Atenolol

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Atenolol zählt zu den Betablockern. Es wird vornehmlich zur Therapie von arterieller Hypertonie (Bluthochdruck) und bei einigen Arten von Herzrhythmusstörungen eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Atenolol?

Atenolol zählt zu den Betablockern. Es wird vornehmlich zur Therapie von arterieller Hypertonie (Bluthochdruck) und bei einigen Arten von Herzrhythmusstörungen eingesetzt.

Atenolol ist ein Medikament, das zu den kardioselektiven Beta-1-Blockern zählt. Betablocker hemmen die sogenannten Beta-Adrenozeptoren. Dabei handelt es sich um Empfangsmoleküle, welche auf die Botenstoffe des sympathischen Nervensystems Noradrenalin und Adrenalin wirken bzw. deren Wirkung blockieren. Diese beiden Substanzen sind auch als Stresshormone bekannt und unter anderem dafür verantwortlich, dass zum Beispiel der Herzschlag beschleunigt wird.

Die Strukturkomponenten von Betablockern ähneln denen dieser beiden Botenstoffe. Dadurch kommen Medikamente mit dieser Wirkstoffgruppe als kompetitive Antagonisten zum Einsatz, ohne dass die Wirkung von Adrenalin und Noradrenalin ausgelöst wird.

Durch die Gabe des Wirkstoffes lässt sich das Herz-Kreislauf-System positiv beeinflussen. Als ein kardioselektiver Betablocker setzt die Wirkung von Atenolol vorwiegend am Herzen ein.

Pharmakologische Wirkung

Die Wirkung von Atenolol wird direkt am Sinusknoten und somit unmittelbar am Herzen erzielt. Der Sinusknoten wird auch als Taktgeber des Herzens bezeichnet. Über ihn kann durch den Wirkstoff Atenolol die Weiterleitung elektrischer Impulse reduziert werden.

Dort sorgt der Wirkstoff dafür, dass der Herzschlag in Bezug auf die Kraft und Häufigkeit verringert wird. Durch diese Wirkungsweise lässt sich das Herz entlasten. Bei vorhandenen Herzrhythmusstörungen kann dies zum Beispiel dazu beitragen, dass das Herz wieder zum gewohnten Rhythmus zurückfindet.

Neben der Wirkung auf den Herzschlag wird durch die Gabe von Atenolol zusätzlich eine den Blutdruck senkende Wirkung erzielt. Der Wirkstoff beeinflusst nämlich zugleich in den Nieren die sogenannten Beta-1-Rezeptoren. Dadurch wird das Hormon Renin in der Freisetzung behindert. Dieses Hormon wirkt sich auf den Körper blutdrucksteigernd aus.

Durch die Einnahme von Atenolol ist zu beachten, dass die Anzeichen einer Überfunktion der Schilddrüse verschleiert werden können. Dies trifft ebenso auf die sonst typischen Symptome einer Unterzuckerung zu, welche bei Patienten mit Diabetes mellitus auftreten können.

Medizinische Anwendung & Verwendung

Das Präparat mit dem Wirkstoff Atenolol kann sowohl zur Behandlung bestehender Erkrankungen am Herzen als auch zur Vorbeugung eingesetzt werden. Häufig findet Atenolol Anwendung bei der Behandlung einiger bestimmter Herzrhythmusstörungen.

Ebenso wird das Mittel bei Angina pectoris und bei koronaren Herzkrankheiten verwendet. Zur Prävention wird das Präparat zum Beispiel bei Bluthochdruck eingesetzt, um Herzbeschwerden vorzubeugen. Je nach Art der Dosierung erfolgt zugleich eine Behandlung von Herz- und Kreislauf-Beschwerden mittels dieser Substanz.

Die Wirkungsweise von Atenolol setzt bei der Gabe in Form von Tabletten bereits nach wenigen Stunden ein. Über den Magen-Darm-Trakt kann der Wirkstoff schnell vom Körper aufgenommen werden und seine Wirkung entfalten. Die Wirkungsweise von Atenolol lässt sich beschleunigen, indem das Mittel über die Venen gespritzt verabreicht wird. Dadurch kann die Wirkung bereits innerhalb weniger Minuten eintreten.

Durch die schnelle Wirkungsweise kann das Präparat nicht nur langfristig eingesetzt werden, sondern es dient ebenso der Notfallbehandlung. Diese Maßnahme wird bei akuten Herzstörungen, wie zu Beispiel bei Herzinfarkten, durchgeführt.

Die Gabe des Medikamentes muss stets medizinisch überwacht werden, denn der Blutzucker und das Blutbild müssen regelmäßig kontrolliert werden. Auch Leber- und Nierenfunktion sollten während einer Therapie bestimmten Kontrollen unterliegen, damit etwaige Komplikationen schnell erkannt werden können.

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Risiken & Nebenwirkungen

Durch die Einnahme von Atenolol kann das Reaktionsvermögen eingeschränkt werden. Dies kann sich auf das Arbeiten und Bedienen von Maschinen sowie auf das Autofahren auswirken. Zu den weiteren Risiken durch die Einnahme von Atenolol zählt, dass Allergien sowie Durchblutungs- und Nierenfunktionsstörungen verstärkt werden können. Auch eine bestehende Neigung zur Unterzuckerung kann negativ unterstützt werden.

In manchen Fällen können durch die Einnahme des Präparates allergische Reaktionen ausgelöst werden. Zu den möglichen gelegentlichen Nebenwirkungen von Atenolol zählen unter anderem Kopfschmerzen, Seh- und Schlafstörungen sowie Müdigkeit und Schwindel.

Auch Magen-Darm-Beschwerden, Muskelschwäche, Halluzinationen und einige weitere Nebenwirkungen können in Abhängigkeit der Dosierung und Art des Präparates auftreten. Seltener werden Nebenwirkungen wie Atemnot, Erektionsstörungen oder Mundtrockenheit festgestellt.

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