Druckschmerzen
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Druckschmerzen können vielfältige Ursachen haben. Oft sind sie eine Folge von innerem oder äußerlich ausgeübtem Druck.
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Was sind Druckschmerzen?
Der Druck kann von einem inneren Organ ausgehen. Er kann aber auch durch einen Arzt zwecks Diagnostik erzeugt werden. Drittens sind Druckschmerzen Schmerzen, die man beim Betasten eines Blutergusses oder einer Körperregion verspüren oder selbst auslösen kann.
Druckschmerzen sind lokal auftretende Schmerzarten handelt. Der Druck kann durch eine Person - beispielsweise im Rahmen einer Untersuchung - oder durch eine Schwellung bzw. ein krankes Organ ausgeübt werden. Druckschmerzen kennzeichnen eine spezifische Art des Schmerzes, der sich von anderen Schmerzarten unterscheidet.
Ursachen
Ebenso vielfältig können Ursachen für Druckschmerzen sein.Dazu gehören zum beispiel Stöße und Prellungen. Zu enge Kleidungsstücke können Reibungs- und Druckschmerzen auslösen. Bestimmte Erkrankungen können über Druckschmerzen ermittelt werden.
Bei Fibromyalgie kennt man bestimmte Triggerpunkte, an denen bereits leichte Berührungen Druckschmerzen auslösen. Auch auf Leber- oder Nierenprobleme, Gastritis oder einen inneren Bluterguss kann man über Druckschmerzen schließen.
Erhöhte Schmerzempfindlichkeit und Druckschmerzen können auch bei Muskelzerrungen oder Verhärtungen auftreten. Die Lokalität der Druckschmerzen und eventuelle Begleitsymptome geben Auskunft über die eventuelle Diagnose.
Krankheiten mit diesem Symptom
Diagnose & Verlauf
Druckschmerzen können in Diagnose und Verlauf sehr unterschiedlich ausfallen, je nachdem, wo sie auftreten. Nach einem Sturz entstehen andere Druckschmerzen als nach tagelanger Bettruhe zu erwarten ist.
Lokalität, Ausdehnung und Intensität werden bei der Diagnosestellung genauso berücksichtigt wie die Dauer des Druckschmerzes und seine mögliche Vorgeschichte. Nach einer Operation sind rund um die Wunde Druckschmerzen zu erwarten. Druckschmerzen im Kopf können auf veränderte Blutdruckverhältnisse, einen Hirntumor, Sehstörungen, eine falsche Brille, Umweltgifte und andere Auslöser hinweisen.
Nicht alle Druckschmerzen gehören in die Hand eines Arztes. Meist vergehen Druckschmerzen nach absehbarer Zeit wieder. Wetterfühlige oder stressgeplagte Menschen müssen bei Druckschmerzen im Kopf gelegentlich eine Schmerztablette einnehmen. Anders verhält es sich bei plötzlich auftretenden, ungewöhnlich starken Druckschmerzen oder einseitigen Kopfschmerzen mit Sehstörungen, für die man keine Erklärung hat. Hier sollte zeitnah ein Arzt konsultiert werden.
Manche Druckschmerzen können ein dramatisches Geschehen im Körperinneren andeuten. Harmloser sind Druckschmerzen auf angespannten oder übersäuerten Muskeln oder durch mechanische Reize. Wer lange auf dem Rücken liegt oder auf einem harten Stuhl sitzt, wird irgendwann Druckschmerzen im Rücken und im Gesäß verspüren.
Druckschmerzen im Herzbereich können auf eine Herzerkrankung hindeuten. Im Bauchraum stehen behandlungsbedürftige Probleme verschiedenster Art mit Druckschmerzen in Verbindung. In allen Fällen können weitere Untersuchungen Aufschluss über Diagnose und Verlauf geben.
Komplikationen
Druckschmerzen können auch als Folge von Tumoren, Abszessen oder entzündlichen Prozessen auftreten. Mögliche Komplikationen hängen von der jeweiligen Grunderkrankung ab und können zu starken Schmerzen, zur Bildung von weiteren Abszessen und oftmals auch zu Kreislaufproblemen und starken Kopfschmerzen führen.
Treten die Druckschmerzen als Folge von Eiteransammlungen oder Wassereinlagerungen auf, kann es zudem zu einem Dekubitus und dadurch wiederum zu Hautschädigungen kommen. In manchen Fällen kündigen Druckschmerzen im Brustraum einen Herzinfarkt an – die Komplikationen sind dementsprechend schwerwiegend. Weniger problematisch sind die Folgen bei leichten Druckschmerzen im Magenbereich. Meist kommt es zu Erbrechen oder Durchfall, bevor die Beschwerden wieder abklingen. Allerdings können Druckschmerzen auch hier ein Indikator für eine schwerwiegende Erkrankung des Organismus sein, die der Abklärung durch einen Arzt bedarf.
Druckschmerzen im Mundraum rühren meist von schlecht sitzenden Prothesen her und führen in erster Linie zu einer Verstärkung der Schmerzen, oft ergänzt durch Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken. Nach einer Anpassung oder Erneuerung der Prothesen gehen die Beschwerden wieder zurück. Anders bei Druckschmerzen, die keiner bestimmten Ursache zuzuordnen sind. Die andauernde Belastung ist bei dieser Art der Druckschmerzen schränkt die Lebensqualität der Betroffenen durch Schmerzen und Anstrengung nicht selten massiv ein. Druckschmerzen im Bereich des Kopfes bringen Komplikationen wie etwa Migräne und Sehstörungen mit sich.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Druckschmerzen können sowohl bei äußerem als auch innerem Druck auftreten. Als Ursachen für Druckschmerzen kommen zahlreiche Auslöser infrage. Durch äußere Einwirkungen ausgelöste Druckschmerzen beruhen häufig auf Stößen oder Prellungen. Ebenfalls kann eng sitzende Kleidung Druckschmerzen hervorrufen. Druckschmerzen spielen aber auch als klinisches Diagnosemittel eine Rolle.
Hierbei drückt der behandelnde Arzt gezielt auf eine bestimmte Körperregion, um anhand der Reaktion seines Patienten erkrankte Organe zu lokalisieren oder auszuschließen. Das ist zum Beispiel bei Nieren- oder Leberuntersuchungen, einem Verdacht auf Gastritis oder bei einem inneren Bluterguss der Fall. Aber auch erkrankte Organe selbst können Druckschmerzen auslösen bei Entzündungen, Geschwüren oder Fisteln. Bekannt sind unter anderem auch Druckschmerzen in Form von Kopfschmerzen bei Wetterfühligkeit sowie Migräne.
Wer über Druckschmerzen klagt, begibt sich am besten in die Praxis seines Hausarztes. Dieser kann bereits viele Druckschmerzen selbst therapieren. Ansonsten überweist er an den geeigneten Facharzt wie zum Beispiel einen Internisten oder Neurologen. Außerdem kann auch der Augenarzt gefragt sein, da Sehstörungen ebenfalls häufig Druckschmerzen auslösen. Zu denken ist bei Druckschmerzen auch an einen Hirntumor. Hier wäre ein Onkologe anzusprechen.
Behandlung & Therapie
Die Behandlung richtet sich, wie so oft, nach der Grunderkrankung. Bei Fibromyalgie, Blutergüssen, Operationsschmerzen oder Druckschmerzen in inneren Organen muss man unterschiedlich behandeln. Schon Druckschmerzen im Kopfbereich können verschiedenste Ursachen haben.
Sie können zu Entgiftungsbehandlungen, Kieferoperationen, Migränemedikamenten oder anderen Therapievorschlägen führen. Druckschmerzen im Kiefer können auf schlecht sitzende Prothesen und Implantate, entzündete Zahnwurzeln, Geschwüre, Fisteln oder Zahnfleischtaschen hinweisen. Druckschmerzen in Armen und Beinen können auf Übersäuerung und Verspannungen hinweisen, es sei denn, sie verlaufen entlang einer Vene. Sind Rötungen oder Hitzeentwicklung spürbar, können sich hinter den Druckschmerzen auch Thrombosen, Stauchungen oder Muskelzerrungen verbergen.
Gelegentlich tun sogar harmlose Fettgeschwülste weh. Alte Operationsnarben und verheilte Brüche können gelegentlich Druckschmerzen verursachen. Druckschmerzen können unter anderem auf eine falsche Körperhaltung oder einen ungeeigneten Schreibtischstuhl hinweisen. Bei alten Menschen, die mehrheitlich liegen müssen, können Druckschmerzen am Rücken oder am Gesäß auf einen Dekubitus bzw. ein Druckgeschwür hinweisen. Dieser Zustand muss behandelt und anschließend durch regelmäßiges Umlagern verhindert werden.
Bei gelähmten Menschen sind oft keine Druckschmerzen spürbar, wenn es zu Veränderungen am gelähmten Körperteil kommt. Hier müssen Vorsorgemaßnahmen und Behandlung besonders sorgfältig ausfallen. Bestimmte Körperregionen sind von Natur aus druckempfindlich und benötigen keine Behandlung. Andere werden durch bestimmte Umstände plötzlich schmerz- und druckempfindlich. Man kann die Beschwerden zum Teil mit Salben, Schmerztabletten oder Diät selbst behandeln.
Aussicht & Prognose
Bei Druckschmerzen kann es zu verschiedenen Problemen und Komplikationen kommen. In den meisten Fällen ist kein gewöhnlicher Alltag mehr möglich, da jegliche Berührungen und Vorgänge mit Schmerzen verbunden sind. Dies kann sich vor allem gegenüber der Familie oder dem Partner negativ auswirken. Auch das Sitzen und Stehen kann bei Druckschmerzen zu unangenehmen Gefühlen führen, sodass das Aufsuchen der Arbeitsstätte nicht mehr möglich ist. Nicht selten führen die Druckschmerzen auch zu Schlafmangel und damit zu einer verminderten Konzentration und Kopfschmerzen.
Treten die Druckschmerzen temporär auf, können sie mit Schmerzmitteln behandelt werden. Dies ist vor allem nach einem Unfall ein mögliches Vorgehen. Allerdings sollten Schmerzmittel nicht auf lange Sicht eingenommen werden. Sollten die Druckschmerzen länger anhalten, so muss ein Arzt aufgesucht werden. Sie können ebenso zu einer Migräne oder zu Sehstörungen führen.
Ob eine Behandlung durchgeführt werden kann, hängt stark von der Ursache der Druckschmerzen ab. In vielen Fällen sind operative Eingriffe notwendig, um die Druckschmerzen zu behandeln. Falls die Druckschmerzen aufgrund von schlecht sitzenden Prothesen oder anderen Präparaten entstehen, müssen diese neu angepasst werden. Nicht alle Druckschmerzen führen zu schweren Komplikationen.
Das können Sie selbst tun
Druckschmerzen können unterschiedliche Ursachen haben und Selbsthilfe ist nicht in allen Fällen anzuraten. Es gibt aber Auslöser für Druckschmerzen, die Patienten, zumindest in einfachen Fällen, selbst sehr gut behandeln können.
Bei Druckschmerzen an den Füßen sind häufig schlecht sitzende oder zu enge Schuhe der Auslöser. Betroffene sollten ihre Schuhe deshalb immer am frühen Abend kaufen, wenn die Füße in aller Regel das größte Volumen aufweisen. Spitz zulaufende Schuhe oder Schuhe mit hohem Absatz sollten generell gemieden und allerhöchstens selten und kurzzeitig getragen werden.
Rühren die Druckschmerzen von Schwielen oder Hühneraugen an den Füßen her, können diese nach einem warmen Fußbad sanft entfernt werden. Ist das Hühnerauge hierfür bereits zu groß oder akut entzündet, helfen spezielle Pflaster aus der Apotheke. Diese Schützen das betroffenen Gewebe und federn Druck und Reibung, der beim Laufen von den Schuhen ausgeht, ab.
Bei Druckschmerzen die von stumpfen Verletzungen herrühren können abschwellende Mittel helfen. In der Naturheilkunde werden zum Beispiel Umschläge mit essigsaurer Tonerde empfohlen. Pflaster oder Verbände schützen die betroffenen Stellen vor zufälligen Reizungen im Alltag.
Quellen
- Arastéh, K., et al.: Innere Medizin, Thieme, Stuttgart 2012
- Herold, G.: Innere Medizin. Eigenverlag, Köln 2016
- Kürten, L.: Chronischer Schmerz. Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Bonn 2001