Ondansetron
![](/skins/medlexi/img/dr-nonnenmacher.png)
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
Sie sind hier: Startseite Wirkstoffe Ondansetron
Bei Ondansetron handelt es sich um ein bedeutendes Antiemetikum, das der Wirkstoffklasse der Setrone zugerechnet wird. Ondansetron erreicht seine Effekte, indem es eine Inhibition der 5HT3-Rezeptoren bewirkt. Aufgrund dieser Wirkweise gilt Ondansetron auch als Serotoninrezeptor-Antagonist. Der Wirkstoff wird unter dem Handelsnamen Zofran® vertrieben und zur Behandlung von Übelkeit, Erbrechen und Brechreizen eingesetzt.
Inhaltsverzeichnis |
Was ist Ondansetron?
![](/images/Ondansetron.jpg)
© Viacheslav Iakobchuk – stock.adobe.com
Ondansetron ist ein Wirkstoff, der in der Humanmedizin zur Therapie von Übelkeit, starkem Brechreiz und Erbrechen eingesetzt wird. Er gilt deshalb als Antiemetikum. Seine Wirksamkeit beruht auf seiner Aktivität im Gehirn. Dort bewirkt Ondansetron eine Hemmung der sogenannten 5HT3-Rezeptoren, was unmittelbar Einfluss auf die Konzentration des Botenstoffs Serotonin im Gehirn hat. Eine Wirkweise, die auch bei bestimmten Psychopharmaka angewandt wird.
In der Chemie wird Ondansetron auch als (RS)-9-Methyl-3-(2-methylimidazol-1-ylmethyl)-1,2,3,9-tetrahydrocarbazol-4-on bezeichnet, was einer chemischen Summenformel von C 18 – H 19 – N 3 – O entspricht. Die morale Masse des Arzneimittels beträgt in etwa 293,37 g/mol. Ondansetron unterliegt der Verschreibungs- und Apothekenpflicht. Die Arznei wird üblicherweise in Form von Filmtabletten oral eingenommen. In akuten Fällen kann auch eine intravenöse Darreichungsform angezeigt sein.
Pharmakologische Wirkung auf Körper & Organe
Da verschiedene Zytostatika und diverse Strahlentherapien zu einer massiven Erhöhung des Serotoningehalts führen, was Brechreize verursachen kann, wird Ondansetron vorwiegend Krebspatienten verabreicht. Zur Behandlung von nicht durch Serotonin ausgelösten Brechreizen ist Ondansetron hingegen weniger geeignet, weswegen eine Reisekrankheit durch andere Präparate zu therapieren ist.
Im Gegensatz zu weiteren Antiemetika entfaltet Ondansetron keine Wirkungen an den Histamin-, Muskarizin- oder Dopaminrezeptoren, weswegen der Arzneistoff nicht zu den Psychopharmaka zählt und keinen nennenswerten Anwendungsbereich zur Behandlung psychischer Erkrankungen aufweist.
Medizinische Anwendung & Verwendung zur Behandlung & Vorbeugung
Ondansetron wird üblicherweise in Form von Filmtabletten zur oralen Einnahme verabreicht. Bei akuten Fällen ist auch die Gabe einer Infusionslösung oder die Verabreichung mittels Spritze denkbar.
Das Hauptanwendungsgebiet von Ondansetron ist die Krebstherapie. Hier kommt es zum Einsatz, um die Nebenwirkungen der Chemo- oder Strahlentherapie zu bekämpfen. Beide bewirken eine pathogene Erhöhung des Serotoningehalts, was zu starken Brechreizen führen kann. Ondansetron steuert dem entgegen.
Aufgrund der spezifischen Wirkweise, die auf eine Inhibition von Serotonin aufbaut, ist eine Indikation nicht zur Therapie von Reisekrankheiten gegeben.
Risiken & Nebenwirkungen
Zudem ist auf potenzielle Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen zu achten. So darf Ondansetron nicht gleichzeitig mit Apomorphin, einem Medikament zur Therapie des Parkinson-Syndroms, eingenommen werden. Die beiden Wirkstoffe führen zu wechselseitig bedingten Veränderungen der Wirksamkeit, was zu unüberschaubaren Risiken führen kann. Häufig kommt es zu massiven Abfällen des Blutdrucks, die bis hin zur Ohnmacht führen können.
Darüber hinaus ist bekannt, dass Ondansetron zu Wechselwirkungen mit den Arzneistoffen Phenytoin, Carbamazepin und Rifampicin führt. Auch hier ist eine gleichzeitige Einnahme zu vermeiden. Ferner führt Ondansetron zu einer verminderten Wirksamkeit des Schmerzmittels Tramadol, sodass ggf. auf andere schmerzlindernde Präparate zurückgegriffen werden muss.