Bauchspeicheldrüse

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 24. Oktober 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Bauchspeicheldrüse (medizinisch Pankreas) ist eine Drüse, die zu den Verdauungsorganen des Menschen und auch aller Wirbeltiere gehört. Im Oberbauch des Menschen liegend, gehört sie zu den lebenswichtigen Organen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Bauchspeicheldrüse?

Infogramm zur Anatomie und Lage der Bauchspeicheldrüse mit Pankreaskarzinom. Bild anklicken, um zu vergrößern.

Die Bauchspeicheldrüse ist eine exokrine Drüse, die Verdauungsenzyme an den Zwölffingerdarm abgibt.

Erst dadurch können Nahrungsbestandteile aus aufgenommener Nahrung aufgespalten und die Nährstoffe ans Blut abgegeben werden. Gleichzeitig ist die Bauchspeicheldrüse auch eine endokrine Drüse, die Hormone, z.B. Insulin bildet.

Ohne die Bauchspeicheldrüse wären die komplizierten Verdauungsvorgänge nicht möglich. Große Bedeutung hat die Pankreas bei der Bildung von Insulin und damit bei der Regulation des Blutzuckers.

Anatomie & Aufbau

Die Bauchspeicheldrüse liegt zwischen Magen, Leber und Milz quer im Oberbauch. Vor all diesen Bauchorganen liegt das Bauchfell. Die Pankreas hat die Form eines Keils, ist etwa 20 cm lang, etwa drei bis vier Zentimeter breit und ein bis zwei Zentimeter lang. Sie wiegt zwischen 70 und 100 Gramm.

Die Bauchspeicheldrüse ist in drei verschiedene Bereiche gegliedert. Auf der rechten Seite befindet sich der Pankreaskopf, daran schließt sich der Pankreaskörper an. Die Drüse endet mit dem Pankreasschwanz auf der linken Seite. Der Pankreasschwanz mündet genau an der inneren Wölbung der Milz.

Der Pankreaskopf ist quasi in den Zwölffingerdarm eingebettet. Die Oberfläche der Bauchspeicheldrüse besteht aus tausenden Läppchen. Sie haben einen Durchmesser von je etwa drei Millimetern.

Mit einem Ausführgang mündet die Bauchspeicheldrüse in den Zwölffingerarm. Durch diesen Ausführgang gelangen die Enzyme der Pankreas in den Darm. Eine Bindegewebskapsel umgibt die ganze Bauchspeicheldrüse.

Funktionen & Aufgaben

Schematische Darstellung zur Anatomie der Bauchspeicheldrüse. Klicken, um zu vergrößern.

Im Körper und Schwanz der Bauchspeicheldrüse befinden sich die Langerhans-Inseln. Sie produzieren die lebensnotwendigen Hormone Insulin, Glucagon und Somatostatin. Insulin und Glucagon regulieren den Blutzuckerspiegel im Körper.

Der exokrine Teil der Bauchspeicheldrüse enthält Drüsenzellen, die Verdauungsenzyme, den Bauchspeichel produzieren. Das Sekret gelangt von den Drüsenläppchen durch Drüsengänge zum großen Ausführgang (Ductus panreaticus). Gemeinsam mit dem Gallenblasengang mündet der Ductus pancreaticus in den Zwölffingerdarm und Enzyme der Bauchspeicheldrüse kommen so in den Darm.

Diese Bauchspeicheldrüsenenzyme ermöglichen erst, dass Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße aus der Nahrung in das Blut aufgenommen werden können. Ohne die Aufspaltung durch die Pankreasenzyme sind diese Bestandteile viel zu groß, um ins Blut gelangen zu können.

98 Prozent des Bauchspeicheldrüsengewebes sind für die exokrine Funktion, also für die Herstellung der Verdauungsenzyme zuständig.

Nur zwei Prozent des Pankreasgewebes kümmert sich um die endokrine Funktion, also die Produktion von Hormonen. Dieser kleine Teil ist aber lebensnotwendig.

Das bekannteste Bauchspeicheldrüsen-Hormon ist das Insulin. Es sorgt dafür, dass Kohlenhydrate als Brennstoff in die Körperzellen gelangen können, indem es praktisch als „Türöffner“ der Zellen dient. Es ist das einzige Hormon des Körpers, das den Blutzuckerspiegel senken kann.

Glucagon ist der Gegenspieler des Insulins. Es erhöht den Blutzuckerspiegel, wenn eine Unterzuckerung droht (z. B. beim Sport). Nur ein gesundes Zusammenspiel von Insulin und Glucagon ermöglicht einen stabilen Blutzuckerspiegel.

Krankheiten

Viele Menschen denken bei Krankheiten der Bauchspeicheldrüse an eine Diabetes-Erkrankung.

Diabetes mellitus ist eine Erkrankung der endokrinen Drüsen des Pankreas. Es gibt mehrere Formen der Diabetes-Erkrankung, die beiden bekanntesten Formen sind der Diabetes mellitus Typ 1 und der Diabetes mellitus Typ 2.

Beim Diabetes mellitus Typ 1 ist der Patient insulinpflichtig. Die Bauchspeicheldrüse produziert kein Insulin mehr. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung. Das Immunsystem richtet sich also gegen den eigenen Körper, weil es die Zellen nicht mehr als körpereigen erkennt. Das Insulin muss mittels Insulinspritzen von außen zugefügt werden.

Diabetes mellitus Typ 1 ist bis heute unheilbar, auch die Ursache ist noch nicht gänzlich bekannt. Mit einer geeigneten Insulin- und Ernährungstherapie führen die Patienten heute aber ein nahezu ungehindertes Leben.

Bei Diabetes mellitus Typ 2 produziert die Bauchspeicheldrüse zwar noch Insulin, der Körper ist aber teilweise oder ganz resistent gegen Insulin. Das Insulin kann also nicht oder nicht richtig wirken. Diese Form der Diabetes kann oft mit Tabletten behandelt werden.

Eine weitere Erkrankung der Bauchspeicheldrüse ist der Bauchspeicheldrüsenkrebs, der oft tödlich verläuft, da er meist erst spät erkannt wird.


Typische & häufige Erkrankungen

10 Dinge, die Sie über die Bauchspeicheldrüse wissen sollten

Was ist die Bauchspeicheldrüse und wo liegt sie?

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist ein etwa 15 cm langes Organ, das sich im Oberbauch hinter dem Magen befindet. Sie hat sowohl endokrine Funktionen (Hormonproduktion) als auch exokrine (Verdauungsenzyme).

Welche Funktionen hat die Bauchspeicheldrüse?

Die Bauchspeicheldrüse produziert Verdauungsenzyme, die Fette, Kohlenhydrate und Proteine im Darm abbauen. Sie stellt auch die Hormone Insulin und Glukagon her, die den Blutzuckerspiegel regulieren.

Welche Rolle spielt die Bauchspeicheldrüse beim Diabetes?

Bei Diabetes ist die Funktion der Bauchspeicheldrüse gestört. Typ-1-Diabetes tritt auf, wenn die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produziert, während Typ-2-Diabetes entsteht, wenn die Insulinproduktion unzureichend ist oder die Körperzellen nicht mehr richtig auf Insulin reagieren.

Wie erkennt man eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)?

Eine akute Pankreatitis verursacht starke Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Fieber. Eine chronische Pankreatitis kann zu wiederkehrenden Schmerzen, Verdauungsproblemen und Gewichtsverlust führen. Beides erfordert sofortige medizinische Behandlung.

Welche Ursachen gibt es für Pankreatitis?

Pankreatitis kann durch Gallensteine, übermäßigen Alkoholkonsum, genetische Faktoren, bestimmte Medikamente oder Infektionen ausgelöst werden. In vielen Fällen führt eine Entzündung dazu, dass Verdauungsenzyme die Bauchspeicheldrüse selbst angreifen.

Welche Symptome deuten auf Bauchspeicheldrüsenkrebs hin?

Frühe Anzeichen von Bauchspeicheldrüsenkrebs können unspezifisch sein, wie z. B. Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit und Oberbauchschmerzen. Gelbsucht ohne Schmerzen ist ein Warnzeichen, das auf Bauchspeicheldrüsenkrebs hinweisen kann.

Wie kann man die Bauchspeicheldrüse gesund halten?

Ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung, reich an Obst, Gemüse und Ballaststoffen, ist wichtig. Der Verzicht auf Rauchen und Alkohol schützt die Bauchspeicheldrüse ebenfalls vor Erkrankungen wie Pankreatitis und Krebs.

Kann man ohne Bauchspeicheldrüse leben?

Ja, aber es ist kompliziert. Wenn die Bauchspeicheldrüse entfernt wird (z. B. wegen Krebs), muss der Körper Insulin und Verdauungsenzyme künstlich zugeführt bekommen. Eine strenge Überwachung und Medikamente sind notwendig.

Welche Risikofaktoren gibt es für Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Zu den Risikofaktoren gehören Rauchen, chronische Pankreatitis, Diabetes, Übergewicht und genetische Veranlagung. Auch eine fettreiche Ernährung kann das Risiko erhöhen.

Wie kann man Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse diagnostizieren?

Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse werden durch Bluttests (zur Überprüfung von Enzymen und Blutzucker), Ultraschall, CT oder MRT diagnostiziert. Eine Endoskopie kann ebenfalls verwendet werden, um detaillierte Bilder der Bauchspeicheldrüse zu erhalten und Gewebeproben zu entnehmen.

10 Tipps für eine gesunde Bauchspeicheldrüse

'Ausgewogene Ernährung pflegen: Eine gesunde Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und fettarmen Proteinen ist, unterstützt die Bauchspeicheldrüse. Besonders ballaststoffreiche Nahrungsmittel helfen bei der Verdauung und reduzieren das Risiko für Entzündungen.

Alkoholkonsum einschränken: Übermäßiger Alkoholkonsum ist eine der Hauptursachen für Bauchspeicheldrüsenentzündungen (Pankreatitis). Reduziere den Konsum von Alkohol oder verzichte ganz darauf, um die Gesundheit der Bauchspeicheldrüse zu fördern.

Nicht rauchen: Rauchen erhöht das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs erheblich. Der Verzicht auf Zigaretten ist eine der besten Maßnahmen, um dieses Risiko zu senken und die Bauchspeicheldrüse vor Schäden zu schützen.

Gesundes Körpergewicht halten: Übergewicht belastet die Bauchspeicheldrüse, insbesondere bei Menschen mit Typ-2-Diabetes. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung helfen, das Gewicht zu regulieren und das Risiko für Pankreatitis und Bauchspeicheldrüsenkrebs zu verringern.

Gesunde Fette konsumieren: Vermeide gesättigte und Transfette, die die Bauchspeicheldrüse belasten können. Stattdessen sollten gesunde Fette aus Quellen wie Avocados, Nüssen und Olivenöl bevorzugt werden, da sie leichter verdaulich sind.

Hydrationsstatus beachten: Ausreichend Wasser zu trinken ist wichtig für die Funktion der Bauchspeicheldrüse. Eine gute Hydratation unterstützt den Körper bei der Verdauung und hilft der Bauchspeicheldrüse, Verdauungsenzyme effizient zu produzieren.

Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert die allgemeine Gesundheit und unterstützt die Bauchspeicheldrüse, indem sie den Blutzuckerspiegel reguliert und das Risiko für Diabetes senkt. Schon 30 Minuten Bewegung am Tag können einen großen Unterschied machen.

Regelmäßige Gesundheitskontrollen: Menschen mit Risikofaktoren wie einer familiären Veranlagung für Bauchspeicheldrüsenerkrankungen sollten regelmäßig ärztliche Untersuchungen durchführen lassen. Früherkennung ist entscheidend, um schwerwiegende Erkrankungen wie Bauchspeicheldrüsenkrebs rechtzeitig zu behandeln.

Stressbewältigung: Chronischer Stress kann sich negativ auf die Bauchspeicheldrüse auswirken und Verdauungsstörungen oder Pankreatitis fördern. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen helfen, Stress zu reduzieren und die Bauchspeicheldrüse zu entlasten.

Vorsicht bei Medikamenten: Bestimmte Medikamente, wie einige Antibiotika oder Kortikosteroide, können die Bauchspeicheldrüse belasten oder das Risiko für Entzündungen erhöhen. Es ist wichtig, Medikamente nur nach ärztlicher Anweisung einzunehmen und mögliche Nebenwirkungen zu beachten, die die Bauchspeicheldrüse betreffen könnten.

Chronische Pankreatitis: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Chronische Pankreatitis ist eine langfristige Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die zu irreversiblen Schäden an diesem Organ führen kann. Diese Erkrankung beeinträchtigt die Fähigkeit der Bauchspeicheldrüse, Verdauungsenzyme und Insulin zu produzieren, was zu Verdauungsstörungen und Diabetes führen kann. Sie unterscheidet sich von der akuten Pankreatitis, die plötzlich auftritt und oft durch Gallensteine oder Alkohol ausgelöst wird, da sie schleichend verläuft und zu dauerhaften Funktionsverlusten führt.

Ursachen der chronischen Pankreatitis

Die häufigste Ursache der chronischen Pankreatitis ist langjähriger übermäßiger Alkoholkonsum. Alkohol schädigt die Zellen der Bauchspeicheldrüse und führt im Laufe der Zeit zu wiederholten Entzündungen. Weitere Ursachen sind genetische Veranlagungen, Autoimmunerkrankungen und bestimmte Stoffwechselstörungen wie Hyperkalzämie (zu hoher Kalziumspiegel im Blut) oder Hypertriglyzeridämie (erhöhte Blutfettwerte).

Ein weiterer Faktor, der zur chronischen Pankreatitis führen kann, ist die Blockierung des Pankreasganges durch Gallensteine oder Tumore, die den Fluss der Verdauungsenzyme behindern und zu Entzündungen führen. In seltenen Fällen können auch bestimmte Medikamente oder virale Infektionen chronische Entzündungen der Bauchspeicheldrüse auslösen.

Symptome der chronischen Pankreatitis

Zu den häufigsten Symptomen der chronischen Pankreatitis gehören wiederkehrende starke Schmerzen im Oberbauch, die oft in den Rücken ausstrahlen. Diese Schmerzen können anhaltend sein und durch das Essen verschlimmert werden. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Verdauungsproblemen kommen, da die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genügend Verdauungsenzyme produziert. Dies führt zu Symptomen wie fettigem Stuhl, Durchfall, Blähungen und Gewichtsverlust, da der Körper Fette und Nährstoffe nicht mehr richtig aufnehmen kann.

Ein weiteres häufiges Symptom ist die Entwicklung von Diabetes, da die Bauchspeicheldrüse ihre Fähigkeit verliert, Insulin zu produzieren. Menschen mit chronischer Pankreatitis haben ein erhöhtes Risiko für insulinabhängigen Diabetes.

Behandlungsmöglichkeiten der chronischen Pankreatitis

Die Behandlung der chronischen Pankreatitis zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Fortschreitung der Erkrankung zu verlangsamen. Zunächst ist es entscheidend, Alkohol vollständig zu vermeiden, da er die Entzündung verschlimmert. Schmerzen können mit Schmerzmitteln behandelt werden, jedoch sollte dies unter ärztlicher Aufsicht geschehen, da es bei langfristiger Schmerztherapie Risiken gibt.

Zur Unterstützung der Verdauung werden häufig Pankreasenzyme in Tablettenform verschrieben, um dem Körper zu helfen, Nährstoffe besser aufzunehmen. Bei Diabetes kann die Behandlung Insulintherapie umfassen. In einigen Fällen, insbesondere wenn Komplikationen wie Pankreasgänge oder Zysten auftreten, kann eine Operation notwendig sein.

Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung können helfen, das Fortschreiten der chronischen Pankreatitis zu verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Bauchspeicheldrüsenkrebs: Frühe Symptome und Risikofaktoren

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine der gefährlichsten Krebsarten, da er oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird. Er entwickelt sich in den Zellen der Bauchspeicheldrüse, die entweder die Verdauungsenzyme oder Hormone wie Insulin und Glukagon produzieren. Es gibt verschiedene Arten von Bauchspeicheldrüsenkrebs, aber das duktale Adenokarzinom ist die häufigste und aggressivste Form. Da die Symptome in den frühen Stadien oft unspezifisch sind, wird Bauchspeicheldrüsenkrebs oft erst entdeckt, wenn er sich bereits ausgebreitet hat, was die Heilungschancen verringert.

Frühe Symptome von Bauchspeicheldrüsenkrebs

Frühe Anzeichen von Bauchspeicheldrüsenkrebs sind oft subtil und können leicht übersehen oder mit anderen weniger schweren Erkrankungen verwechselt werden. Zu den Symptomen gehören:

Oberbauch- oder Rückenschmerzen: Diese Schmerzen können diffus sein und sich langsam verschlimmern. Sie treten häufig nach dem Essen auf und können nachts intensiver sein.

Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust: Unbeabsichtigter Gewichtsverlust und mangelnder Appetit sind häufige frühe Anzeichen, die nicht ignoriert werden sollten.

Gelbsucht: Einer der auffälligsten frühen Hinweise auf Bauchspeicheldrüsenkrebs ist Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und Augen), insbesondere wenn sie ohne Schmerzen auftritt. Dies geschieht, wenn der Tumor den Gallengang blockiert und zu einem Rückstau von Bilirubin führt.

Dunkler Urin und heller Stuhl: Veränderungen in der Farbe des Urins und des Stuhls können ebenfalls durch eine Blockade der Gallenwege verursacht werden. Da diese Symptome auch auf andere Erkrankungen hindeuten können, ist es wichtig, bei deren Auftreten sofort ärztlichen Rat einzuholen.

Risikofaktoren für Bauchspeicheldrüsenkrebs

Mehrere Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken:

Rauchen: Raucher haben ein etwa doppelt so hohes Risiko, Bauchspeicheldrüsenkrebs zu entwickeln, da die im Tabak enthaltenen Schadstoffe direkt auf die Bauchspeicheldrüse einwirken.

Alter: Die meisten Fälle von Bauchspeicheldrüsenkrebs treten bei Menschen über 65 Jahren auf. Das Risiko steigt mit dem Alter.

Chronische Pankreatitis: Langjährige Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, oft verursacht durch Alkoholkonsum oder genetische Faktoren, erhöhen das Krebsrisiko.

Diabetes: Es gibt eine komplexe Verbindung zwischen Diabetes und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Menschen mit langjährigem Diabetes oder plötzlichem Diabetes im späteren Leben haben ein erhöhtes Risiko.

Familiäre Veranlagung: Genetische Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle. Menschen mit einer familiären Vorgeschichte von Bauchspeicheldrüsenkrebs haben ein höheres Risiko, selbst zu erkranken.

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose von Bauchspeicheldrüsenkrebs erfolgt in der Regel durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT oder MRT sowie durch Biopsien. In frühen Stadien kann der Krebs operativ entfernt werden, oft gefolgt von Chemotherapie oder Strahlentherapie. In späteren Stadien sind die Behandlungsmöglichkeiten begrenzt und zielen auf die Linderung der Symptome und Verlängerung der Lebenszeit ab.

Quellen

  • Lang, F., et al.: Basiswissen Physiologie. Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2007
  • Lohr, M., Keppler, B. (Hrsg.): Innere Medizin – Kompendium für Studium und Klinik. Urban & Fischer, München 2005
  • Schünke, M., et al.: PROMETHEUS Innere Organe. LernAtlas Anatomie. Thieme, Stuttgart 2018

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