Aripiprazol

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 19. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Aripiprazol gehört zur Gruppe der atypischen Neuroleptika. Das Medikament wird eingesetzt, um insbesondere psychische Störungen wie Schizophrenie und damit einhergehende Halluzinationen oder Wahnvorstellungen sowie bipolare Störungen zu behandeln.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Aripiprazol?

Aripiprazol gehört zur Gruppe der atypischen Neuroleptika. Das Medikament wird eingesetzt, um insbesondere psychische Störungen wie Schizophrenie und damit einhergehende Halluzinationen oder Wahnvorstellungen sowie bipolare Störungen zu behandeln.

Aripiprazol ist ein relativ leicht verträgliches Arzneimittel, welches die Wirkung von Dopamin und Serotonin im zentralen Nervensystem hemmen kann. Dadurch können diese beiden Neurotransmitter keine negativen Einflüsse auf die Psyche des Patienten ausüben und die Symptome (nicht aber die Ursachen) der Erkrankung werden unterdrückt.

Aripiprazol wird häufig zusammen mit anderen Neuroleptika verabreicht. Die sedierende Wirkung von Aripiprazol eignet sich außerdem, um Schlafstörungen, welche mit den genannten Erkrankungen einhergehen, effektiv zu behandeln. Die Einnahme erfolgt oral und findet aufgrund der langen Verweildauer im Körper in der Regel nur einmal täglich statt.

Pharmakologische Wirkung

Da es sich bei Aripiprazol um ein atypisches Neuroleptika handelt, kann von einer direkten Wirkung auf Organe oder den Körper selbst keine Rede sein. Stattdessen ist das Medikament ein Teil der sogenannten 2. Generation der Neuroleptika, welche die Rezeptoren von Dopamin und Serotonin im zentralen Nervensystem des Patienten hemmen. Ein Ungleichgewicht dieser beiden Neurotransmitter führt, chemisch gesehen, zum Aufbau der eingangs erwähnten Psychosen.

Indem Aripiprazol in der richtigen Dosis verabreicht wird, agiert das Medikament als Antagonist der beiden Neurotransmitter und verhindert damit den Einfluss von Dopamin und Serotonin auf die Psyche des Patienten. Die eigentlichen Ursachen der psychischen Störungen werden durch Aripiprazol also nicht bekämpft, es handelt sich stattdessen um einen Arzneistoff, welcher nur die Bildung der Symptome unterbindet.

Generell handelt es sich um ein Medikament, welches zwar reich an Nebenwirkungen ist. Diese treten jedoch nur selten tatsächlich auf, weshalb Aripiprazol für Organe und Körper als leicht verträgliches Medikament gilt. Die Einwirkungen auf das extrapyramidalmotorische System sind nur gering, weshalb Probleme mit den Muskeln im Vergleich zu anderen Neuroleptika selten sind.

Medizinische Anwendung & Verwendung

Aripiprazol wird vornehmlich zur Behandlung diverser Psychosen und einer bipolaren Störung eingesetzt. Insbesondere in der Therapie von Schizophrenie hat sich der Einsatz von Aripiprazol bewährt: Dort werden unter anderem die erwähnten Psychosen sowie anhaltende Wahnvorstellungen, leichte bis schwere Halluzinationen sowie ausgeprägte Persönlichkeitsstörungen behandelt.

Weiterhin erzielt der Wirkstoff Aripiprazol in Verbindung mit anderen Neuroleptika in der Regel sichtbare Erfolge bei der Behandlung einer bipolaren Störung. Neben der reinen Behandlung der Symptome und Ursachen der erwähnten Krankheiten hat Aripiprazol weiterhin eine sedierende Wirkung, welche bei Begleiterscheinungen der Erkrankungen (Schlafstörungen, Unruhe) für den Patienten nützlich ist. Aripiprazol darf für die Behandlung der erwähnten Krankheiten nicht genutzt werden, wenn Herz- oder Kreislauferkrankungen beim Patienten indiziert sind.

Bei bekannten, regelmäßigen Krampfanfällen ist von einer Verabreichung von Aripiprazol ebenfalls abzusehen. Ältere, an Demenz erkrankte Patienten sind von einer Behandlung mit Aripiprazol oder vergleichbaren Neuroleptika auszuschließen, da der Arzneistoff selbst die negativen Auswirkungen der Demenz verstärken kann. Weiterhin darf die Behandlung mit Aripiprazol nicht erfolgen, wenn bereits Medikamente eingenommen werden, welche Inhibitoren der Enzyme aus dem Zytochrom-System beinhalten. Aripiprazol besitzt in der modernen Medizin keine anderen bekannten Anwendungsfälle.

Risiken & Nebenwirkungen

Zu den häufigen durch Aripiprazol und andere atypischen Neuroleptika verursachten Nebenwirkungen zählen eine anhaltende Unruhe sowie das Gefühl von Übelkeit, welches meist von Erbrechen gefolgt ist. Weiterhin kann die Einnahme von Aripiprazol zu Verstopfung führen. Das Medikament kann Schlafstörungen, ein anhaltendes Gefühl von Schwindel in Begleitung mit leichten Kopfschmerzen sowie ausgeprägte Herzrhythmusstörungen hervorrufen. In letzterem Fall ist ein sofortiger Arztbesuch anzuraten. Einige Patienten berichten außerdem von einer vorrübergehend deutlich erhöhten Speichelbildung. In sehr seltenen Fällen kann das Medikament außerdem zur Bildung von EPS führen. Das sogenannte extrapyramidale Syndrom führt zu ungewollten Muskelbewegungen, weshalb die erstmalige Einnahme von Aripiprazol nicht zu empfehlen ist, wenn danach schwere Maschinen wie beispielsweise Kraftfahrzeuge bedient werden. Alle angeführten Nebenwirkungen betreffen Menschen jeden Alters und Geschlechts.


Vorbeugung von psychischen Krankheiten

Bei psychosomatischen Krankheitsbildern sind wieder ganz andere Erwägungen sinnvoll. Hier müssen seelische und körperliche Symptome gemeinsam behandelt werden. Die körperlichen Symptome sind keinesfalls eingebildet, sondern bestimmte Erkrankungen können sich aufgrund psychischer Dauerbelastung, bestimmter Suchterkrankungen oder falschen Verhaltensweisen tatsächlich ausbilden.

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