Domperidon

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Das Domperidon ist ein Heilmittel zur Behandlung akuter und chronischer Schmerzen des Magens und der damit verbundenen Symptome des Erbrechens sowie der Übelkeit. Gerade bei Reisekranken und Schwangeren wird es vornehmlich eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Domperidon?

Das Domperidon ist ein Heilmittel zur Behandlung akuter und chronischer Schmerzen des Magens und der damit verbundenen Symptome des Erbrechens sowie der Übelkeit.

Als Domperidon wird ein medizinisches Produkt zur Vermeidung von unterschiedlichen Symptomen bezeichnet, die aus dem Magen-Darm-Trakt herrühren können. Insbesondere die Übelkeit, das Erbrechen, der Durchfall und sämtliche Arten der Bauchschmerzen sind dabei umfasst.

Ebenso kann aber das Völlegefühl mit dem Mittel behandelt werden. Neben der akuten Anwendung bei solchen Leiden ist auch eine Therapie langwieriger Krankheitsformen denkbar. Bei dem Domperidon handelt es sich somit um ein Antiemetikum – ein Präparat also, das gerade die Übelkeit sowie den Brechreiz hemmen soll.

Angewandt wird das Domperidon etwa auf Reisen, bei denen die Bewegungen des Verkehrsmittels derlei Symptome auslösen. Aber auch im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft, medizinischen Maßnahmen oder im Rahmen eines operativen Eingriffs kann es immer wieder einmal zu den genannten Krankheitsbildern kommen, die durch das Domperidon unterdrückt werden.

Pharmakologische Wirkung

Allgemein soll das Domperidon als Gegenspieler des Dopamins wirken. Dieses ist ein Neurotransmitter und somit ein Botenstoff, der als Auslöser von Reizzuständen in den Nervenzellen gilt.

Entscheidend dabei ist es, dass sich dieser Bote an den sogenannten Dopamin-Rezeptor im Nervensystem anschließen kann und damit erst die Übelkeit und das Erbrechen auslöst. Hier wiederum setzt nun das Domperidon an, das den vorgenannten Weg des Dopamins blockiert und seinen Zugriff auf den Rezeptor nicht erlaubt. Allerdings werden die Symptome damit nicht zwangsläufig ausgeschlossen.

Das Präparat regt gerade die Tätigkeit des Magen-Darm-Bereichs an, wodurch es zunächst zu einer verstärkten Wahrnehmung der Schwindelgefühle und weiterer Begleitumstände kommen kann. Insofern wird das Domperidon bei schweren Erkrankungen bereits durch alternative Antiemetika ersetzt. Dort aber, wo eine schnelle Entleerung des Magens erwünscht ist, kann das Mittel zur Behandlung angewandt werden.

Denkbar wären die Notfälle einer Vergiftung oder unverträglicher Lebensmittel. Nachteilig erweist es sich zudem, dass die Wirkungsweise des Domperidon noch immer nicht eindeutig geklärt werden konnte und gerade das Hervorrufen der gesteigerten Magenaktivität nach wie vor mit Rätseln behaftet ist.

Medizinische Anwendung & Verwendung

Das Domperidon kommt folglich immer dort zum Einsatz, wo sich akute Beschwerden des Darms sowie des Magens bemerkbar machen. Beispielsweise beim Verkehr in einem Flugzeug oder auf dem Schiff, wo die Turbulenzen der Reise sowie die Nervosität des Augenblicks zu einer geringen Übelkeit führen. Ebenso kann es in der Nachsorge eines operativen Eingriffs zu Unannehmlichkeiten kommen, die ein Erbrechen und erhebliche Schwindelgefühle mit sich bringen.

Auch hier ist es erforderlich, das Domperidon zur akuten Linderung der Symptome anzuwenden. Demgegenüber lassen sich aber gleichfalls langwierige und sogar chronische Krankheitsbilder beheben. Diese können etwa durch eine Schwangerschaft ausgelöst werden. Die morgendliche Übelkeit ist vielen betroffenen Frauen bekannt und wird durch das Domperidon auf ein erträgliches Maß gesenkt. Lassen sich die Erscheinungsformen nicht kurieren, wird das Heilmittel im Regelfall durch stärkere Präparate ersetzt.

So muss in derartigen Fällen davon ausgegangen werden, dass ein Wechsel auf alternative Produkte oder sogar ein medizinischer Eingriff erforderlich ist, um dem eigentlichen Leiden auf den Grund zu gehen. Bei einigen Patienten liegen sogar organische Ursachen dafür vor, dass das Domperidon keinen Zugriff auf den Dopamin-Rezeptor erlangen und dort seine blockierende Wirkung entfalten kann.


Risiken & Nebenwirkungen

Trotz seiner Neigung, Krankheitsbilder im Magen-Darm-Bereich auszuschließen, wird das Domperidon diese in einigen wenigen Fällen mit der beginnenden Einnahme noch verstärken. Meist handelt es sich hierbei aber um eine vorübergehende Nebenwirkung.

Allerdings sollte das Mittel nur über einen begrenzten Zeitraum angewendet werden, kommt es bei einigen Patienten gerade beim dauerhaften Gebrauch des Domperidon doch zu Störungen der Fruchtbarkeit, die bis hin zur Impotenz führen können. Speziell bei Schwangeren lässt sich daneben oft eine Erhöhung des Prolaktinspiegels nachweisen, womit nicht selten Veränderungen im Milchfluss der Brust einhergehen.

Ebenso ist eine negative Einwirkung des Domperidon auf das Herz wissenschaftlich bestätigt worden. Insbesondere höhere Dosen des Mittels können zu Herzrhythmusstörungen führen und sogar den Herztod auslösen. Das Domperidon darf daher nur unter ärztlicher Beobachtung zum Einsatz kommen.

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