Trifluoperazin
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bei Trifluoperazin handelt es sich um ein Neuroleptikum. Aufgrund seiner chemischen und pharmakologischen Eigenschaften wird es der Wirkstoffklasse der Phenothiazine zugerechnet. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist Trifluoperazin jedoch weniger verbreitet. Es befindet sich hier nicht auf dem regulären Arzneimittelmarkt.
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Was ist Trifluoperazin?
Trifluoperazin zählt zu der Medikamentenklasse der sogenannten Neuroleptika. Der Arzneistoff wird in der Humanmedizin zur Therapie von zahlreichen psychischen Erkrankungen eingesetzt. Die Behandlung erfolgt dabei durch einen Psychiater.
Trifluoperazin ist im deutschsprachigen Raum kaum verbreitet. Das bisher einzige Präparat, das Trifluoperazin als wesentlichen Wirkstoff enthält, ist Jatroneural®. Dieses ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz allerdings nicht auf dem regulären Arzneimittelmarkt erhältlich.
Bei chemischer Betrachtung stellt Trifluoperazin ein piperazinsubstituiertes Derivat von Phenothiazin dar. Die Wirkungen werden in der Literatur als antiemetisch beschrieben. Das bedeutet, dass der Wirkstoff Übelkeit und Brechreiz unterdrücken kann, was typisch für Vertreter seiner Wirkstoffklasse ist. Neben der psychiatrischen Anwendung ist daher auch eine Einnahme zur Behandlung von Brechreizen denkbar. Hierbei wird die Dosierung allerdings entsprechend anzupassen sein.
Neben der antiemetischen Wirkung bestehen auch sedierende und antiadrenerge Effekte. Als antiadrenerg werden Vorgänge umschrieben, deren Wirkung entgegen der Wirkung von Adrenalin gerichtet ist.
Pharmakologische Wirkung auf Körper & Organe
Der zentrale Thiazin-Ring von Trifluoperazin enthält sowohl Stickstoff als auch Schwefel. Zudem ist ein Benzol-Ring vorhanden. Aufgrund seiner offenen Seitenkette an R2 zählt der Wirkstoff zu den Chlorpromazintypen mit eher leichten antipsychotischen Effekten. Trifluoperazin kann daher als niedrig potentes bzw. mittelpotentes Neuroleptikum bezeichnet werden.
Den Erkenntnissen einer Studie des Instituts für Medizinische Biochemie und Molekularbiologie zufolge ist Trifluoperazin in der Lage, sich an das Protein Calmodulin anzubinden. Hierdurch kann ein Verschluss von Kanälen verhindert werden, was einen Einsatz in der Krebsbehandlung möglich machen könnte. In den täglichen Behandlungsalltag hat diese Verwendungsweise allerdings bisher noch keinen Eingang gefunden.
Medizinische Anwendung & Verwendung zur Behandlung & Vorbeugung
Die antipsychotischen Wirkungen von Trifluoperazin werden als leicht bis mittelmäßig beschrieben. Das Präparat Jatroneural® zählt jedoch zu den stark wirkenden Neuroleptika.
Eine Indikation besteht bei niedriger Dosierung nach derzeitigen Behandlungsrichtlinien bei Erregungs-, Angst- und Spannungszuständen. Weiterhin findet Trifluoperazin zur Behandlung von Schlafstörungen, Psychosen, Depressionen und Schizophrenie Anwendung. In diesen Fällen ist die verabreichte Dosis hoch zu kalkulieren. Auch eine regelmäßige Einnahme ist besonders wichtig.
Aufgrund der antiemetischen Effekte von Trifluoperazin ist auch eine Einnahme zur Verhinderung von Brechreizen denkbar. Hierzu ist die Dosierung besonders gering zu halten.
Trifluoperazin wird – unabhängig von dem konkreten Anwendungsgebiet – in der Regel oral in Form von Filmtabletten eingenommen. In Ausnahmefällen ist auch eine Vergabe durch Injektion möglich.
Risiken & Nebenwirkungen
Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Trifluoperazin zählen Bewegungsunruhen, Spät- oder Frühdyskinesien, ein allgemeines Unruhebefinden oder Unwohlsein, Gefühlsverarmung, Antriebsstörungen oder ähnliche psychische Veränderungen. Darüber hinaus besteht die Gefahr einer Abhängigkeit.
Als organische Nebenwirkungen gelten Schädigungen der Nieren oder der Leber. Bei Menschen mit Schädigungen dieser Organe ist deshalb eine Einnahme in der Regel kontraindiziert.
Nach einer Überdosierung von Trifluoperazin kann es außerdem zu den folgenden Symptomen kommen: Koma, Krämpfe, Tremor, Halluzinationen, Sehstörungen oder psychomotorische Erregungszustände. Zudem ist bei einer Überdosierung das Auftreten von anticholinergen Wirkungen im Bereich des möglichen.