Levofloxacin
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bei Levofloxacin handelt es sich um einen antibiotisch wirkenden Arzneistoff, der im Jahr 1992 zunächst in Japan und in den Folgejahren auch in Europa und den USA auf den Markt kam. Seine Wirkung erlangt der Stoff durch eine Hemmung des Enzyms Gyrase, das infektiösen Bakterien entstammt. In Präparaten kommt Levofloxacin zum Einsatz, um bakterielle Infektionen des Magen-Darm-Trakts, der Atemwege und des Hals-Nasen-Ohren-Areals zu bekämpfen.
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Was ist Levofloxacin?
Der Wirkstoff Levofloxacin wird der Fluorchinolon-Gruppe zugeordnet, zu der auch der eng verwandte Wirkstoff Ofloxacin gehört. Ebenfalls ein Teil dieser Gruppe von Antibiotika sind Moxifloxacin und Ciprofloxacin.
Als Medikament wurde Levofloxacin im Jahr 1992 zuerst in Japan zugelassen. Weitere Zulassungen erfolgten 1996 in den USA und sodann in Deutschland (1998). Als Antibiotika kommt Levofloxacin zum Einsatz, um bakterielle Infektionen zu behandeln, die den Magen-Darm-Trakt, die Prostata, die Atemwege oder den Hals-Nasen-Ohren-Bereich befallen haben.
Seine Wirksamkeit erlangt der Arzneistoff durch eine Hemmung des Enyms Gyrase, welches der DNA der infektiösen Bakterien entstammt. Levofloxacin wird in der Chemie mit der Summenformel C 18 – H 20 – F – N 3 – O 4 beschrieben und weißt eine morale Masse von 361,37 g/mol auf. Das leicht gelbliche Pulver wird üblicherweise als Filmtablette verabreicht und oral eingenommen. Es ist auch als Infusionslösung erhältlich.
Pharmakologische Wirkung
In der medizinischen Literatur wird berichtet, dass Levofloxacin eine ganz besonders hohe Wirksamkeit gegenüber den Bakterien Moraxella catarrhalis und Haemophilus influenzae, einem Auslöser diverser Infektionen der Atemwege, aufweist. Auch Chlamydien und Pneumokokken sind sehr empfindlich gegenüber Levofloxacin, sodass die pharmakologische Wirkung äußerst hoch ist.
Eine langfristige Einnahme von Levofloxacin sollte, sofern möglich, vermieden werden, da der Wirkstoff auf Dauer auch die Organe des Menschen belasten kann.
Medizinische Anwendung & Verwendung
Levofloxacin wird in Breitband- und Reserveantibiotika verarbeitet. Es wird verschrieben, um leichte bis mittelschwere bakterielle Infektionen bei Erwachsenen zu behandeln, sofern diese durch Levofloxacin-empfindliche Bakterien verursacht worden sind. Hierzu zählen u. a.: komplizierte Infektionen der Harnwege, eine Entzündung der Atemwege wie eine Bronchitis oder Pneumonie (Lungenentzündung), eine Entzündung der Nasen-Nebenhöhlen (akute bakterielle Sinusitis), Infektionen der Haut und des Unterhautgewebes (Weichteilgewebe), inklusive der Muskeln, und letztlich auch langanhaltende Infektionen der Prostata (Vorsteherdrüse).
Damit entspricht das Anwendungsgebiet von Levofloxacin weitestgehend dem des eng verwandten Wirkstoffs Ofloxacin. Die Anwendbarkeit bei einer Entzündung der Lungen (Pneummonie) resultiert daraus, dass der Arzneistoff Levofloxacin eine im Vergleich zu Ofloxacin höhere antibakterielle Wirkung aufweist.
Levofloxacin wird in der Regel als Filmtablette verabreicht und oral eingenommen. Insbesondere bei schwereren Erkrankungen kann auch eine Behandlung mittels Infusionslösung angezeigt sein.
Risiken & Nebenwirkungen
In medizinischen Studien konnten die folgenden unerwünschten Nebenwirkungen mit der Behandlung mit Levofloxacin in Verbindung gebracht werden:
- Gelegentlich (bei weniger als einem von 100 Behandelten): Juckreiz und Hautausschlag, Magenverstimmungen oder Störungen der Verdauung, Appetitlosigkeit, allgemeines Schwächegefühl, Veränderung der Anzahl der im Blut enthaltenen weißen Blutkörperchen, Kopfschmerzen, Nervosität, Schlafprobleme, Schwindelgefühle und Schläfrigkeit.
- Selten (bei weniger als einem von 1.000 Behandelten): Kribbeln in Händen und Füßen ohne dass eine adäquate Verursachung von außen vorliegt (Parästhesie), Zittern, Angstzustände, Unruhe- und Stressgefühle, Depressionen, Erhöhung der Herzfrequenz, Atemprobleme bzw. pfeifende Atmung (Bronchospasmus) oder Kurzatmigkeit (Dyspnoe).
- Sehr selten (bei weniger als einem von 10.000 Behandelten): Abfall des Blutzuckerspiegels (Hypoglykämie), Hör- oder Sehstörungen, erhöhte Lichtempfindlichkeit, Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns, Kreislaufstillstand, Fieber sowie ein anhaltendes Gefühl von Krankheit.