Uridin

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Uridin wird nach biochemischen bzw. pharmakologischen Kriterien als Nukleosid beschrieben. Es handelt sich hierbei folglich um ein organisches Molekül, das aus einer Nukleobase (Baustein der DNS) und Pentosen (kohlenstoffreiche Monosaccharide) besteht. Uridin wird in Kombination mit dem Wirkstoff Cytidin eingesetzt, um Entzündungen der Nerven und Erkrankungen der Muskeln (Myopathien) unterstützend zu behandeln. Die Verabreichung von Uridin kann entweder oral oder durch eine Spritze erfolgen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Uridin?

Zu den gängigsten Anwendungsfeldern zählen vor allem Entzündungen im Bereich der Wirbelsäule (z. B. Halswirbelsäulensyndrom, Schulter-Arm-Syndrom und Ischialgie bzw. Lumbago, häufig „Hexenschuss“ genannt) sowie Schmerzen im Versorgungsbereich.
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Uridin stellt einen Bestandteil der Ribonukleinsäure (RNS) dar. Hierbei handelt es sich um eine organische Säure, die durch fadenförmige Makromoleküle, die lediglich einen Strang aufweisen, gebildet und im Zellkern vorgefunden werden. RNS spielt eine bedeutende Rolle bei der Biosynthese von Proteinen. Uridin selbst stellt ein Nukleosid dar. Es setzt sich aus Pentosen und Nukleobasen zusammen.

In der Humanmedizin wird Uridin in Kombination mit Cytidin verabreicht. Die beiden Stoffe kommen zur unterstützenden Behandlung von Myopathien (Erkrankungen der Muskeln) sowie neurologischen Erkrankungen zum Einsatz.

In der Chemie bzw. Pharmakologie wird Uridin durch die chemische Summenformel C 9 – H 12 – N 2 – O 6 beschrieben, was einer moralen Masse von 244,2 g/mol entspricht.

Pharmakologische Wirkung

In der Humanmedizin findet Uridin fast ausschließlich zusammen mit dem Wirkstoff Cytidin Verwendung. Die hierdurch erzielte Wirkstoffkombination kommt als Phosphat zum Einsatz und liefert Bausteine der Erbsubstanz. Diese werden vom menschlichen Körper benötigt, um geschädigtes Gewebe zu reparieren oder um Nerven zu regenerieren.

Uridin unterstützt somit die natürlichen Wundheilungskräfte des Körpers. Aus diesem Grund wird Uridin auch lediglich zur ergänzenden Behandlung eingesetzt. Eine Therapie wird sich daher meist nicht gänzlich auf Uridin stützen.

Medizinische Anwendung & Verwendung

In Kombination mit dem Wirkstoff Cytidin kommt Uridin zum Einsatz, um neurologische Krankheiten (insbesondere Entzündungen der Nerven) sowie Erkrankungen der Muskeln (Myopathien) zu behandeln. Die Wirkstoffe werden entweder oral durch Filmtabletten oder Kapseln eingenommen. Auch eine Injektion ist üblich. Das gilt vor allem für die Behandlung von Myopathien, da der Wirkstoff so unmittelbar an die betroffene Stelle gelangt.

Uridin wird allerdings lediglich zur unterstützenden Behandlung eingesetzt. Eine Therapie wird sich also nur in besonderen Ausnahmefällen ausschließlich auf uridinhaltige Präparate stützen.

Zu den gängigsten Anwendungsfeldern zählen vor allem Entzündungen im Bereich der Wirbelsäule (z. B. Halswirbelsäulensyndrom, Schulter-Arm-Syndrom und Ischialgie bzw. Lumbago, häufig „Hexenschuss“ genannt) sowie Schmerzen im Versorgungsbereich. Zu letzteren zählen insbesondere Intercostalneuralgien (Versorgungsschmerzen der Zwischenrippennerven) sowie Entzündungen von verschiedenen Nerven (z. B. Trigeminusneuralgie oder Polyneuropathie). Polyneuropathien können durch Diabetes oder neurotoxische Substanzen wie Alkohol hervorgerufen werden.

Aufgrund der unterstützenden Wirkung auf die Wundheilung, wird Uridin auch verabreicht, um Gürtelrosen (Herpes zoster) oder Entzündungen jedweder Art zu bekämpfen.

Präparate, die Uridin enthalten, können in der Regel sowohl von Erwachsenen als auch von Kindern eingenommen werden. Auch während der Schwangerschaft oder der Stillzeit bestehen grundsätzlich keine Anwendungsbeschränkungen. Vor der Einnahme sollte dennoch auf die Hinweise des Arztes oder Apothekers und der Packungsbeilage geachtet werden, da Präparate auch mehr als nur einen Wirkstoff aufweisen können.


Risiken & Nebenwirkungen

Uridin darf nicht eingenommen werden, wenn eine Kontraindikation besteht. Eine solche ist gegeben, wenn aus medizinischer Sicht eine Gegenanzeige besteht, die Anwendung des Arzneistoffs der Behandlung also nicht zuträglich wäre. Das ist vor allem bei bekannten Unverträglichkeiten (Allergien) der Fall.

Darüber hinaus sind Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu beachten. So kann Uridin die Wirksamkeit von bestimmten Krebsmedikamenten wie Cytarabin beeinträchtigen. Auch Präparate wie Zidovudin oder Zalcitabin können durch Uridin nicht nur unerhebliche Beeinträchtigungen ihres Wirksamkeitsspektrums erfahren. Der behandelnde Arzt sollte deshalb stets über sämtliche eingenommenen Medikamente informiert werden.

Im Allgemeinen gilt Uridin allerdings als gut verträglich. Denn von Unverträglichkeiten und Wechselwirkungen abgesehen, konnten bisher keine unerwünschten Nebenwirkungen verzeichnet werden.

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