Cabazitaxel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der medizinische Wirkstoff Cabazitaxel wird zur Hälfte synthetisch gewonnen und zählt zu den sogenannten Zytostatika. Als solches kommt Cabazitaxel im Rahmen der Behandlung eines bereits fortgeschrittenen Prostatakrebs zum Einsatz. Eine Indikation besteht vor allem bei Krebsformen, die durch eine Kastration nicht behoben werden können. Seine Wirksamkeit erreicht Cabazitaxel durch eine Hemmung der Zellteilungsphase der Krebszellen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Cabazitaxel?

Die Herstellung von Cabazitaxel erfolgt halbsynthetisch aus dem Naturstoff 10-Deacetylbaccatin III. Dieser wird durch Extraktion aus Eibennadeln gewonnen.
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Cabazitaxel ist ein wichtiges Zytostatikum. Unter diesem Begriff werden verschiedene Substanzen zusammengefasst, die als Teil einer umfassenden Chemotherapie zur Behandlung verschiedener Krebsformen eingesetzt werden können.

Das Anwendungsgebiet von Cabazitaxel stellen diverse Formen des Prostatakrebs dar. Hierbei wird der Wirkstoff hauptsächlich als Zweitlinienmedikament eingesetzt. Das bedeutete, dass Cabazitaxel vorrangig als zusätzliche Therapielinie neben anderen Medikamenten eingesetzt wird. Der Stoff wird halbsynthetisch gewonnen und in der Chemie und Pharmakologie durch die Summenformel C 45 – H 57 – N – O 14 beschrieben, was einer moralen Masse von ca. 853,93 g/mol entspricht.

Cabazitaxel liegt bei Zimmertemperatur als weißer Feststoff vor und wird u. a. in dem Präparat Jevtana® verwendet. Es besteht eine Zulassung für die Europäische Union (EU). Allerdings unterliegt Cabazitaxel in jedem Mitgliedsstaat der Verschreibungs- und Apothekenpflicht. Die Verabreichung erfolgt, da es sich um eine Chemotherapie handelt, ausschließlich als Infusionslösung unter medizinischer Aufsicht. Die selbständige Einnahme durch den Patienten ist damit ausgeschlossen.

Pharmakologische Wirkung auf Körper & Organe

Die Herstellung von Cabazitaxel erfolgt halbsynthetisch aus dem Naturstoff 10-Deacetylbaccatin III. Dieser wird durch Extraktion aus Eibennadeln gewonnen.

Seine Wirksamkeit erreicht Cabazitaxel durch eine Hemmung der Zellteilungsphase. Hierdurch wird es Krebszellen unmöglich, Spindelapparate auszubilden. Die Effekte von Cabazitaxel gelten deshalb als zytotoxisch.

Aufgrund der Funktionsweise des Wirkmechanismus kann Cabazitaxel auch als Mitosehemmer bezeichnet werden.

Medizinische Anwendung & Verwendung zur Behandlung & Vorbeugung

Eine Indikation von Cabazitaxel besteht zusammen mit den Wirkstoffen Prednisolon oder Prednison zur Therapie von Erwachsenen, die an einem hormonrefraktären metastasierten Karzinom an der Prostata erkrankt sind, und bereits mit einem Docetaxel-basierten Therapiekonzept behandelt wurden.

Demnach stellt das wichtigste Anwendungsgebiet von Cabazitaxel die Behandlung von kastrationsresistentem Prostatakrebs dar, der bereits im Voraus mit einer Chemotherapie behandelt wurde. Folglich handelt es sich bei Cabazitaxel um ein Zweitlinienmedikament. Es bildet somit lediglich das zweite Standbein neben einer Therapie mit anderen Wirkstoffen (sogenannte Zweitlinientherapie).

Cabazitaxel wird ausschließlich als Konzentrat zusammen mit einem entsprechenden Lösungsmittel vertrieben. Medizinisches Fachpersonal stellt aus dem Konzentrat und dem Lösungsmittel eine Infusionslösung her. Diese klare, gelbe oder bräunlich-gelbe Infusionslösung wird als ölig beschrieben und dem Patienten intravenös verabreicht. Dieses Vorgehen ist typisch für eine Chemotherapie, da hierdurch eine Einnahme unter Bewachung durch qualifiziertes Personal gesichert ist. Eine selbständige Einnahme durch den Patienten (etwa oral in Form von Filmtabletten) findet nicht statt.

Die Vergabe erfolgt im dreiwöchigen Turnus. Die jeweilige Dosierung wird mit 25 mg/m2 KOF festgesetzt. Die Dauer der Infusion beträgt in der Regel eine Stunde, wobei mit dieser, zusätzlich zu Cabazitaxel, oft auch andere Wirkstoffe wie Prednison oder Prednisolon verabreicht werden. Voraussetzung des Einsatzes von Cabazitaxel ist, dass der Patient mindestens 1500 neutrophile Granulozyten pro Kubikmillimeter im Blut aufweist.


Risiken & Nebenwirkungen

Cabazitaxel kann – wie alle anderen Zytostatika, die zur Behandlung einer Krebserkrankung eingesetzt werden – zu teils schweren Nebenwirkungen führen. Hierzu zählen u. a. eine länger andauernde, d. h. mehr als eine Woche anhaltende Neutropenie, febrile Neutropenie oder starker Durchfall (Diarrhö). Einer auftretenden Diarrhö kann zwar mit Elektrolyt- und Flüssigkeitssubstitution begegnet werden, allerdings sollte dennoch die Behandlung vorübergehend ausgesetzt und die Dosis sodann verringert werden.

Zu den weiteren Nebenwirkungen von Cabazitaxel zählen Fieber, allgemeine Schwächegefühle, generelles Unwohlbefinden, starke und andauernde Ermüdung, Rücken- sowie Abdominalschmerzen.

Da Cabazitaxel vorwiegend über die Leber verstoffwechselt (metabolisiert) wird, besteht für Patienten mit schweren Leberschäden eine Kontraindikation. Sie dürfen Cabazitaxel nicht einnehmen. Menschen, die an leichten oder mittleren Funktionsstörungen der Leber leiden, müssen ihren Arzt informieren. Die Dosierung ist entsprechend zu verringern oder ein anderer Wirkstoff einzusetzen.

Cabazitaxel kann zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten führen. Das kann insbesondere bei einer Einnahme von CYP3A-Inhibitoren wie Ketoconazol, OATP1B1 oder CYP3A-Induktoren wie Rifampicin der Fall sein.

Nach der Einnahme von Cabazitaxel können Müdigkeitssymptome auftreten. Schwere Maschinen dürfen deshalb nicht bedient werden. Auch die Teilnahme am Straßenverkehr ist eingeschränkt. Darüber hinaus darf Cabazitaxel nicht verabreicht werden, wenn eine Unverträglichkeit bekannt ist.

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