Lupine

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Lupine ist eine schön anzusehende Pflanze an Straßen- oder Wegrändern, aber auch in heimischen Gärten. Neben der großen Rolle, die sie in der Landwirtschaft spielt, hat sie auch für die Gesundheit eine zunehmende Bedeutung.

Vorkommen & Anbau der Lupine

Der Name ist vom lateinischen „Lupus“ (Wolf) abgeleitet, wahrscheinlich wegen der behaarten, wolfsgrauen Schoten der Samen.

Lupinen, gelegentlich auch Wolfsbohnen oder Feigbohnen genannt, gehören zu den Hülsenfrüchten und innerhalb dieser zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler. Der Name ist vom lateinischen „Lupus“ (Wolf) abgeleitet, wahrscheinlich wegen der behaarten, wolfsgrauen Schoten der Samen. Die Lupine ist ursprünglich vorwiegend in Nordamerika und im Mittelmeerbereich heimisch, je nachdem, um welche Art es sich handelt. Die bekanntesten Lupinenarten sind die blaue, weiße und gelbe Lupine.

Als Zuchtform gibt es auch die rote. Lupinen bevorzugen leichte und lehmige Böden mit viel Sonne. Sie sind mehrjährig und können circa 1.50 Meter hoch werden. Die Blätter sind fingerförmig angeordnet. Im Juni bis August erscheinen je nach Farbe der Lupine schmetterlingsförmige Blüten an 20 bis 60 Zentimeter langen Trauben. Aus den Blüten bilden sich am Herbstanfang Samen in Schoten von vier bis sechs Zentimeter Länge. Die Pflanze hat tiefe Wurzeln, die ein bis zwei Meter tief in den Boden reichen können. Weil sie in den Wurzelknollen Stickstoff bilden kann, wird sie auch gerne zur Bodenverbesserung und Düngung genutzt.

Wirkung & Anwendung

In den Samen von wilden Lupinen und Gartenlupinen befinden sich giftige Bitterstoffe, unter anderem Lupinin und Spartenin. Das Lupinin kann eine tödliche Atemlähmung verursachen und das Spartenin einen Kreislaufkollaps. Lupinen hatten in der Geschichte aber auch schon immer eine Bedeutung für die Ernährung von Mensch und Tier und teils in der Heilkunde. Schon die Ägypter kultivierten die Pflanze und gaben die Samen der Lupine den Pharaonen als Grabbeigabe.

Im antiken Griechenland wurde von Ärzten leichte Verdaulichkeit der Samen zur Behandlung genutzt. In Zeiten von Kriegen und Not dienten Lupinensamen als wichtige Eiweißquelle. Schon früher und auch heute noch wird die Fähigkeit der Lupine als Bodendünger geschätzt, weil sie Stickstoff im Boden binden kann. In der Pflanzenheilkunde spielen Lupinen keine so große Rolle, weil sie einen schwankenden Wirkstoffgehalt haben, dafür aber umso mehr in der Ernährung.

Die bitteren Alkaloide sind jedoch eine Gefahr für Menschen und Tiere. Um die Samen ernährungstauglich zu machen, wurden sie früher deshalb gewässert, um die Giftstoffe herauszufiltern. In den 20er Jahren wurde mit dem Anbau von giftarmen Lupinen begonnen, um dieses Problem zu entschärfen, da das Eiweiß besonders der blauen Lupine einen günstigen Einfluss auf die Senkung von hohen Cholesterin- und Blutfettwerten hat.

Wie umfangreich diese Wirkung ist, müssen wissenschaftliche Tests noch zeigen. Heute gibt es schon alkaloidfreie Sorten, dadurch entfällt das Entziehen der Bitterstoffe. Entgegen anderen Hülsenfrüchten sind Lupinen auch im rohen Zustand nicht giftig. Durch ihren niedrigen Puringehalt eignen sie sich auch als Ernährung bei rheumatischen Erkrankungen. Weil sie gluten- und lactosefrei sind, werden sie auch bei Glutenunverträglichkeit und Lactoseintoleranz vertragen.

Darüber hinaus haben sie einen niedrigen glykämischen Index, erhöhen nicht den Blutzuckerspiegel und sind deshalb auch für Diabetiker geeignet. In der Ernährung werden Lupinen heute schon auf vielfältige Weise genutzt: für Milchprodukte, Tofu, vegane Burger, Würstchen und andere pflanzliche Lebensmittel, als Mehl in Backwaren.

Wegen ihrer Geschmacksneutralität lassen sie sich für alle Geschmacksrichtungen von süß bis pikant nutzen. Auch vom ökologischen Standpunkt betrachtet ist die Lupine eine gute Alternative zum wegen zunehmender Gentechnik und Regenwaldabholzungen in Verruf geratenen Soja. Lupinen wachsen selbst auf kargen, sandigen Böden.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Schon seit längerem ist durch Forschungen bekannt, dass die eiweißhaltigen Samen der Lupine eine echte Alternative zum Soja sind. Besonders bemerkenswert ist ihr hoher Eiweißgehalt mit nahezu 40 Prozent Protein, der ohne Probleme mit der Sojabohne mithalten kann. Es sind alle essentiellen Aminosäuren enthalten, darüber hinaus die Vitamin A, Vitamin B1 und wichtige Mineralstoffe wie Calcium, Eisen, Magnesium und Kalium.

Ein Nachweis über Vitamin B12 konnte aber bisher nicht erbracht werden. Ähnlich wie Soja enthalten Lupinen auch Phytoöstrogene, allerdings in wesentlich geringerer Konzentration. Trotzdem werden diese erforscht, weil Phytoöstrogene laut wissenschaftlichen Studien eine wichtige Rolle in der Prävention von Brustkrebs, Prostatakrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose spielen.

Gesundheitsfördernd sind auch mit 15 Prozent des Samens die Ballaststoffe der Lupine. Sie sorgen für eine gute Verdauung im Darm und tragen dadurch zur Vorbeugung von Darmkrebs bei. Studien belegen auch eine Senkung der Cholesterinwerte. Zur cholesterinsenkenden Wirkung trägt neben den Ballaststoffen auch der hohe Eiweißgehalt der Pflanze bei, wie Forschungen der Universität Halle ergeben haben.

Lupinensamen enthalten weniger Fett als Sojabohnen (vier bis sieben Prozent) und sind reich an einfach und mehrfach gesättigten Fettsäuren. Durch den niedrigen glykämischen Index können sie auch von Diabetikern genutzt werden. Das Allergierisiko ist allerdings dem von Soja vergleichbar. In besonderem Maße und auch häufig reagieren Erdnussallergiker auf Lupinenbestandteile. In Frankreich zeigte sich eine Zunahme der Unverträglichkeiten, seit Lupinenmehl in unbegrenzter Höhe anderen Getreidemehlen beigemischt werden darf. Wegen des Allergierisikos unterliegen seit 2007 in der EU Produkte, die Lupinen enthalten, der Kennzeichnungspflicht.

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