Methylprednisolon

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Methylprednisolon ist ein Wirkstoff aus der Klasse der Glukokortikoide. Der Arzneistoff ist als Infusionslösung, als Injektionslösung, als Salbe oder Creme erhältlich.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Methylprednisolon?

Methylprednisolon ist in Form von Tabletten erhältlich, kann allerdings auch als Infusion oder Injektion eingesetzt werden. Bei Hauterkrankungen wird es vor allem in Form von Salben, Cremes, Lotionen oder Lösungen aufgetragen.

Methylprednisolon ist ein weißes kristallines Pulver, das in Wasser praktisch unlöslich ist. Es ist im Handel in Form von Monopräparaten oder Kombinationspräparaten erhältlich. Methylprednisolon gehört zu den nicht-halogenierten Glukokortikoiden. Diese werden vor allem bei Kortisonmangel eingesetzt.

Da der Wirkstoff jedoch ein recht breites Wirkungsspektrum aufweist, kann er auch bei anderen Erkrankungen, wie beispielsweise Nebennierenrindeninsuffizienz, Atemwegserkrankungen, Arthritis oder bei chronischen Entzündungen von Magen oder Darm verabreicht werden.

Methylprednisolon ist in Form von Tabletten erhältlich. Der Arzneistoff kann allerdings auch als Infusion oder Injektion eingesetzt werden. Bei Hauterkrankungen wird Methylprednisolon vor allem in Form von Salben, Cremes, Lotionen oder Lösungen aufgetragen.

Pharmakologische Wirkung

Methylprednisolon ist ein Glukokortikoid. Glukokortikoide binden sich in den Zellen an spezifische Rezeptoren. Dadurch greifen sie in die Proteinbiosynthese ein. Sie wirken entzündungshemmend und antiproliferativ. Das Immunsystem wird gehemmt und auftretende immunologische Reaktionen werden von dem Arzneistoff unterdrückt.

Methylprednisolon eignet sich auch zur Behandlung von chronischen Atemwegserkrankungen, da durch den Wirkstoff die Schleimhäute des Immunsystems abschwellen. Mit dem Abschwellen geht auch eine Erweiterung der Bronchien einher. Dadurch bekommen die betroffenen Patienten deutlich besser Luft.

Glukokortikoide, wie Methylprednisolon, richten sich auch gegen eine unkontrollierte Vermehrung von Gewebe. Das Wachstum des Gewebes wird gehemmt, sodass unerwünschte Hautanhangsgebilde nicht weiter wachsen, sondern schrumpfen oder gar verschwinden.

Medizinische Anwendung & Verwendung

Methylprednisolon wirkt abschwellend und entzündungshemmend. Es wird deshalb unter anderem zur Behandlung von allergischen Erkrankungen eingesetzt. Auch chronisches Asthma oder allergisches Asthma sind mögliche Indikation für die Einnahme von Methylprednisolon. Weitere Atemwegserkrankungen, die mit dem Medikament therapiert werden, sind Nasennebenhöhlenentzündungen, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD), Sarkoidose, allergischer Schnupfen und die chronische Bronchitis.

Da der Arzneistoff die Tätigkeit des Immunsystems hemmt, werden auch Autoimmunerkrankungen mit Methylprednisolon behandelt. Dazu gehören Erkrankungen wie Vaskulitis, Arthritis, Polyarthritis, Psoriasis-Arthritis oder Lupus erythematodes. Auch autoimmunbedingte, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa werden mithilfe des Wirkstoffes behandelt. Dasselbe gilt für schwere Entzündungen der Nieren, die durch eine Autoimmunreaktion hervorgerufen werden.

Salben und Cremes mit Methylprednisolon können allergische Hautreaktion und Entzündung unterdrücken. Der Wirkstoff wird bei Hauterkrankungen wie Nesselsucht, Neurodermitis, Schuppenflechte oder beim Kontaktekzem verordnet. Da Methylprednisolon ein Glukokortikoid ist, kann es auch bei Morbus Addison (Nebennierenrindeninsuffizienz) eingesetzt werden. Das Methylprednisolon gleicht hier den Mangel an körpereigenem Kortison aus.


Risiken & Nebenwirkungen

Kortison wird in der Regel nur in Dosierungen verabreicht, die den natürlichen Kortisonspiegel im Blut bei Weitem übertreffen. Nebenwirkungen treten insbesondere bei einer länger dauernden Behandlung auf. Kurzfristige Einsätze sind in der Regel unproblematisch.

Bei Methylprednisolon ist es schwer, die Grenze zwischen Nebenwirkung und gewünschter Wirkung zu ziehen. So ist bei einigen Erkrankungen die Unterdrückung des Immunsystems gewollt, bei anderen Erkrankungen wiederum stellt sie eine ernstzunehmende Nebenwirkung dar. Eine typische Nebenwirkung der Cortisoneinnahme ist das sogenannte Cushingsyndrom. Es äußert sich durch Stiernacken, Gesichtsrötung, Vollmondgesicht und Erschöpfung. Bei Kortisoneinnahme steigt der Blutdruck und auch die Blutzuckerwerte erhöhen sich. Dasselbe gilt für die Blutfettwerte.

Aufgrund der Immunsuppressiva kann es zu einer gesteigerten Infektanfälligkeit kommen. Wassereinlagerungen im Gewebe führen zu einer Gewichtszunahme. Des Weiteren scheint Cortison, bei entsprechender Anfälligkeit, das Risiko einer Osteoporoseerkrankung zu erhöhen. Deshalb sollten vor und während einer längeren Cortisontherapie regelmäßige Knochendichtemessungen durchgeführt werden. Bei Bedarf sollten präventive Maßnahmen wie die Einnahme von Vitamin D oder Kalzium erfolgen.

Eine weitere Nebenwirkung betrifft den hormonellen Bereich. Durch die Einnahme von Methylprednisolon stellt der Körper die eigene Hormonproduktion in den Nebennieren ein. Problematisch wird dieser Zustand erst dann, wenn das Methylprednisolon plötzlich abgesetzt wird. Es dauert etwas, bis die körpereigene Produktion wieder läuft. Steht nach dem Absetzen nicht ausreichend körpereigenes Kortison zur Verfügung, kann es zu einem lebensgefährlichen Kortisonmangel kommen. Kortison sollte deshalb niemals plötzlich abgesetzt, sondern immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt ausgeschlichen werden.

Weitere Nebenwirkungen von Methylprednisolon sind Wachstumshemmungen bei Kindern, Herzrhythmusstörungen und Depressionen. Methylprednisolon darf nicht bei einer Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff eingenommen werden. Auch Hepatitis und eine diagnostizierte Osteoporose stellen Kontraindikationen dar. Dasselbe gilt für schwer behandelbaren Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Psychosen und infektiöse Hauterkrankungen. Durch die Unterdrückung des Immunsystems würden sich diese Hauterkrankungen verschlimmern. In der Schwangerschaft und in der Stillzeit sollte Methylprednisolon nur in Ausnahmefällen, nach Absprache mit dem Arzt, eingenommen werden.

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