigen Gewürzen. Die Kombination mit Süßem oder Scharfem ist möglich. Das Aroma der Roten Bete kommt vor allem in Kombination mit Zwiebeln, Chili, frischem Pfeffer, Piment, Kümmel, Zucker, Honig oder Koriander zur Geltung. Auch säuerliche Äpfel, Orangen und kräftige Käsesorten passen sehr gut zu dem Gemüse.