Cefmenoxim

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Mai 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei Cefmenoxim handelt es sich um ein synthetisches Antibiotikum, das der Gruppe der Cephalosporine zugerechnet wird. Es entfaltet seine stark bakterizide Wirkung durch eine Hemmung der Zellwandsynthese der infektiösen Bakterien. Zu den klassischen Erregern, die mit Cefmenoxim behandelt werden, gehören u. a. Staphylokokken, Streptokokken und E. coli-Bakterien.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Cefmenoxim?

Cefmenoxim wird in der Humanmedizin verschrieben, um schwere Infektionen zu therapieren. Zu diesen zählen eine Sepsis, Pneumonien (Lungenentzündungen), Wundinfektionen, Meningitis, Osteomyelitis und Entzündungen der Galle.
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Cefmenoxim ist ein synthetisches Antibiotikum, das stark bakterizid wirkt. Das bedeutet, es tötet infektiöse Bakterien gezielt und effizient ab. Seine Wirksamkeit verdankt der medizinische Stoff der ausgelösten Hemmung der Zellwandsynthese der infektiösen Bakterien. Diesen ist es nicht mehr möglich, sich selbst am Leben zu halten. Sie sterben ab.

Aufgrund dieser Wirkweise wird es der dritten Generation der Gruppe der sogenannten Cephalosporine zugerechnet, zu der auch die Antibiotika Ceftriaxon, Cefotaxim und Cefuroxim gehören.

In der medizinischen bzw. pharmakologischen Literatur wird Cefmenoxim zur Gruppe 3a der Cephalosporine gezählt. Diese werden als Beta-Laktam-Antibiotika bezeichnet. Der weiße bis weißgelbliche Stoff wird unter dem Handelsnamen Tacef® vertrieben. In der Chemie und Pharmakologie wird die Substanz durch die chemische Summenformel C 16 – H 17 – N 5 – O 7 – S 2 beschrieben, was einer moralen Masse von 455,47 g/mol entspricht.

Pharmakologische Wirkung

Cefmenoxim zählt zur dritten Generation der Wirkstoffklasse der Beta-Lactam-Antibiotika (Gruppe 3a nach der Einteilung des Paul-Ehrlich-Instituts). Als solches weißt es einen viergliedrigen Lactam-Ring auf und geht auf die Urform des Penicillins zurück. Die Wirkung von Cefmenoxim ist damit bakterizid. Infektiöse Bakterien werden also gezielt abgetötet.

Dies gelingt Cefmenoxim durch eine Hemmung der Peptidoglycane (aus Zucker und Aminosäuren zusammengesetzte Moleküle in der bakteriellen Zellwand). Diese spielen für die Zellteilung der Bakterien eine übergeordnete Rolle und sind dementsprechend lebenswichtig. Nach dem von Cefmenoxim ausgelösten Hemmvorgang kommt es zum Tod der Bakterie.

Die Ausscheidung von Cefmenoxim erfolgt zu 85 % renal (durch die Nieren). Die Halbwertszeit des Arzneistoffs beträgt – was für Vertreter seiner Gruppe typisch ist – ca. 70 min.

Es konnte eine gute pharmakokinetische Verteilung auf Knochen, Wundsekret, Urin und Haut festgestellt werden. Die Verteilung auf Liquor und Bronchialsekret ist hingegen nur mäßig. Ferner bestehen bereits einige Kreuzresistenzen mit Cefotiam, Cefuroxim, Cefamandol und Cefazolin.

Medizinische Anwendung & Verwendung

Cefmenoxim wird in der Humanmedizin verschrieben, um schwere Infektionen zu therapieren. Zu diesen zählen eine Sepsis, Pneumonien (Lungenentzündungen), Wundinfektionen, Meningitis, Osteomyelitis und Entzündungen der Galle. Eine Indikation liegt aber auch bei solchen Infektionen vor, die mit einem schweren Grundleiden (z. B. Neuroborreliose) in Verbindung stehen.

Zum antibakteriellen Wirksamkeitsspektrum von Cefmenoxim zählen zahlreiche grampositive und einige gramnegative Bakterien. Ein Bakterium gilt als gramnegativ, wenn es sich bei der Durchführung einer Differentialfärbung rot einfärbt. Stellt es sich blau dar, so gilt es als grampositiv.

Insbesondere Staphylokokken, Hämophilus influenzae, Salmonellen, Shigellen, Morganella und Serratia lassen sich durch Cefmenoxim gut bekämpfen.

Für Cefmenoxim besteht eine Zulassung für die Behandlung von Erwachsenen und Kindern sowie Jugendlichen. Die übliche Dosis für einen gesunden Erwachsenen liegt bei max. 4 mal 3 g. Für Kinder werden üblicherweise 50 – 200 mg pro Kilogramm Körpergewicht verschrieben. Da das Medikament zum Großteil renal abgebaut wird ist die Dosierung bei schweren Funktionsstörungen der Niere zu reduzieren.


Verabreichung & Dosierung

Bei der Verabreichung und Dosierung von Cefmenoxim, einem Cephalosporin-Antibiotikum der dritten Generation, sind mehrere wichtige Aspekte zu beachten. Cefmenoxim wird hauptsächlich zur Behandlung schwerer bakterieller Infektionen eingesetzt, einschließlich Infektionen der Atemwege, des Harntrakts, der Haut und Weichteile sowie bei Sepsis und intraabdominalen Infektionen.

Die Dosierung von Cefmenoxim variiert je nach Art und Schwere der Infektion sowie dem Alter, Gewicht und der Nierenfunktion des Patienten. Für Erwachsene beträgt die übliche Dosis 1 bis 2 g alle 8 bis 12 Stunden, die intravenös oder intramuskulär verabreicht wird. Bei schweren Infektionen kann die Dosis auf bis zu 4 g pro Tag erhöht werden. Bei Kindern wird die Dosierung basierend auf dem Körpergewicht berechnet, üblicherweise 50 bis 100 mg/kg/Tag, aufgeteilt in mehrere Gaben.

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosis angepasst werden, um eine Akkumulation des Medikaments zu vermeiden. Regelmäßige Überwachung der Nierenfunktion und gegebenenfalls Anpassung der Dosierung sind erforderlich.

Cefmenoxim sollte unter strikter aseptischer Technik verabreicht werden, um Infektionen an der Injektionsstelle zu vermeiden. Vor Beginn der Behandlung sollte eine gründliche Anamnese bezüglich früherer Überempfindlichkeitsreaktionen auf Cephalosporine, Penicilline oder andere Medikamente erhoben werden, da Kreuzallergien auftreten können.

Nebenwirkungen können Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Juckreiz und selten anaphylaktische Reaktionen umfassen. Überwachung auf Anzeichen von Pseudomembranöser Kolitis ist notwendig, insbesondere bei Patienten mit schwerem oder langanhaltendem Durchfall.

Die Compliance des Patienten ist entscheidend, daher sollte eine vollständige Therapiedauer eingehalten werden, auch wenn die Symptome sich bessern, um die Entstehung von Resistenzen zu verhindern.

Risiken & Nebenwirkungen

Cefmenoxim kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Auch allergische Reaktionen sind möglich. Vor der erstmaligen Anwendung ist deshalb zu prüfen, ob eine Allergie bzw. Unverträglichkeit gegen Cefmenoxim oder andere Vertreter der Gruppe 3a der Wirkstoffklasse der Cephalosoporine vorliegt. In diesen Fällen besteht eine Kontraindikation.

Unverträglichkeiten können sich durch starkes Fieber oder extreme Reaktionen der Haut (Rötungen, Juckreiz, Erhitzung o. ä.) äußern. Die Behandlung ist dann auszusetzen und ärztlicher Rat ist umgehend aufzusuchen.

Zu den unerwünschten Nebenwirkungen, die im Rahmen einer Therapie auftreten können, zählen zudem verstärkte Blutungsneigungen, Alkoholintoleranz, positive Coombs-Tests sowie ein Anstieg der Transaminasenwerte.

Kontraindikationen

Bei der Verwendung von Cefmenoxim, einem Cephalosporin-Antibiotikum, sind mehrere typische Kontraindikationen zu beachten. Eine der wichtigsten Kontraindikationen ist eine bekannte Überempfindlichkeit oder Allergie gegen Cefmenoxim, andere Cephalosporine oder Penicilline. Patienten mit einer dokumentierten Allergie gegen diese Antibiotika sollten Cefmenoxim meiden, da Kreuzreaktionen auftreten können.

Patienten mit einer Vorgeschichte schwerer allergischer Reaktionen auf Penicilline sollten Cefmenoxim ebenfalls nicht erhalten. Obwohl die Kreuzallergie zwischen Penicillinen und Cephalosporinen gering ist, kann sie in einigen Fällen schwerwiegende Reaktionen auslösen.

Eine weitere Kontraindikation betrifft Patienten mit einer bekannten Niereninsuffizienz oder schwerer Nierenfunktionsstörung. Bei diesen Patienten muss Cefmenoxim mit Vorsicht angewendet und die Dosis entsprechend angepasst werden, da das Medikament über die Nieren ausgeschieden wird. Eine unkontrollierte Anwendung kann zu einer Akkumulation des Medikaments und erhöhtem Risiko für Nebenwirkungen führen.

Cefmenoxim sollte auch bei Patienten mit einer Vorgeschichte von Magen-Darm-Erkrankungen, insbesondere Kolitis, mit Vorsicht verwendet werden. Antibiotika können das Risiko einer pseudomembranösen Kolitis erhöhen, und Patienten mit einer solchen Vorgeschichte sind besonders gefährdet.

Schließlich sollten schwangere und stillende Frauen Cefmenoxim nur unter strenger ärztlicher Aufsicht einnehmen. Obwohl es keine ausreichenden Studien zur Sicherheit von Cefmenoxim während der Schwangerschaft und Stillzeit gibt, wird die Anwendung nur empfohlen, wenn der potenzielle Nutzen das Risiko für Mutter und Kind überwiegt.

Vor Beginn der Behandlung mit Cefmenoxim ist eine gründliche Anamnese und medizinische Bewertung erforderlich, um diese Kontraindikationen zu identifizieren und das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren.

Interaktionen mit anderen Medikamenten

Cefmenoxim, ein Cephalosporin-Antibiotikum der dritten Generation, kann mit verschiedenen Medikamenten interagieren, was die Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung beeinflussen kann. Eine wichtige Interaktion besteht mit Aminoglykosid-Antibiotika wie Gentamicin und Tobramycin. Die gleichzeitige Anwendung kann das Risiko für Nephrotoxizität (Nierenschäden) erhöhen. Deshalb sollten Nierenfunktion und Serumspiegel dieser Medikamente sorgfältig überwacht werden, wenn sie zusammen verabreicht werden.

Cefmenoxim kann auch mit Diuretika, insbesondere Schleifendiuretika wie Furosemid, interagieren. Diese Kombination kann ebenfalls das Risiko für Nierenschäden erhöhen, da sowohl Cephalosporine als auch Diuretika die Nierenfunktion beeinträchtigen können. Regelmäßige Überwachung der Nierenfunktion ist in solchen Fällen notwendig.

Orale Antikoagulanzien wie Warfarin können in ihrer Wirkung durch Cefmenoxim beeinflusst werden. Cephalosporine können die Produktion von Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren beeinträchtigen, was zu einer erhöhten Blutungsneigung führen kann. Es ist wichtig, die Gerinnungsparameter (INR) regelmäßig zu überwachen und die Dosierung der Antikoagulanzien entsprechend anzupassen.

Die gleichzeitige Einnahme von Probenecid kann die Ausscheidung von Cefmenoxim über die Nieren hemmen, was zu höheren Serumspiegeln und einem erhöhten Risiko für Nebenwirkungen führen kann. Diese Interaktion kann manchmal therapeutisch genutzt werden, um die Wirksamkeit von Cefmenoxim zu verlängern, erfordert jedoch eine sorgfältige Überwachung.

Cefmenoxim kann auch die Ergebnisse bestimmter Laboruntersuchungen beeinflussen, insbesondere Tests zur Bestimmung von Glukose im Urin und bestimmten Leberfunktionstests. Es ist wichtig, Laborpersonal und behandelnde Ärzte über die Einnahme von Cefmenoxim zu informieren, um Fehlinterpretationen der Testergebnisse zu vermeiden.

Schließlich sollten Patienten, die gleichzeitig orale Kontrazeptiva (Antibabypillen) einnehmen, darauf hingewiesen werden, dass Antibiotika wie Cefmenoxim die Wirksamkeit dieser Kontrazeptiva verringern können. Es wird empfohlen, während der Antibiotikabehandlung zusätzliche nicht-hormonelle Verhütungsmethoden zu verwenden.

Alternative Behandlungsmethoden

Wenn Cefmenoxim nicht vertragen wird, gibt es mehrere alternative Behandlungsmethoden und Wirkstoffe, die je nach Art der Infektion und individuellen Patientenbedürfnissen eingesetzt werden können. Für bakterielle Infektionen, die normalerweise mit Cefmenoxim behandelt werden, stehen andere Cephalosporine zur Verfügung, wie Ceftriaxon oder Cefotaxim, die ähnliche Wirkungsspektren aufweisen und oft gut verträglich sind.

Eine weitere Alternative sind Carbapeneme wie Meropenem oder Imipenem. Diese Antibiotika haben ein breites Wirkungsspektrum und sind besonders wirksam gegen multiresistente Bakterienstämme. Sie werden häufig in schweren oder komplizierten Infektionsfällen eingesetzt.

Penicilline wie Piperacillin/Tazobactam können ebenfalls eine Alternative darstellen, insbesondere bei Infektionen, die durch gramnegative Bakterien verursacht werden. Diese Kombination bietet eine breite Abdeckung und kann in vielen klinischen Situationen eingesetzt werden.

Makrolid-Antibiotika wie Azithromycin oder Clarithromycin sind gute Alternativen für Patienten, die eine Cephalosporin-Allergie haben. Sie sind besonders wirksam gegen Atemwegsinfektionen und bestimmte Haut- und Weichteilinfektionen.

Fluorchinolone wie Ciprofloxacin oder Levofloxacin bieten eine weitere Behandlungsoption. Diese Antibiotika sind wirksam gegen eine Vielzahl von Bakterien und werden häufig bei Harnwegsinfektionen, Atemwegsinfektionen und Hautinfektionen eingesetzt.

Für Patienten mit bekannten Allergien oder Unverträglichkeiten gegenüber Beta-Lactam-Antibiotika (wie Cephalosporine und Penicilline) können Glykopeptid-Antibiotika wie Vancomycin oder Teicoplanin in Betracht gezogen werden. Diese sind besonders nützlich bei der Behandlung von Infektionen durch grampositive Bakterien, einschließlich MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus).

Bei leichteren Infektionen oder in speziellen Fällen können auch Tetracycline wie Doxycyclin eine wirksame Alternative sein. Sie sind breit wirksam und gut verträglich.

Die Auswahl der geeigneten Alternativen sollte immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen, um sicherzustellen, dass die beste und sicherste Therapie für den jeweiligen Patienten gewählt wird.

Quellen

  • "Goodman & Gilman's The Pharmacological Basis of Therapeutics" von Laurence Brunton, Randa Hilal-Dandan, und Bjorn Knollmann
  • "Rang & Dale's Pharmacology" von Humphrey P. Rang, Maureen M. Dale, James M. Ritter, und Rod J. Flower
  • "Basic and Clinical Pharmacology" von Bertram Katzung, Anthony Trevor

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