Cefmenoxim

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei Cefmenoxim handelt es sich um ein synthetisches Antibiotikum, das der Gruppe der Cephalosporine zugerechnet wird. Es entfaltet seine stark bakterizide Wirkung durch eine Hemmung der Zellwandsynthese der infektiösen Bakterien. Zu den klassischen Erregern, die mit Cefmenoxim behandelt werden, gehören u. a. Staphylokokken, Streptokokken und E. coli-Bakterien.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Cefmenoxim?

Cefmenoxim wird in der Humanmedizin verschrieben, um schwere Infektionen zu therapieren. Zu diesen zählen eine Sepsis, Pneumonien (Lungenentzündungen), Wundinfektionen, Meningitis, Osteomyelitis und Entzündungen der Galle.
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Cefmenoxim ist ein synthetisches Antibiotikum, das stark bakterizid wirkt. Das bedeutet, es tötet infektiöse Bakterien gezielt und effizient ab. Seine Wirksamkeit verdankt der medizinische Stoff der ausgelösten Hemmung der Zellwandsynthese der infektiösen Bakterien. Diesen ist es nicht mehr möglich, sich selbst am Leben zu halten. Sie sterben ab.

Aufgrund dieser Wirkweise wird es der dritten Generation der Gruppe der sogenannten Cephalosporine zugerechnet, zu der auch die Antibiotika Ceftriaxon, Cefotaxim und Cefuroxim gehören.

In der medizinischen bzw. pharmakologischen Literatur wird Cefmenoxim zur Gruppe 3a der Cephalosporine gezählt. Diese werden als Beta-Laktam-Antibiotika bezeichnet. Der weiße bis weißgelbliche Stoff wird unter dem Handelsnamen Tacef® vertrieben. In der Chemie und Pharmakologie wird die Substanz durch die chemische Summenformel C 16 – H 17 – N 5 – O 7 – S 2 beschrieben, was einer moralen Masse von 455,47 g/mol entspricht.

Pharmakologische Wirkung

Cefmenoxim zählt zur dritten Generation der Wirkstoffklasse der Beta-Lactam-Antibiotika (Gruppe 3a nach der Einteilung des Paul-Ehrlich-Instituts). Als solches weißt es einen viergliedrigen Lactam-Ring auf und geht auf die Urform des Penicillins zurück. Die Wirkung von Cefmenoxim ist damit bakterizid. Infektiöse Bakterien werden also gezielt abgetötet.

Dies gelingt Cefmenoxim durch eine Hemmung der Peptidoglycane (aus Zucker und Aminosäuren zusammengesetzte Moleküle in der bakteriellen Zellwand). Diese spielen für die Zellteilung der Bakterien eine übergeordnete Rolle und sind dementsprechend lebenswichtig. Nach dem von Cefmenoxim ausgelösten Hemmvorgang kommt es zum Tod der Bakterie.

Die Ausscheidung von Cefmenoxim erfolgt zu 85 % renal (durch die Nieren). Die Halbwertszeit des Arzneistoffs beträgt – was für Vertreter seiner Gruppe typisch ist – ca. 70 min.

Es konnte eine gute pharmakokinetische Verteilung auf Knochen, Wundsekret, Urin und Haut festgestellt werden. Die Verteilung auf Liquor und Bronchialsekret ist hingegen nur mäßig. Ferner bestehen bereits einige Kreuzresistenzen mit Cefotiam, Cefuroxim, Cefamandol und Cefazolin.

Medizinische Anwendung & Verwendung

Cefmenoxim wird in der Humanmedizin verschrieben, um schwere Infektionen zu therapieren. Zu diesen zählen eine Sepsis, Pneumonien (Lungenentzündungen), Wundinfektionen, Meningitis, Osteomyelitis und Entzündungen der Galle. Eine Indikation liegt aber auch bei solchen Infektionen vor, die mit einem schweren Grundleiden (z. B. Neuroborreliose) in Verbindung stehen.

Zum antibakteriellen Wirksamkeitsspektrum von Cefmenoxim zählen zahlreiche grampositive und einige gramnegative Bakterien. Ein Bakterium gilt als gramnegativ, wenn es sich bei der Durchführung einer Differentialfärbung rot einfärbt. Stellt es sich blau dar, so gilt es als grampositiv.

Insbesondere Staphylokokken, Hämophilus influenzae, Salmonellen, Shigellen, Morganella und Serratia lassen sich durch Cefmenoxim gut bekämpfen.

Für Cefmenoxim besteht eine Zulassung für die Behandlung von Erwachsenen und Kindern sowie Jugendlichen. Die übliche Dosis für einen gesunden Erwachsenen liegt bei max. 4 mal 3 g. Für Kinder werden üblicherweise 50 – 200 mg pro Kilogramm Körpergewicht verschrieben. Da das Medikament zum Großteil renal abgebaut wird ist die Dosierung bei schweren Funktionsstörungen der Niere zu reduzieren.

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Risiken & Nebenwirkungen

Cefmenoxim kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Auch allergische Reaktionen sind möglich. Vor der erstmaligen Anwendung ist deshalb zu prüfen, ob eine Allergie bzw. Unverträglichkeit gegen Cefmenoxim oder andere Vertreter der Gruppe 3a der Wirkstoffklasse der Cephalosoporine vorliegt. In diesen Fällen besteht eine Kontraindikation.

Unverträglichkeiten können sich durch starkes Fieber oder extreme Reaktionen der Haut (Rötungen, Juckreiz, Erhitzung o. ä.) äußern. Die Behandlung ist dann auszusetzen und ärztlicher Rat ist umgehend aufzusuchen.

Zu den unerwünschten Nebenwirkungen, die im Rahmen einer Therapie auftreten können, zählen zudem verstärkte Blutungsneigungen, Alkoholintoleranz, positive Coombs-Tests sowie ein Anstieg der Transaminasenwerte.

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