Piperin

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Piperin ist ein Säureamid-Alkaloid und hat als Hauptsubstanz des Pfeffers nicht nur scharfe Eigenschaften. Es ist auch hilfreich, weil es biologische Prozesse im Körper günstig beeinflusst.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Piperin?

Piperin wirkt direkt auf unsere Gesundheit. Durch die Blockade des Kalziumtransports kann Piperin den Blutdruck senken.

Das Alkaloid Piperin sorgt für die Schärfe des Pfeffers und kommt in allen Pfeffersorten vor. Weißer Pfeffer ist besonders reich an Piperin.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass Piperin die Aufnahme von Nährstoffen begünstigt. Ferner soll es Entzündungen und Tumorwachstum hemmen sowie antibakteriell wirken. In Wechselwirkung mit bestimmten Medikamenten kann es jedoch zu negativen Auswirkungen kommen.

Pharmakologische Wirkung

Piperin wurde 1979 in den USA als Bioenhancer identifiziert. Zuvor hatten Ärzte festgestellt, dass die Wirkung von Lungenkraut gegen Asthma bei gleichzeitiger Einnahme von Pfeffer gesteigert werden konnte. Die sogenannten Bioenhancer haben erstaunliche Eigenschaften: Sie können die Aufnahme von Stoffen über den Darm verbessern, aber auch den Abbau von Stoffen im Darm und in der Leber hemmen.

Piperin beeinflusst die Aufnahme der meisten Vitamine sowie zahlreicher Aminosäuren positiv. Diese erstaunliche Fähigkeit wurde bisher nur an Pflanzen entdeckt. Piperin wirkt sich auch positiv auf die Überwindbarkeit der Blut-Hirn-Schranke aus und setzt die Abwehrmechanismen von pathologischem Gewebe oder Tumorgewebe herab. Das bedeutet, dass durch seine Einnahme die Wahrscheinlichkeit einer Vergrößerung eines Tumors verringert wird. Dies hat Piperin mit nahezu allen bioaktiven Stoffen gemeinsam.

Medizinische Anwendung & Verwendung

Das medizinische Wissen der bioaktiven Stoffe beruht auf der ayurvedischen Lehre, die aus Indien kommt. Mit Bioenhancern wie Piperin können unterschiedlichsten Stoffwechselvorgänge begünstigt und lebenswichtige Mechanismen aufrechterhalten werden. Das bedeutet, sie alle können die Verfügbarkeit von Vitaminen, Nährstoffen und Wirkstoffen an den Zielstrukturen erhöhen.

Viele Nährstoffe werden in den Giftzentralen unseres Körpers, der Leber und dem Darm, nicht verwertet, sondern ausgeschieden oder umgewandelt. Die Bioaktivstoffe können dafür sorgen, dass diese nahezu vollständig verwertet werden und leichter zu ihren Bestimmungsorten gelangen.

Damit die bioaktive Wirkung von Pfeffer nicht verloren geht, muss das Gewürz trocken, kühl und vor allem dunkel lagern. Wird Pfeffer zu lange dem Licht ausgesetzt, wandelt sich Piperin in Isochavicine um, zersetzt sich also.

Piperin wirkt direkt auf unsere Gesundheit. Durch die Blockade des Kalziumtransports kann Piperin den Blutdruck senken. Es hat auch antioxidative Eigenschaften, d.h., es kann freie Radikale unschädlich machen und so vor diversen Krankheiten schützen. Zudem kann es die Wirksamkeit mancher Medikamente verstärken, indem es die Biotransformation der enthaltenen Enzyme hemmt. Der allgemein aktivierende Stoff kann sogar zu einer Stimmungsaufhellung beitragen und zeigt Erfolge bei Rheumapatienten.

Nicht umsonst ist Piperin in seiner Reinform, nämlich als Pfeffer, seit tausenden Jahren ein Standardmedikament der traditionellen chinesischen Medizin. Es gibt sehr viele neuroprotektive Substanzen. Piperin ist eine davon. Ihre nervenschützende Wirkung wurde in auch Tierversuchen bestätigt.


Risiken & Nebenwirkungen

Piperin schützt vor degenerativen Erkrankungen des Gehirns und stärkt die Nervenzellen. Den größten Schaden an Nervenzellen übt oxidativer Stress aus. Bei diesen Prozessen stehen die Mitochondrien, die Kraftwerke der Zelle, im Mittelpunkt des Geschehens. Piperin kann die Funktion der Mitochondrien stabilisieren und wirkt damit neuroprotektiv. So kommt es, dass neuroprotektive Stoffe wie Piperin auch ergänzend zur Therapie bei Schlaganfallpatienten, bei Parkinson, Multipler Sklerose und der Alzheimer-Krankheit eingesetzt werden.

Aufgrund seiner zahlreichen positiven Eigenschaften wird Piperin verstärkt als Nahrungsergänzungsmittel verwendet. Man sagt ihm auch eine gewichtsreduzierende Wirkung nach, allerdings hängt der Fettabbau auch von vielen anderen Faktoren ab und kann nicht alleine durch Piperin beeinflusst werden.

Seit 2009 ist die Substanz in Indien sogar als Tuberkulosemedikament zugelassen. Auch bei uns gebräuchliche Antibiotika enthalten häufig Piperin, mit dem positiven Effekt, dass andere Bestandteile schwächer dosiert werden können.

In Europa und den USA ist Piperin als Arzneistoff allerdings weniger bedeutend, da man hier mehr auf Erzeugnisse der Pharmaindustrie setzt. Dennoch ist Pfeffer ein natürliches Heilmittel und kann das Wohlbefinden steigern. Seit Jahrtausenden wird es in der indischen Medizin gegen Magenbeschwerden, Bronchitis, Schlaflosigkeit und sogar Cholera eingesetzt. In der ayurvedischen Heilkunst kennt man Piperin auch als Schmerzmittel.

In Verbindung mit Nikotin, Alkohol oder Drogen kann Piperin sehr negative Auswirkungen haben. Wer gesund lebt, kann mit Piperin durchaus die Fettverbrennung ankurbeln. Die antibakteriellen, antioxidativen und antimikrobiellen Eigenschaften von schwarzem Pfeffer sind unumstritten.

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